Ekphantides war ein früher Vertreter der Öffnet internen Link im aktuellen FensterAlten Komödie. Nach 458 v. Chr. siegte er viermal an den Dionysien in Athen. Überliefert sind heute die Titel zweier seiner Komödien Πείραι (Proben) und Σάτυροι (Satyrn) sowie in ihrer Echtheit angezweifelte Fragmente einer dritten, in welcher er die megarische Komödie kritisierte. Letztere war für ihre derben Späße bekannt, wie aus Aristophanes, Wespen 54-63 hervorgeht:

«Jetzt muss ich aber doch dem Publikum
ein Wörtchen sagen, wie und was wir spielen:
Zu großes dürft ihr nicht erwarten,
doch auch nicht Späß in Megara gestohlen:
es kommen keine Sklaven, die aus Körben
mit Nüssen werfen nach dem Publikum,
kommt kein Herakles, den man prellt ums Essen
Öffnet internen Link im aktuellen FensterEuripides bleibt diesmal ungerupft
selbst Kleon, wenn ihn auch des Glückes Schimmer
umstrahlt - wir stampfen ihn nicht zusammen.»

Testimonia

IG II² 2325 fr. D col. I Z. 49 (Öffnet externen Link in neuem FensterPHI).

Lit.: A. Wilhelm, Urkunden dramatischer Aufführungen in Athen, Sonderschriften des Österreichischen Archäologischen Instituts Wien, 6 (Wien 1906; ND Amsterdem 1965) 107.

Aristoteles, Polit. VIII 1341a33.
Öffnet externen Link in neuem FensterHephaestion 15,24 = Öffnet externen Link in neuem FensterKock Fr. 324 (Kratinos)
Hesychios, Chorila Ekpantidis = Öffnet externen Link in neuem FensterKock Fr. 335 (Kratinos)
Scholion Arist. Eth. Nik. (ed. G. Heylbut, Eustratii et Michaelis et anonyma in ethica Nicomachea commentaria, Commentaria in Aristotelem Graeca 20 (Berlin 1892) 186, 17.
Scholion Aristophanes Wespen 151 = Öffnet externen Link in neuem FensterKock Fr. 334 (Kratinos). 1187.
Öffnet externen Link in neuem FensterSuda κ 345.
Hesychios 716 s.v. Καπνίας.

Ausgaben

Öffnet externen Link in neuem FensterA. Meineke, Poetarum Comicorum Graecorum Fragmenta, II 1 (Berlin 1839) 12.

Öffnet externen Link in neuem FensterTh. Kock, Comicorum atticorum fragmenta, I. Antiquae comoediae fragmenta (Berlin 1880) 9.

R. Kassel - C. Austin (Hrsg.), Poetae Comici Graeci, I. Comoedia Dorica, Mimi, Phlyaces (Berlin - New York 2001)

Literatur

Öffnet externen Link in neuem FensterH. Bode, Geschichte der hellenischen Dichtkunst, III. Dramatik (Leipzig 1840) 35.

K. Sidewell, Athenaeus, Lucian and Fifth-Century Comedy, in: D. Braund - J. Wilkins (Hrsg.), Athenaeus and his world. Reading Greek literature in the Roman empire (Exeter 2000) 136-152, bes. 145.

S.D. Olson (Hrsg.), Broken laughter. Selected fragments of Greek comedy (Oxford 2007) 384.

Öffnet externen Link in neuem FensterB. Zimmermann (Hrsg.), Handbuch der griechischen Literatur, I. Die Literatur der archaischen und klassichen Zeit (München 2011) 717 f.

Werke

Πείραι, Proben
Σάτυροι, Satyrn

Athenaios III 49 (96c):

„Ekphantides in den Satyrn:

'Sooft er nun gekochte Schweinefüße essen musste, die er eingekauft.'” (Übers. C. Friedrich)

Das Zitat im Gelehrtenmahl des Athenaios steht in Zusammenhang mit der Suche der Symposionsteilnehmer nach Zitaten antiker Dichter über bestimmte Fleischsorten, deren einleitende Worte hier zitiert seien, Athenaios III 47 (94c):

„Danach wurden Platten herumgereicht, die reichlich 'die mit Wasser behandelten Fleischsorten' enthielten: Füße, Köpfe, Ohren, Kinnbacken, ferner auch Würste, Kaldaunen und Zungen, wie es in den sogenannten Garküchen in Alexandria der Brauch ist: 'Es ist ja die Garküche, mein lieber Ulpianus, die Öffnet internen Link im aktuellen FensterPoseidippos im 'Sklaven' genannt. Während sie wiederum nach weiteren Autoren forschten, die etwas davon erwähnt haben, sagte jemand: 'Von den essbaren Innereien spricht Öffnet internen Link im aktuellen FensterAristophanes in den Öffnet internen Link im aktuellen Fenster'Rittern' (300): 'Ich werde kundtun, dass du abgabenfreie Kaldaunen verkaufst', und weiter (160):

'Warum läßt du die Kaldaunen mich nicht spülen, Bester,
sowie die Würste dann verkaufen, sondern lachst mich aus?'

Abermals (356):

'Ich aber werde einen Rinderpansen wie auch Schhweinekutteln noch
hinunterschlucken und die Brühe trinken und dann, ohne mir den Mund
zu wischen, kräftig auf die Redner schimpfen und Nikias aus der Fassung bringen.'

Abermals (1178):

Die hehre Tochter gibt dir aus der Suppe noch gekochtes Fleisch
und eine Scheibe Kutteln, Rindskaldaunen, Magenwand.'” (Übers. C. Friedrich)