Inschriften
Ehreninschrift auf der Analemma-Mauer des Theaters für Vilia Procla und Q. Vilius Titianus für Baumaßnahmen im Theater; CIG 4283; Tituli Asiae Minoris II Nr. 408 (147 n. Chr.):
Αὐτοκράτορι Καίσαρι ϑεοῦ Ἁδριανοῦ υἱῷ, ϑεοῦ Τραιανοῦ
Παρϑικοῦ υἱωνῷ, ϑεοῦ Νέρουα ἐγγόνῳ, Τίτῳ Αἰλίῳ Ἁδριανῷ
Ἀντωνείνῳ Σεβαστῷ Εὐσεβεῖ, ἀρχιερεῖ μεγίστῳ, δημαρχικῆς
ἐξουσίας τὸ ιʹ, ὑπάτῳ τὸ δʹ, πατρὶ πατρίδος, καὶ ϑεοῖς
Σεβαστοῖς καὶ τοῖς πατρῴοις ϑεοῖς καὶ τῇ γλυκυτάτῃ
πατρίδι, τῇ Παταρέων πόλει, τῇ μητροπόλει τοῦ
Λυκίων ἔϑνους, Οὐειλία Κο(ΐντου) Οὐειλίου Τιτιανοῦ ϑυγάτηρ
Πρόκλα Παταρὶς ἀνέϑηκεν
καὶ καϑιέρωσεν τό τε προσκήνιον, ὃ κατεσκεύασεν
ἐκ ϑεμελίων ὁ πατὴρ αὐτῆς Κο(ΐντος) Οὐείλιος Τιτιανός,
καὶ τὸν ἐν αὐτῷ κόσμον καὶ τὰ περὶ αὐτὸ καὶ τὴν τῶν
ἀνδριάντων καὶ ἀγαλμάτων ἀνάστασιν
καὶ τὴν τοῦ λογείου κατασκευὴν καὶ
πλάκωσιν, ἃ ἐποίησεν αὐτή· τὸ δὲ ἑνδέκατον
τοῦ δευτέρου διαζώματος βάϑρον καὶ τὰ βῆλα
τοῦ ϑεάτρου κατασκευασϑέντα ὑπό τε τοῦ
πατρὸς αὐτῆς καὶ ὑπ’ αὐτῆς
προανετέϑη καὶ παρεδόϑη κατὰ τὰ ὑπὸ τῆς κρατίστης
βουλῆς ἐψηϕισμένα
„Dem Autokrator Cäsar, dem Sohn des göttlichen Hadrian, dem Enkel des göttlichen Trajan, des Partherbesiegers, dem Neffen (Nachkommen?) des göttlichen Nerva, dem Titus Aelius Hadrianus Antoninus Augustus Pius, dem Pontifex Maximus, dem Inhaber der tribunizischen Gewalt zum 1. Mal, Konsul zum 4. Mal, dem Vater des Vaterlandes, und den kaiserlichen Göttern und den väterlichen Göttern und der süßesten Vaterstadt, der Stadt der Patarer, der Hauptstadt des Volkes der Lykier hat Vilia Prokla, die Tochter des Q. Vilius Titianus, aus Patara das Proskenion aufgestellt und geweiht, das von Grund auf ihr Vater Q. Vilius Titianus errichtet hatte, als auch den Schmuck darin und das Umgebende und die Aufstellung der Statuen und Götterbilder und die Ausstattung des Logeions und die Marmorverkleidung, die sie selbst gemacht (ausgewählt?) hat. Die elfte Sitzreihe des zweiten Diazomas (Umgangs) und die Sonnensegel (vela) des Theaters, errichtet von ihrem Vater und von ihr, wurden zuvor aufgestellt und übergeben gemäß den Beschlüssen des vortrefflichsten Stadtrats.“ (Übers. L. Schönhärl)
Lit.: RE 23,1 (Stuttgart 1957) 1289 s. v. Proskenion (Fensterbusch); D. de Bernardi Ferrero, Teatri classici in Asia Minore IV (Rom 1974) 211 Nr. 11; J. M. Reynolds, Epigraphic evidence for the construction of the theater, in: R. R. R. Smith/K. T. Erim (Hrsg.), The theater, a sculptor’s workshop, philosophers, and coin-types. Aphrodisias Papers 2. Journal of Roman Archaeology, supplementary series number 2 (Ann Arbor 1991) 15 f.; Jean-Charles Moretti, Étude sur la momenclature grecque de l'architecture théâtrale. ΠΕΤΑΣΟΣ et la dénomination grecque des vélums, Anatolia Antiqua 2, 1993, 153 ff. (Persee); M.C. Sturgeon, Dedications of Roman Theatres, in: ΧΑΡΙΣ: Essays in Honor of Sara A. Immerwahr, Hesperia Supplement 33 (Athen 2004) 421; F. Sear, Roman Theatres, Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 10; S. Şahin, Die Bauinschrift auf dem Druckrohraquädukt von Delikkemer bei Patara, in: Chr. Schuler (Hrsg.), Griechische Epigraphik in Lykien, Eine Zwischenbilanz. Akten des internationalen Kolloquiums München, 24.–26. Februar 2005, Denkschriften der phil.-hist. Klasse 354, Ergänzungsbände zu den Tituli Asiae Minoris 25 (Wien 2007) 99-110; M. Zimmermann, Die Archiereis des lykischen Bundes. Prosopographische Überlegungen zu den Bundespriestern, ebda. 112 f.; H. Engelmann, Die Inschriften von Patara, ebda. 136; H. Engelmann, Inschriften aus Patara, ZPE 182, 2012, 188.
Ehreninschrift für Tib. Claudius Flavianus Eudemus:
Die Ehreninschrift kam 'in der Mitte des Umgangs zwischen beiden Rängen' zutage.
"Der Rat und das Volk und die Gerusie der Bürger von Patara, der Metropole des lykischen Stammes, ehrte Tiberius Claudius Flavianus Eudemus, den Sohn des Eudemus, aus der Tribus Quirina, Bürger von Patara, einen hochherzigen Mann und Patrioten, aus erstem Geschlecht, der in jeglicher Tugend glänzte, der viele große Leistungen in seinen Ämtern erbrachte, in seinem Dienst als Bürge für die Steuern, den Liturgien, in seinen Zuwendungen und Wohltaten, den seine Vaterstadt und der Stamm mehrfach geehrt haben, der seiner Vaterstadt auch 250.000 Silberdenare hinterlassen hat, damit aus den Zinsen für alle Zeit Bauwerke errichtet oder repariert werden. Nicht aber vom Stammkapital, sondern aus den Zinseinkünften sollen auch die Arbeiten am Theater durchgeführt werden, sowohl die Stützen wie das Rund vor dem Theater und die Stoa mit den Aufgängen, die am ...eion entlangführt, und die Sitze und der Tempel. Auch der Aufwand für seine sechs Statuen, alle zu Fuß, soll aus den Zinsen bezahlt werden, so wie es sein Testament enthält." (Übers. nach H. Engelmann)
Lit.: H. Engelmann, Tiberius Claudius Flavianus Eudemus und das Theater von Patara, in: T. Korkut (Hrsg.), Anadolu’da Doğdu. Festschrift für Fahri Işik (Istanbul 2004) 293-296; G. Petzl, Minima Pataraea, Epigraphica Anatolica 38, 2005, 35-36; H. Engelmann, Inschriften von Patara, ZPE 182, 2012, 181-183.
Maße
Dm cavea 84 m.
Beschreibung
Das griechische Theater lehnt an einem Felsabhang und war bis vor wenigen Jahren in großen Teilen vom weißen Sand des Strandes von Patara bedeckt. Erst in den Jahren 2001/02 wurde es komplett freigelegt. Die cavea geht bereits auf hellenistische Zeit zurück. Von der zugehörigen Bühne ist nichts bekannt. Unter Kaiser Tiberius wurde am Zuschauerraum weitergebaut. Größere Baumaßnahmen fanden unter Kaiser Hadrian zwischen den Jahren 117 und 138 n. Chr. statt, die das Bühnengebäude mit hölzerner Bühne, den Zuschauerraum und den Bau von Sonnensegeln betrafen. Die oberste Sitzreihe und der Theatertempel sowie Umbauten am Bühnengebäude wurden im Jahre 147 n. Chr. fertiggestellt: Sie erhielt nun Substruktionen mit Kreuzgratgewölben aus Ziegeln und Marmorinkrustationen. Im 3. Jh. wurde aus Spolien eine Orchestramauer gebaut, um den Halbrund als Arena nutzen zu können. Der Zuschauerraum gliedert sich in zwei Ränge, die in 8 kerkides unten und 16 kerkides oben unterteilt sind. Auf dem mittleren Umgang befindet sich eine Reihe von Bänken mit Rückenlehne. Oberhalb der cavea gab es einen Wandelgang mit einem zentral gelegenen Tempel. Die scaenae frons besaß 5 Türen und 3 Etagen, von denen die Rückwand der untersten noch in situ erhalten ist.
Bildergalerie
Ausstattung
Ehrenstatue für Kaiser Hadrian
Die Statuenbasis stammt aus dem Schutt des Bühnenhauses.
Lit.: H. Engelmann, Inschriften aus Patara, ZPE 182, 2012, 187-188.
Ehrenstatue für Claudia Anassa
Von der Ehrenstatue ist allein der Inschriftensockel erhalten; er lag auf einer der untersten Sitzreihen im Theater.
Lit.: H. Engelmann, Inschriften aus Patara, ZPE 182, 2012, 183-184.
Ehreninschrift für Polyperchon aus Anlass des Baues eines Teils vom Theater, Stele am Eingang zum Theater, Tituli Asiae Minoris II Nr. 420 (tiberisch):
Παταρέων ὁ δῆμος Πολυπέρχοντα Πολυπέρχοντος τοῦ Δημητρίου
Παταρέα, τὸν ἀρχιιερέα διὰ βίου ϑεῶν ἐπιϕανῶν Γερμανικοῦ Καίσαρος κ-
αὶ τοῦ σύμπαντος αὐτῶν οἴκου καὶ προϕήτην τοῦ πατρῴου Ἀπόλλωνος, ἱ-
ερατεύσαντα τοῦ ϑεοῦ καὶ πρυτανεύσαντα καὶ γραμματεύσαντα Λυκίων κατ’ [ἐκ?]-
λησίαν καὶ τὰς τρεῖς ἀρχὰς ἄρξαντα ἐν ἑνὶ ἐνιαυτῷ ϕιλοδόξως, τειμηϑέντα κατ̣’ εὐεργεσίαν ταῖς π-
ρώταις καὶ δευτέραις τειμαῖς ὑπὸ τῆς πόλεως καὶ ὑπὸ τοῦ κοινοῦ τῶν Λυκίων, καὶ νομογρα-
ϕήσαντα Λυκίοις καὶ ὑποιππαρχήσαντα καὶ ἐπισστατήσαντα τῶν μεταπέμπτων δικαστηρίων
ἴσως, πεπολειτευμένον δὲ καὶ τὴν πανήγυριν τὴν ἐπὶ Καίσαρι Γερμανικῷ καὶ τὴν ἐπικατασκευὴν τοῦ ϑε-
[άτρ]ου καὶ πολλῶν ἔργων τῶν τῆς πόλεως, εἰς ἃ καὶ ἐπαγγειλάμενος ἐκ τῆς ἰδίας οὐσίας ἔδωκεν χρήμα-
[τα ἀναπόδο?]τα, πάσηι ἀρετῆι καὶ εὐσεβείᾳ καὶ δικαιοσύνηι διαϕέροντα.
Übersetzung:
„Das Volk von Patara ehrt den Polyperchon, Sohn des Polyperchon, Sohn des Demetrios aus Patara, Oberpriester auf Lebenszeit der Götter des Germanicus Cäsar und des ganzen Kaiserhauses, Prophet des Apollon Patroos, Priester des Gottes und Prytanen und Sekretär der Lykischen Versammlung und denjenigen, der mit Liebe zur Ehre drei Ämter in ein und demselben Jahr bekleidete, denjenigen, der für seine Wohltätigkeit mit den ersten und zweiten Preisen seiner Heimatstadt und des Bundes der Lykier (ausgezeichnet wurde); denjenigen, der den Lykiern schriftliche Gesetze gab und den Hypohipparchen und den Aufseher der Gerichtsversammlungen, den, der die Staatsgeschäfte und das Fest für Germanicus Cäsar geleitet hat, den Aufbau des Theaters und aller städtischen Arbeiten und der angekündigt hat, aus eigenem Vermögen diese Unternehmungen zu bezahlen, und der alles mit Ehre und Frömmigkeit und Gerechtigkeitssinn durchführte.“
Lit.: D. de Bernardi Ferrero, Teatri classici in Asia Minore, IV (Rom 1974) 208 Nr. 10.
Literatur
Society of Dilettanti (Hrsg.), Alterthümer von Ionien (Leipzig - Darmstadt 1829) Cap. VII Taf. 58.
Society of Dilettanti (Hrsg.), Antiquities of Ionia III (London 1840) 90-93 Taf. 4. 6-12.
J. H. Strack, Das altgriechische Theatergebäude (Potsdam 1843) Taf. II. VII 5.
E. Petersen/F. von Luschan, Reisen in Lykien, Milyas und Kibyratien I (Wien 1889) 115 f. Taf. 34-35.
E. R. Fiechter, Die baugeschichtliche Entwicklung des griechischen Theaters (München 1914) 60. 94.
H. Bulle, Untersuchungen an griechischen Theatern, Abhandlungen der bayerischen Akademie der Wissenschaften, philosoph.-philolog. und hist. Klasse 33 (München 1928) 267.
D. de Bernardi Ferrero, Teatri classici in Asia Minore II (Rom 1969) 123-133 Abb. 124-197 Taf. XIX D-XXII; Bd. IV (Rom 1974) 16 Abb. 11.
J. und H. Wagner, Die türkische Südküste (Frankfurt/Wien 1977/78) Abb. 39.
J. Wagner, Türkei. Die Südküste von Kaunos bis Issos. Artemis-Cicerone (München 1980) 79 mit Abb.
G. E. Bean, Kleinasien 4. Lykien (Stuttgart 1980) 87f. mit Lageskizze; Taf. 43-44.
C. Bayburtluoğlu, Lycie (Ankara o. J. [ca. 1981]) Abb. nach S. 56; S. 63 mit Lageplan.
P. Ciancio Rossetto/G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani alle origini del linguaggio rappresentato, III (Rom 1994) 467 Abb.
W. W. Wurster, Dynastensitz und Römerstadt: eine Skizze über Prozesse der Romanisierung in Lykien, in: F. Blakolmer u.a. (Hrsg.), Fremde Zeiten = Festschrift Jürgen Borchardt (Wien 1996) 169 Abb. 5.
F. Işik, Patara. Eine lykische Metropole erwacht aus ihrem „Dornröschenschlaf“, Antike Welt 30, 1999, 477-493.
F. Işik, Patara. The History and Ruins of the Capital City of Lycean League (Antalya 2000).
R.G. Chase, Ancient Hellenistic and Roman Amphitheatres, Stadiums, and Theatres – the way they look now (Portsmouth, New Hamphshire 2002) 73 Abb.
H. Engelmann, Tiberius Claudius Flavinus Eudemus und das Theater von Patara, in: T. Korkut (Hrsg.), Anadolu’da Doğdu. Festschrift für Fahri Işik (2004) 293-296.
Patara 2005, 28. Kazı sonuçları toplantısı 1. cilt, 29 Mayis-2 Harizan 2006 Çanakkale (Ankara 2007) 16 (H. Alanyali - J. Ganzert).
F. Sear, Roman Theatres. An Architectural Study. Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 371 Abb. 391.
J. Ganzert, Doch kein Erdbeben in Patara?, Antike Welt 39, 2008, Heft 4, 45-51.
Patara 2007, 30. Kazı sonuçları toplantısı 4. cilt, 26-30 Mayis 2008 Ankara (Ankara 2009) 340 (H. Alanyali - J. Ganzert).
K. Piesker, Das antike Theater von Patara/Türkei. Befunde und Erkenntnisse zu den Außenfassaden des Bühnengebäudes, Architectura 39/1, 2009, 42-58.
K. Piesker - J. Ganzert, Das Theater von Patara. Ergebnisse der Untersuchungen 2004 bis 2008, Patara II 2 (Istanbul 2012).
weblinks:
http://www.bauwesen.hs-magdeburg.de/projekte/patara_grosche/sld001.htm
http://www.ikg.uni-hannover.de/index.php?id=388
http://www.bauwesen.hs-magdeburg.de/Publikationen/VDVmagazin-Patara.pdf (Bouleuterion)
http://www.pataraexcavations.com/Meclis_deutch.html (Bouleuterion)
Veranstaltungen
Fest der Stadtgottheiten und des Kaisers
In der Inschrift von Rhodiapolis rühmte sich Opramoas, Agonothet dieses Festes neben einem gleichartigen in Myra gewesen zu sein.
Lit.: E. Petersen/F. von Luschan, Reisen in Lykien, Milyas und Kibyratien II (Wien 1889) 117; C. Kokkina, Die Opramoas-Inschrift von Rhodiapolis. Euergetismus und soziale Elite von Lykien (2000).
Fest zu Ehren Apollons
Lit.: M. Wörrle, Stadt und Fest im kaiserzeitlichen Kleinasien. Studien zu einer agonistischen Stiftung aus Oinoanda. Vestigia 39 (München 1988) 242 Anm. 88. Vgl. H. Engelmann, Die Inschriften von Patara, in: Chr. Schuler (Hrsg.), Griechische Epigraphik in Lykien - Eine Zwischenbilanz, Akten des Internationalen Kolloquiums München, 24.-26. Februar 2005, Österreichische Akademie des Wissenschaften, philosoph.-hist. Klasse, Denkschriften 354 (Wien 2007) 135 f.
Casseia
Die Megala Kasseia Koina Lykion wurden vermutlich vom römischen Statthalter Claudius Cassius Apronianus gestiftet.
Quellen:
Titule Asiae Minoris II 428 (PHI)
Lit.: M. Wörrle, Stadt und Fest im kaiserzeitlichen Kleinasien. Studien zu einer agonistischen Stiftung aus Oinoanda. Vestigia 39 (München 1988) 239; H. Brandt/F. Kolb, Lycia et Pamphylia. Orbis Provinciarum (Mainz 2005) 45 Abb. 44; 111. Vgl. H. Engelmann, Die Inschriften von Patara, in: Chr. Schuler (Hrsg.), Griechische Epigraphik in Lykien - Eine Zwischenbilanz, Akten des Internationalen Kolloquiums München, 24.-26. Februar 2005, Österreichische Akademie des Wissenschaften, philosoph.-hist. Klasse, Denkschriften 354 (Wien 2007) 135 f.; Andrew Lepke, Neue agonistische Inschriften aus Patara, Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 194, 2015, 140-141 (academia.edu)
Themis
Mit Preisgeld ausgestatteter Agon, für den, neben den gymnischen Disziplinen Ringen der Kinder und der Männer, die Darbietung von Enkomien, d.h. Lobgesängen, bezeugt ist.
Lit.: Andrew Lepke, Neue agonistische Inschriften aus Patara, Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 194, 2015, 135-140 (academia.edu)
Personen des Theaterlebens
Grabinschrift des Mimen Eucharistos; SEG XLIII 982; AO: Antalya, Archäologisches Museum, inv. 1.29.89.
Der Mime Eucharistos wird in der Grabinschrift gerühmt, u.a. die Scherze des Philistion vorgetragen zu haben, womit wahrscheinlich der in augusteischer Zeit berühmte Mime und/oder Komödiendichter aus Prusa (oder Nikaia, Magnesia oder Sardes) gemeint war. Aus Rom ist die Grabinschrift der Mimin Eucharis überliefert, was auf eine gewisse Beliebtheit des Namens in Mimenkreisen deuten kann. Eucharistos ist kahlköpfig dargestellt, nach Artemidor I 22 ein Merkmal von Mimendarstellern.
"Oh Mund der Musen, Blüte für die Lobsprüche von Hellas, d e r Schauspieler in Asia, vorzüglichster der berühmten Lykia, du voller Gunst, Lieblicher, kluge Person, vorzüglichster der Mimen, der allein, wenn er auf der Bühne die biologischen (d.h. dem Leben entnommenen) Stücke vortrug, auf den Brettern und durch seine Stimme im Theater mehr gefallen gefunden hat als alle anderen. Eucharistos für Eucharistos sein Kind zur Erinnerung." (Übers. nach Merkelbach - Stauner)
Lit.: S. Şahin, Epigraphica Anatolica 21, 1993, 83-90 (academia.edu); E. Voutiras, Epigraphica Anatolica 24, 1995, 61-72; M. Pehlivaner, Antalya Museum Führer (Antaly 1996) 100; R. Merkelbach - J. Stauber, Steinepigramme aus dem griechischen Osten, IV (Leipzig 2002) 17/09/01; H. Engelmann, Die Inschriften von Patara, in: Chr. Schuler (Hrsg.), Griechische Epigraphik in Lykien - Eine Zwischenbilanz, Akten des Internationalen Kolloquiums München, 24.-26. Februar 2005, Österreichische Akademie des Wissenschaften, philosoph.-hist. Klasse, Denkschriften 354 (Wien 2007) 136; T. Christian, Gebildete Steine: Zur Rezeption literarischer Techniken in den Versinschriften seit dem Hellenismus (Göttingen 2015) 199-201; Chr. Marek, Geschichte Kleinasiens in der Antike (München 2017) 598. 622 Abb. 95; Eva Christoph, Zur antiken Umarbeitung und Wiederverwendung von Grabstelen in Kleinasien und den griechischen Inseln, Gephyra 23, 2022, 38 Abb. 23 (dergipark)
Pythion, Kitharaspieler
Pythion, Sohn des Pythion, siegte als Kitharaspieler bei den Romaia im Letoon von Xanthos.
Lit.: Louis Robert, Catalogue agonistique des Romaia de Xanthos, Revue Archéologique 1978, 277. 10 (JSTOR); I.E. Stephanes, Dionysiakoi Texnitai: simboles sten prosopogaphia tou theatrou kai tes mousikes ton archaion Hellenon = Διoνυσιακoί τεχνίται. Συμβoλές στην πρoσωπoγραφία τoυ θεάτρoυ και της μoυσικής των αρχαίων Eλλήνων (Heraklion 1988) 2171; N. Aspiotes, Prosopographia musica Graeca (Berlin 2006) 319 Nr. 1758.