Gades, Sitzreihen des römischen Theaters.
Gades, Blick in Richtung auf die ehemalige Bühne des römischen Theaters.
Gades, konzentrischer Umgang unter der cavea des römischen Theaters (alle Photos: M. Willems/P. Schnubel).

Quellen

Cicero, epistolae ad familiares X 32,3, Brief des C. Asinius Pollio aus dem Jahre 43 v. Chr.:

„illa vero iam ne Caesaris quidem exemplo, quod ludis praetextam de suo itinere ad L. Lentulum procos. sollicitandum posuit, et quidem cum ageretur, flevit memoria rerum gestarum commotus; gladiatoribus autem Fadium quendam, militem Pompeianum, quia, cum depressus in ludum bis gratis depugnasset, auctorare sese nolebat et ad populum confugerat, primum Gallos equites immisit in populum (coniecti enim lapides sunt in eum, cum abriperetur Fadius), deinde abstractum defodit in ludo et vivum combussit, cum quidem pransus nudis pedibus, tunica soluta, manibus ad tergum reiectis inambularet et illi misero quiritanti: 'C. R. natus sum' responderet: 'abi nunc, populi fidem implora'; bestiis vero civis Romanos, in iis circulatorem quendam auctionum, notissimum hominem Hispali, quia deformis erat, obiecit. Cum huiusce modi portento res mihi fuit."

Lit. zur Stelle: H. Leppin, Histrionen (Bonn 1992) 244.

Maße

Dm cavea 85 m

Beschreibung

Die Erbauung des Theaters wird zwischen 46 und 43 v. Chr. datiert. Die Anlage ist vor allem im Bereich der Bühne stark überbaut, bekannt sind jedoch die Sitzreihen der cavea sowie ein konzentrisch verlaufender und überwölbter Umgang unter den Zuschauerrängen. Die zugängliche Bausubstanz ist in jüngerer Zeit konserviert worden.

Literatur

R. Corzo Sánchez, Informe preliminar de las excavaciones en el teatro Romano de Cádiz, Anuario Arqueológico de Andalucía 1986, 449 ff.

ders., Teatro romano de Cádiz. Campaña de 1987, Anuario Arqueológico de Andalucia 1987, 328-330.

P. Gros, Théâtre et culte impérial en Gaule Narbonnaise et dans la péninsule Ibérique, in: Stadtbild und Ideologie. Die Monumentalisierung hispanischer Städte zwischen Republik und Kaiserzeit (München 1990) 382.

J.F. Sibón Olano, Informe preliminar de las excavaciones del teatro romano de Cádiz: campaña de 1990, Anuario Arqueológico de Andalucia 1991, 17-21.

R. Corzo Sánchez, El teatro romano de Cádiz. In: S. F. Ramallo Asensio - F. Santiuste de Pablos (Hrsg.), Teatros romanos de Hispania. Cuadernos de arquitectura romana, 2 (Murcia 1992) 133-140.

J. M. E. González - A. M. Vicente - F. J. B. Jiménez, Breve historia y criterios de intervención en el área urbana del teatro romano de Cádiz, in: S. F. Ramallo Asensio - F. Santiuste de Pablos (Hrsg.), Teatros romanos de Hispania. Cuadernos de arquitectura romana 2 (Murcia 1992) 141-156.

P. Ciancio Rossetto - G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani, III (Rom 1994-96) 232 f.

A. Monterroso Checa, Los sedilia marmóreos del teatro de Pompeyo y su reflejo en los teatros de la Bética, in: D. Vaquerizo - J.F. Murillo (Hrsg.), El concepto de lo provincial en el mundo antiguo: homenaje a la profesora Pilar León Alonso (Cordoba 2006) 45-64.

F. Sear, Roman Theatres – An Architectural Study (Oxford 2006) 261.

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem FensterTerrae antiquae

Veranstaltungen

Ein allgemeines Licht auf die Festspielkultur in Gades werfen folgen Bemerkungen aus der Lebensbeschreibung des Öffnet externen Link in neuem FensterApollonios von Tyana:

Philostrat, Apollonios von Tyana V 8 (194):

„Als später ein Eilbote nach Gadeira kam und verkündete, man solle ein Opfer wegen glücklicher Botschaft darbringen und dem dreifachen Sieger von Olympia, Nero, Hymnen singen, da verstand dies Gadeira wohl, weil die Wettspiele in Arkadien berühmt waren und weil die Leute, wie gesagt, hellenisch gebildet waren. Aber die andern Städte, die an Gadeira grenzten, wußten nicht, daß damit die Olympischen Festspiele gemeint waren, noch daß es sich um Wettkämpfe und Kampfspiele handelte, und verstanden auch nicht, wofür sie Opfer darbringen sollten. Sie verfielen vielmehr auf den lächerlichen Gedanken, es handle sich um einen Sieg im Krieg und Nero habe eine Anzahl Olympier gefangengenommen. Sie hatten eben noch nie eine Tragödie zu sehen oder ein Lied mit Kitharabegleitung zu hören bekommen." (Übers. V. Mumprecht)

Philostrat, Apollonios von Tyana V 9:

(Text folgt)

Literatur: M. Bieber, Wurden Tragödien des Seneca in Rom aufgeführt?, Mitt DAI Rom 60/61, 1953/54, 102.

Philostrat, Apollonios von Tyana VI 10 (238):

„Der Statthalter von Baetica bemühte sich um eine Unterredung mit Apollonios. Dieser aber ließ ihm sagen, daß eine Unterhaltung mit ihm für Nichtphilosophen keinen Reiz haben könne. Der Statthalter indessen beharrte auf seiner Bitte, und da er allgemein als edel denkender Mann und Verächter von Neros Mimen bekannt war, schrieb ihm Apollonios, er möge ihn in Gadeira besuchen. So kam denn der Mann ohne allen amtlichen Prunk mit einigen seiner intimen Freunde an. Nach der Begrüßung entfernten sich alle Anwesenden. Niemand weiß also, was sie miteinander gesprochen haben. Damis hegte allerdings die Vermutung, daß sie über Nero verhandelten; denn nach drei Tagen, die sie mit Privatgesprächen zugebracht hatten, reiste der Statthalter ab, und Apollonios sprach beim Abschiedszeremoniell noch folgende Worte zu ihm: ‚Denke an Vindex!’ Was konnte dies bedeuten? Vindex, der den Berichten nach die Völker des Abendlandes gegen Nero, der gerade in Achaia den Kitharöden spielte, aufwiegelte, hatte sich als ein Mann erwiesen, der fähig war, die Saiten zu zerschneiden, auf denen Nero mit so wenig Geschick spielte. So hielt er den ihm untergeordneten Truppen eine Rede über den Tyrannen, wie sie ihm nur eine sehr edle Philosophie eingeben konnte. Er führte darin aus, daß Nero alles andere sei als ein Kitharaspieler, aber doch noch eher ein solcher als ein König. Er beschuldigte ihn des Wahnsinns, der Geldgier, der Roheit und jeder Art von Schwelgerei. Die roheste seiner Taten machte er ihm allerdings nicht zum Vorwurf; denn seine Mutter habe er mit Recht getötet, weil sie einen solchen Sohn geboren habe. So gewann Apollonios, der das Kommende voraussah, dem Vindex einen benachbarten Statthalter und trat damit sozusagen unter die Waffen für Rom." (Übers. V. Mumprecht)