Maße
Dm orchestra 28 m.
Dm cavea mindestens 94 m.
Beschreibung
Die Kenntnis des Bauwerks beruht auf der Dokumentaton von Esquié. Die cavea ruht auf Radialmauern aus Ziegelmauerwerk, die durch konzentrisch geführte Mauern ergänzt werden. Hierin spiegelt sich eine Einteilung des Zuschauerraums in drei Ränge (maeniana) und wenigstens zwei Umgänge (praecinctiones). Von den untersten Sitzreihen waren seinerzeit noch 5 Stufen erhalten. Vom Bühnengebäude ist nichts bekannt. Das Problem der genauen Orientierung des Theaters wurde von Badie anhand der für den Parodos infrage kommenden Mauerzüge dikutiert und in dem Sinne korrigiert, dass sich sowohl ein axialer Bezug zu Mauerzügen ergibt, die nun als eine porticus post scaenam erscheinen, als auch eine gleiche Ausrichtung, wie sie der Tempel der Stadt aufweist. Das hier deutlich werdende urbanistische Gesamtkonzept wird in augusteische Zeit datiert, ähnlich wie in Arles und in Orange. Die Ziegel des Theaters werden allgemein dem 1. Jh. zugewiesen.
Literatur
M. Broëns, Essai de topographie antique de Toulouse, Mémoires présentés par divers savants à l'Academie des Inscriptions et Belles Lettres 15/2, 1951, 304 f.
A. Grenier, Manuel d’archéologie gallo-romaine, III. L’architecture 2. Ludi et circenses: théâtres, amphithéâtres, cirques (Paris 1958) 667-668.
M. Labrousse, Toulouse antique, des origines à l'établissement des Wisigothes, BEFAR 212 (Paris 1968) 437-454.
Ch. Landes u. a. (Hrsg.), Le goût du théâtre à Rome et en Gaule romaine – Katalog der Ausstellung Museum Lattes (Lattes 1989) 64.
Archéologie toulousaine, Catalogue d'exposition, Musée Saint-Raymond (Toulouse 1995).
A. Badie, Le plan du théâtre antique de Toulouse, in: J.-M. Paillier (Hrsg.), Tolosa. Nouvelles recherches sur Toulouse et son territoire dans l'Antiquité, Coll. de lÉcole Française de Rome, 281 (Toulouse 2002) 233-241.