Testimonia
Athenaios I (
20e-f):
„Sophokles war in seiner Jugend schön, und bereits als Knabe war er von Lampros in der Tanzkunst und Musik ausgebildet worden. Nach der Seeschlacht bei Salamis führte er mit seiner Lyra den Tanz um das Siegesmal aus, nackt und mit Öl gesalbt - nach anderen Berichten aber bekleidet. Als er seinen 'Thamyris' einstudierte, spielte er selbst die Kithara, und als er 'Nausikaa' herausbrachte, glänzte er im Ballspiel.” (Übers. U. und K. Treu)
Athenaios XIII (
592a-b)
Athenaios XIII (
603e):
„Sophokles liebte Knaben wie Euripides Frauen. Jedenfalls schreibt der Dichter
Ion von Chios im Buch mit dem Titel 'Begegnungen': Dem Dichter Sophokles bin ich in Chios begegnet, als er der Heerführer auf der Fahrt nach
Lesbos war, einem Manne, der beim Wein gerne scherzte und gewandt war. Hermesilaos, sein Freund und offizieller Gastfreund Athens, bewirtete ihn. Der Knabe, der den Wein einschenkte, stand am Feuer, schön und errötend. Sophokles, sichtlich angerührt, fragte: 'Möchtest du, dass ich mit Genuss trinke?' Er nickte. 'So lass dir Zeit, wenn du mir die Schale reichst und fortnimmst'. Der Knabe errötete stärker. Sophokles bemerkte zu dem Gast, der neben ihm lag: 'Wie schön hat
Phrynichos gedichtet:
'Leuchtet auf purpurnen Wangen der Liebe Licht.'
Darauf erwiderte der Tischgenosse, Schulmeister aus Eretria oder
Erythrai: 'Du bist gewiss weise im Dichten, Sophokles, aber Phrynichos hat sich nicht gut ausgedrückt, wenn er die Wangen des schönen Knaben purpurn nennt, denn wenn der Meder sie mit Purpur bestriche, würde er nicht mehr schön erscheinen. ...' ...." (Übers. U. und K. Treu)
Diogenes Laertios II 133.
Diogenes Laertios III 56.
Plutarch, Kimon 8,7:
„Zu seinem Ruhm beriefen sie auch das berühmt gewordene Gericht über die Tragödiendichter. Denn als der noch junge Sophokles sich zum ersten Mal am Wettbewerb der Tragödien beteiligte und beim Publikum sich Spannung und Parteiungen gebildet hatten, da bestimmte der Archon Apsephion (468 v.Chr.) die Kampfrichter nicht durch Los, sondern als Kimon und seine Mitfeldherrn ins Theater kamen und dem Gott die überkommenen Trankopfer darbrachten, ließ er sie nicht gehen, sondern vereidigte sie und zwang sie, sich niederzusetzen und das Urteil zu sprechen, alle 10, je einer von jeder Phyle. So wurde der Agon auch durch das Ansehen der Kampfrichter zu höchster Leistung angespornt, und als Sophokles den Preis gewann, betrübte und kränkte dies
Aischylos schwer, so wird berichtet, und er blieb nicht mehr in Athen, sondern reiste voll Zorn nach Sizilien, wo er auch gestorben ist und bei Gela begraben liegt.” (Übers. nach K. Ziegler)
Plutarch, an seni sit gerenda res publica 3 (785A):
„Von Sophokles erzählt man, dass er, als ihn seine Söhne vor Gericht der Demenz beschuldigten, einen Chorgesang aus dem 'Ödipus auf Kolonos' gelesen habe, der folgendermaßen begann:
Du kamst, o Fremdling zu den herrelichen Wohnungen diese pferdereichen Landes, dem weißbodigen Kolonos, wo die lieblich singende Nachtigall in den grünen Tälern häufig ihr Trauerlied ertönen läßt (668 ff.).
Man bewunderte diesen Gesang so sehr, dass alle Anwesenden den Verfasser aus dem Grerichtshof wie aus dem Theater unter lautem Beifallklatschen und Jubelgeschrei nach Hause begleiteten. Von Sophokles rührt bekanntlich auch diese kleine Inschrift: 'Für Herodot dichtete das Lied Sophokles, als er 95 Jahre alt war.'
Der Komödiendichter Philemon und
Alexis starben beide auf der Bühne während sie spielten und bekränzt wurden."
Quintilian, inst. or. X 1,67-69:
„Doch weit glänzender (d.i. als Aischylos) haben die Tragödiendichtung Sophokles und Euripides zum Ruhm gebracht, wobei die Frage, da sie in ihrer Sprache so ganz verschiedene Wege gehen, unter den Kritikern immer wieder gestellt wird, wer denn von ihnen der bessere Dichter sei. ... Die Tatsache muss nun freilich jeder anerkennen, dass für Redner, die sich für einen Auftritt vor Gericht vorbereiten, Euripides viel nützlicher ist. (68) ... (69) Bewundert hat ihn vor allem auch wie oft bezeugt wird - wenn auch für eine andere dichterische Aufgabe - zum Vorbild genommen Menander .... so vollkommen hat er ein vollständiges Bild des menschlichen Lebens und Treibens ausgeführt, so groß ist bei ihm die Fülle der Erfindung und die Fähigkeit des Ausdrucks, so vollkommen geht er auf in allen Lagen, Personen und Gefühlsstimmungen.” (Übers. nach O. Apelt)
Suda σ 815:
Σοϕοκλῆς, Σωϕίλου, Κολωνῆϑεν, Ἀϑηναῖος, τραγικός, τεχϑεὶς κατὰ τὴν ογ' Ὀλυμπιάδα, ὡς πρεσβύτερος εἶναι Σωκράτους ἔτη ιζ’. οὗτος πρῶτος τρισὶν ἐχρήσατο ὑποκριταῖς καὶ τῷ καλουμένῳ τριταγωνιστῇ, καὶ πρῶτος τὸν χορὸν ἐκ πεντεκαίδεκα εἰσήγαγε νέων, πρότερον δυοκαίδεκα εἰσιόντων. προσηγορεύϑη δὲ Μέλιττα διὰ τὸ γλυκύ. καὶ αὐτὸς ἦρξε τοῦ δρᾶμα πρὸς δρᾶμα ἀγωνίζεσϑαι, ἀλλὰ μὴ στρατολογεῖσϑαι. καὶ ἔγραψεν ἐλεγείαν τε καὶ Παιᾶνας καὶ λόγον καταλογάδην περὶ τοῦ χοροῦ, πρὸς Θέσπιν καὶ Χοιρίλον ἀγωνιζόμενος. παῖδας δὲ οὓς ἔσχεν οὗτοι, Ἰοϕῶν, Λεωσϑένης, Ἀρίστων, Στέϕανος, Μενεκλείδης. τελευτᾷ δὲ μετὰ Εὐριπίδην, ἐτῶνϞ. ἐδίδαξε δὲ δράματα ρκγ’, ὡς δέ τινες καὶ πολλῷ πλείω, νίκας δὲ ἔλαβε κδ’.
„Sophokles, Sohn des Sophilos, aus dem Demos Kolonos, Athener, Tragödiendichter, geboren in der 73. Olympiade, so dass er 70 Jahre älter als Sokrates war. Sophokles war der Erste, der 3 Schauspieler auftreten ließ und der sogenannte Tritagonist, und er war der erste , der einen Chor aus 15 Jünglingen auftreten ließ, vorher bestanden die Chöre aus 12 Jünglingen. Er wurde Biene genannt, weil er so süß war. Er selbst begann damit, dass Drama gegen Drama im Wettbewerb antritt, ohne dass „ein Heer zusammengestellt wurde". Er schrieb Elegien und Päane und den Prosatext für den Chor, wobei er mit Thespis und
Choirilos in Konkurrenz stand. Seine Kinder waren Iophon, Leosthenes, Ariston, Stephanos und Menekleides. Er überlebte Euripides und starb mit 90 Jahren. Er verfaßte 123 Theaterstücke, wie manche sagen, sogar viel mehr, und errang 23 Siege."
Velleius Paterculus I 16,3.
Vita Sophoclis, Σοϕοκλέους γένος καί βίος
Σοϕοκλῆς τὸ μὲν γένος ἦν Ἀϑηναῖος, υἱὸς δὲ Σοϕίλλου, ὃς οὔτε, ὡς Ἀριστόξενός ϕησι, τέκτων ἢ χαλκεὺς ἦν, οὔτε, ὡς Ἴστρος , μαχαιροποιὸς τὴν ἐργασίαν, τυχὸν δὲ ἐκέκτητο δούλους χαλκεῖς ἢ τέκτονας· οὐ γὰρ εἰκὸς τὸν ἐκ τοῦ τοιούτου γενόμενον στρατηγίας ἀξιωϑῆναι σὺν Περικλεῖ καὶ Θουκυδίδῃ, τοῖς πρώτοις τῆς πόλεως· ἀλλ’ οὐδ’ ἂν ὑπὸ τῶν κωμικῶν ἄδηκτος ἀϕείϑη τῶν οὐδὲ Περικλέους ἀπεσχημένων. ἀπιστητέον δὲ καὶ τῷ Ἴστρῳ ϕάσκοντι αὐτὸν οὐκ Ἀϑηναῖον ἀλλὰ Φλιάσιον εἶναι· εἰ δὲ καὶ τὸ ἀνέκαϑεν Φλιάσιος ἦν, ... ἐγένετο οὖν Σοϕοκλῆς τὸ γένος Ἀϑηναῖος, δήμου Κολωνῆϑεν, καὶ τῷ βίῳ καὶ τῇ ποιήσει περιϕανής, ... | (1) Sophokles war von Herkunft Athener, ein Sohn des Sophilos, der von Beruf weder – wie Aristoxenos sagt – Zimmermann noch Schmied war und – nach Istros – auch kein Schwertfeger, wohl aber Schmiede und Zimmermänner als Sklaven hielt. Denn es ist unwahrscheinlich, dass der Abkömmling eines solchen zusammen mit Perikles und Thukydides, der ersten Männern der Stadt, der Feldherrnschaft gewürdigt worden wäre. Aber auch vom Spott der Komödiendichter war er nicht verschont geblieben, die nicht einmal Themistokles ungeschoren ließen. Unglaubhaft ist auch die Behauptung des Istros, Sophokles stamme nicht aus Athen, sondern aus |
Γεννηϑῆναι δὲ αὐτόν ϕασιν οαʹ Ὀλυμπιάδι κατὰ τὸ δεύτερον ἔτος ἐπὶ ἄρχοντος Ἀϑήνησι Φιλίππου. ἦν δὲ Αἰσχύλου νεώτερος ἔτεσιν ζʹ, Εὐριπίδου δὲ παλαιότερος κδʹ. | (2) Er soll im zweiten Jahr der 71. Olympiade unter dem Archonten Philippos (495/94 v.Chr.) in Athen geboren sein. Er war 7 Jahre jünger als |
Διεπονήϑη δὲ ἐν παισὶ καὶ περὶ παλαίστραν καὶ μουσικήν, ἐξ ὧν ἀμϕοτέρων ἐστεϕανώϑη, ὥς ϕησιν Ἴστρος. ἐδιδάχϑη δὲ τὴν μουσικὴν παρὰ Λάμπρῳ, καὶ μετὰ τὴν ἐν Σαλαμῖνι ναυμαχίαν Ἀϑηναίων περὶ τρόπαιον ὄντων μετὰ λύρας γυμνὸς ἀληλιμμένος τοῖς παιανίζουσι τῶν ἐπινικίων ἐξῆρχε. | (3) Im Knabenalter wurde er in Dingen der Palästra und der musischen Künste ausgebildet und – wie Istros berichtet – in beiden preisgekrönt. Die Musik erlernte er bei Lampros und nach der Seeschlacht von Salamis, als die Athener das Siegeszeichen umstanden, schritt er nackt und gesalbt mit der Lyra denen voran, die das Siegeslied anstimmten. |
Παρ’ Αἰσχύλῳ δὲ τὴν τραγῳδίαν ἔμαϑε. καὶ πολλὰ ἐκαινούργησεν ἐν τοῖς ἀγῶσι, πρῶτον μὲν καταλύσας τὴν ὑπόκρισιν τοῦ ποιητοῦ διὰ τὴν ἰδίαν μικροϕωνίαν (πάλαι γὰρ καὶ ὁ ποιητὴς ὑπεκρίνετο αὐτός), τοὺς δὲ χορευτὰς ποιήσας ἀντὶ ιβʹ ιεʹ καὶ τὸν τρίτον ὑποκριτὴν ἐξεῦρε. | (4) Bei Aischylos lernte er die tragische Dichtkunst. Bei den Festspielen führte er viele Neuerungen ein. So schaffte er vor allem das Mitspielen des Dichters ab, weil er selbst eine schwache Stimme hatte. Denn früher traten auch die Dichter selbst auf. Außerdem erweiterte er den Chor von 12 auf 15 Sänger und führte den dritten Schauspieler ein. |
Φασὶ δὲ ὅτι καὶ κιϑάραν ἀναλαβὼν ἐν μόνῳ τῷ Θαμύριδί ποτε ἐκιϑάρισεν, ὅϑεν καὶ ἐν τῇ ποικίλῃ στοᾷ μετὰ κιϑάρας αὐτὸν γεγράϕϑαι. | (5) Man sagt, er habe sich auch das Spiel auf der Kithara angeeignet, aber nur im |
Σάτυρος δέ ϕησιν ὅτι καὶ τὴν καμπύλην βακτηρίαν αὐτὸς ἐπενόησε. ϕησὶ δὲ καὶ Ἴστρος τὰς λευκὰς κρηπῖδας αὐτὸν ἐξευρηκέναι, αἷς ὑποδεσμεύονται οἵ τε ὑποκριταὶ καὶ οἱ χορευταί· καὶ πρὸς τὰς ϕύσεις αὐτῶν γράψαι τὰ δράματα· ταῖς δὲ Μούσαις ϑίασον ἐκ τῶν πεπαιδευμένων συναγαγεῖν. ... | (6) Satyros meint, er habe sich auch den Krummstab ausgedacht, und Istros, er habe das weiße Schuhwerk erfunden, das die Choristen und Schauspieler tragen, und habe seine Stücke nach den Begabungen geschrieben, die ausgebildeten aber in einem Bund zu Ehren der Musen zusammengeschlossen. ... |
Νίκας δὲ ἔλαβεν κʹ, ὥς ϕησι Καρύστιος, πολλάκις δὲ καὶ δευτερεῖα, τρίτα δὲ οὐδέποτε. ... | (8) Er errang 20 Siege, wie Karystios sagt, oft erhielt er aber auch den zweiten Preis, den dritten niemals. ... |
Φέρεται δὲ καὶ παρὰ πολλοῖς ἡ πρὸς τὸν υἱὸν Ἰοϕῶντα γενομένη αὐτῷ δίκη. ἔχων γὰρ ἐκ μὲν Νικοστράτης Ἰοϕῶντα, ἐκ δὲ Θεωρίδος Σικυωνίας Ἀρίστωνα,τὸν ἐκ τούτου γενόμενον παῖδα Σοϕοκλέα τοὔνομα πλέον ἔστεργε. καί ποτε †ἐνδράματι† εἰσήγαγε τὸν Ἰοϕῶντα αὐτῷ ϕϑονοῦντα καὶ πρὸς τοὺς ϕράτορας ἐγκαλοῦντα τῷ πατρὶ ὡς ὑπὸ γήρως παραϕρονοῦντι· οἱ δὲ τῷ Ἰοϕῶντι ἐπετίμησαν. Σάτυρος δέ ϕησιν αὐτὸν εἰπεῖν ‘Εἰ μέν εἰμι Σοϕοκλῆς, οὐ παραϕρονῶ· εἰ δὲ παραϕρονῶ, οὐκ εἰμὶ Σοϕοκλῆς’, καὶ τότε τὸν Οἰδίποδα παραναγνῶναι. ... | (13) Von manchen wird auch behauptet, er habe einmal mit seinem Sohn «Bin ich Sophokles, so bin ich nicht von Sinnen», und dann habe er den ... |
Λόβων δέ ϕησιν ἐπιγεγράϕϑαι τῷ τάϕῳ αὐτοῦ τάδε· κρύπτω τῷδε τάϕῳ Σοϕοκλῆ πρωτεῖα λαβόντα τῇ τραγικῇ τέχνῃ, σχῆμα τὸ σεμνότατον. | (16) Lobon berichtet, es habe auf seinem Grab folgende Inschrift gegeben: ‚Sophokles birgt dieses Grab, der erste Preise errungen |
Ἴστρος δέ ϕησιν Ἀϑηναίους διὰ τὴν τοῦ ἀνδρὸς ἀρετὴν ψήϕισμα πεποιηκέναι καϑ’ ἕκαστον ἔτος αὐτῷ ϑύειν. | (17) Istros sagt, die Athener hätten wegen seiner großen verdienste auch beschlossen, ihm alljährlich Opfer darzubringen. |
Ἔχει δὲ δράματα, ὥς ϕησιν Ἀριστοϕάνης , ρλʹ, τούτων δὲ νενόϑευται ιζʹ. | (18) Nach Aristophanes gibt es 130 Dramen unter seinem Namen, darunter 7 unechte. |
Συνηγωνίσατο δὲ καὶ Αἰσχύλῳ καὶ Εὐριπίδῃ καὶ Χοιρίλῳ καὶ Ἀριστίᾳ καὶ ἄλλοις πολλοῖς καὶ Ἰοϕῶντι τῷ υἱῷ. | (19) Er stand mit |
Τὸ πᾶν μὲν οὖν Ὁμηρικῶς ὠνόμαζε. τούς τε γὰρ μύϑους ϕέρει κατ’ ἴχνος τοῦ ποιητοῦ· καὶ τὴν Ὀδύσσειαν δὲ ἐν πολλοῖς δράμασιν ἀπογράϕεται. παρετυμολογεῖ δὲ καϑ’ Ὅμηρον καὶ τοὔνομα τοῦ Ὀδυσσέως · | (20) Er stellte die Welt im homerischen Sinne dar, denn er erzählt die Mythen nach dem Vorbild des Dichters und schreibt in vielen Dramen nach der Odyssee. Auch in der Ableitung des Namens Odysseus folgt er Homer: ... |
Φησὶ δὲ Ἀριστόξενος ὡς πρῶτος τῶν Ἀθήνηϑεν ποιητῶν τὴν Φρυγίαν μελοποιίαν εἰς τὰ ἴδια ᾄσματα παρέλαβε καὶ τοῦ διϑυραμβικοῦ τρόπου κατέμιξεν. | (23) Aristoxenos sagt, er habe als erster der Dichter in Athen die phrygische Tonart auf seine eigenen Gesänge angewendet und sie mit der |
Lit.: St.I. Kaiser, Die Fragmente des Aristoxenos aus Tarent. Neu herausgegeben und ergänzt, erläutert und übersetzt, Spudasmata, 128 (Hildesheim 2010) 216 f. INC 2 10; 3 05 (zu Aristoxenos).
Ausgaben
H. Lloyd-Jones - N. Wilson (Hrsg.), Sophocles, Fabulae (Oxford 1990); D. Ebener (Hrsg.), Sophokles - Werke in 2 Bänden, Bibliothek der Antike, Griechische Reihe; aus dem Griechischen übertragen, herausgegeben und kommentiert (Berlin 1995); W. Willige - K. Bayer - B. Zimmermann (Hrsg.), Sophokles, Dramen: Griechisch – Deutsch, Sammlung Tusculum (Zürich 20115).
F.W. Wagner, Poetarum tragicorum graecorum fragmenta, I 2,3. Aeschyli et Sophoclis perditarum fabularum fragmenta (Pressburg 1852) 171-502; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977); R. Winnington-Ingram, Sophocles: An Interpretation (Cambridge 1980).
Literatur
G.M. Kirkwood, A Study of Sophoclean Drama (Ithaca, NY 1958); F. Ellendt, Lexicon Sophocleum (Hildesheim 1965); U. Parlavantza-Friedrich, Täuschungsszenen in den Tragödien des Sophokles (Berlin 1969); Charles P. Segal, Visual Symbolism and Visual Effects in Sophocles, CW 74, 1980, 125–42; Charles P. Segal, Tragedy and Civilization: An Interpretation of Sophocles (Cambridge, MA 1981); W. Nicolai, Zu Sophokles' Wirkungsabsichten (Heidelberg 1992); G.M. Kirkwood, A Study of Sophoclean Drama. With a New Preface and Enlarged Bibliographical Note (Ithaca 1994); Charles P. Segal, Sophocles' Tragic World (Cambridge 1995);
H. Flashar, Sophokles. Dichter im demokratischen Athen (München 2000).
S. Goldhill – Edith Hall (Hrsg.), Sophocles and the Greek Tragic Tradition (Cambridge 2009):
darin:
K. Valakas, Theoretical Views of Athenian Tragedy in the Fifh Century BC, 179–207.
S. Goldhill, Sophocles and the Language of Tragedy (Oxford 2012); S. Nooter, When Heroes Sing: Sophocles and the Shifing Soundscape of Tragedy (Cambridge 2012); Ana Isabel Jiménez San Cristóbal, The Sophoclean Dionysos, in: A. Bernabé – M. Herrero – A.I. Jiménez San Cristóbal – R. Martín (Hrsg.), Redefining Dionysos (Berlin–Boston 2013) 272-300 (academia.edu); N. Worman, Touching, Proximity, and the Aesthetics of Pain in Sophocles, in: A. Purves (Hrsg.), Touch and the Ancient Senses (London 2017) 34-49; Andrea Rodighiero, How Sophocles begins: Reshaping Lyric Genres in Tragic Choruses, in: R. Andújar - T.R.P. Coward - T.A. Hadjimichael (Hrsg.), Paths of Song: The Lyric Dimension of Greek Tragedy (Berlin-Boston 2018) 137-162 (
academia.edu).
weblinks:
Darstellungen
Statue des Sophokles im Dionysos-Theater Athen.
Statue des Sophokles; Vatikan, Museo Gregoriano Profano, inv. 9973 (
Arachne).
Die Statue im Vatikan gilt als Nachbildung oder Kopie nach dem Vorbild des im Dionysos-Theater zu Athen gestifteten Bildnisses aus der Zeit des Lukurg.
Lit.:
Bronzeporträt; Florenz, Museo archeologico.
Lit.: M. G. Picozzi, I ritratti dal mare della Meloria al Museo Archeologico di Firenze: fusioni in bronzo da marmi romani, Оστρακα. Rivista di antichità, IV, 2, Dezember 1997, 461–462.
weblink:
Marmorporträt; London, Britisches Museum
Lit.: J. J. Bernoulli, Griechische Ikonographie mit Ausschluß Alexanders und der Diadochen, I (München 1901) 142 f. Abb. 28 f. Kat.-Nr. 7; A.H. Smith, A Catalogue of Sculpture in the Department of Greek and Roman Antiquities. British Museum, III (London 1904) Kat.-Nr. 1832 Taf. 12; W. Gauer, Jahrb DAI 83, 1968, 164 mit Anm. 196; G.M.A. Richter, The Portraits of the Greeks I (London 1965) 131 Abb. 705-707 Kat.-Nr. 6.
weblink:
Paris, Bibl. National
Lit.: E. Babelon – J.-A. Blanchet, Catalogue des bronzes antiques de la Bibliothèque Nationale (Paris 1895) 372 f. Kat.-Nr. 853; E. Babelon, Choix de Bronzes et de Terres Cuites des Collections Oppermann et de Janzé (1929) 16 Kat.-Nr. 3 Taf. II; J.J. Bernoulli, Griechische Ikonographie mit Ausschluß Alexanders und der Diadochen, I (München 1901) 23.
136; L. Beschi, I bronzetti romani di Montorio Veronese (Venedig 1962) 13–30 Taf. II. III; G.M.A. Richter, The Portraits of the Greeks, I (London 1965) 132 Abb. 711. 712 Kat.-Nr. b; R. von den Hoff, Philosophenporträts des Früh- und Hochhellenismus (München 1994) 161–165 Abb. 182–187; K. Schefold, Die Bildnisse der antiken Dichter, Redner und Denker (Basel 1997) 236 f. Abb. 127; J. Lang, Mit Wissen geschmückt? Zur bildlichen Rezeption griechischer Dichter und Denker in der römischen Lebenswelt (2012) 187 Abb. 251 Kat.-Nr. S U32 Taf. 40.
weblinks:
Ἀχαιῶν Σύλλογος ἤ Σύνδειπνοι, Achaion Syllogos
Lit.: Nauck 161-164 fr. 138-152; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 163-165 fr. 142-148; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 56 f.
Ἀχιλλέως Ἐρασταὶ, Achilleos Erastai, Liebhaber des Achill
In dem Stück ging es um die homoerotische Liebe des noch jungen und für seine Schönheit gerühmten Achilleus. Neben Achill kamen Satyrn, Silen, Achills Vater Peleus und sein Erzieher Phoinix vor, möglicherweise auch der Kentaur
Chiron, der ebenfalls als Erzieher des Achill bekannt war. Vermutet wurde auch die Anwesenheit von Patroklos und/oder Herakles, die nach der antiken Mythologie beide in einem homoreotischen Verhältnis zu Achill gestanden haben sollen. Auch die Episode am Hof des Lykomedes auf Skyros spielte eine Rolle, wo Achill unter den Mädchen des Hofes erzogen worden war, um nicht am Zug gegen Troja teilnehmen zu müssen, für den ihm sein Tod geweissagt worden war. Durch eine List des Odyseus wurde er dort jedoch entdeckt. Die Liebhaber des Achill werden die ewig lüsternen Satyrn gewesen sein.
Zu dem Stück wurde in der Hypothesis zu den Aitniai des Aichylos erwähnt, dass es einige Szenenwechsel enthielt, als welche man sich den Palast des Peleus und denjenigen des Lykomedes neben der für Satyrspiele am besten geeigneten Höhle des Kentauren Chiron am Peliongebirge vorstellen möchte.
Lit.: Nauck 165-167 fr. 153-161; F. Brommer, Satyrspiele (Berlin 1959) 82 Nr. 182-185; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 165-170 fr. 149-157a; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 58-63; R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 227-235; P. O’Sullivan - C. Collard, Euripides’ Cyclops and Major Fragments of Greek Satyric Drama (Oxford 2013) (
academia.edu)
Αἴας Λοκρὸς, Aias Lokros
Lit. und Ausgaben: F.W. Wagner, Poetarum tragicorum graecorum fragmenta, I 2,3. Aeschyli et Sophoclis perditarum fabularum fragmenta (Pressburg 1852) 181-186;
Nauck 104-106 fr. 10-17; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 102-123 fr. 11-18; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 12-17.
weblinks:
wikipedia (zum Mythos)
Αἴας, Aias, Ajax
Eine griechische Tragödie des Titels 'Aias' ist von
Theodektes überliefert, eine lateinische Tragödie des Titels versuchte
Kaiser Augustus. In der römischen Pantomime zählte die
Raserei des Aias zum Standardrepertoire.
Ausgaben und Übersetzungen: J.A. Hartung, Sophokles' Werke. Griechisch mit metrischer Übersetzung mit prüfenden und erklärenden Anmerkungen, III. Sophokles' rasender Aias (Leipzig 1851); J.C. Kammerbeek, The Aias (1953); W.B. Stanford, Sophocles, Ajax, ed. with Intr., Rev. Text, Comm. (London 1963); R. Rauthe, Sophokles - Aias, griechisch - deutsch, Reclams Universalbibliothek 677 (Stuttgart 1990).
weblinks:
wikisource (griechischer Text)
Lit.: F.G. Welcker, Die griechischen Tragödien mit Rücksicht auf den epischen Cyclus geordnet, Abt. I (Bonn 1839) 137; C. Robert, Die Scenerie des Aias, der Eirene und des Prometheus, Hermes 31, 1896, 530 ff. (
JSTOR); K. von Fritz, Zur Interpretation des Aias, Rheinisches Museum 83, 1934, 113-128 = Ders., Antike und moderne Tragödie (Berlin 1962) 227-240, 483; G. Großmann, Das Lachen des Aias, MusHelv 25, 1968, 65-85; S.A. Barlow, Sophocles’ Ajax and Euripides’ Heracles, Ramus 10, 1981, 112–28; G. Ley, A scenic plot of Sophocles’ Aias and Philoctetes, Eranos 86, 1988, 85-115; E. Pöhlmann, Sucheszenen auf der attischen Bühne des 5. und 4. Jhs. Zur Bühnentechnik der Eumenides, des Aias, der Acharner und des Rhesos, in: W. Dahlheim (Hrsg.), Festschrift für Robert Werner, Xenia, 22 (Konstanz 1989) 41-58; S. Stelluto, La visualizzazione scenica dell’Aiace di Sofokle, Civiltà classica e cristiane 11, 1990, 33-64; G. Crane, Ajax, the Unexpected, and the Deception Speech, CP 85, 1990, 89–101; S. Goldhill, Violence in Greek tragedy, in: J. Redmond (Hrsg.), Violence in Drama, Themes in Drama, 13 (Cambridge 1991) 15-33; S. Scullion, Three studies in Athenian dramaturgy, Beiträge zur Altertumskunde, 25 (Stuttgart - Leipzig 1994) 89-128; R.L. Kane, Ajax and the Sword of Hector: Sophocles, Ajax 815–822, Hermes 124, 1996, 17–28; M.S. Farmer, Sophocles’ Ajax and Homer’s Hector: Two Soliloquies, ICS 23, 1998, 19–45; H. Flashar, Sophokles: Dichter im demokratischen Athen (München 2000; 20102) 42-57; A.P.M. Lardinois, The Polysemy of Gnomic Expressions and Ajax’ Deception Speech, in: I. J. F. de Jong - A. Rijksbaron (Hrsg.), Sophocles and the Greek Language (Leiden 2005) 213-224; E. Lefèvre, Der tragische Held bei Sophokles am Beispiel des Aias und Philoktetes. Vortrag zur Lehrerfortbildung im Fach Griechisch, Abitur 2007, Donaueschingen, 22.3.2006, in: Latein und Griechisch in Baden-Württemberg 34 (2006) 29 - 40; P.J. Finglass, Sophocles: Ajax (Cambridge 2011); J. Fletcher, Weapons of Friendship: Props in Sophocles’ Philoctetes and Ajax, in: G.W.M. Harrison – V. Liapis (Hrsg.), Performance in Greek and Roman Theatre (Leiden 2013) 199-215; Erika L. Weiberg, Weapons as Friends and Foes in Sophocles’ Ajax and Euripides’ Heracles, in: Mario Telò - Melissa Mueller (Hrsg.), The Materialities of Greek Tragedy: Objects and Affect in Aeschylus, Sophocles, and Euripides (London 2018) 63 ff.
weblinks:
Αἰχμαλώτιδες, Aichmalotides, Die Gefangenen
Lit.: Nauck 138-143 fr. 31-56; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 24-27.
Αἰγεῦς, Aigeus
Eine gleichnamige Tragödie gab es von Euripides, eine Komödie des Titels von
Philyllios. In der römischen
Pantomime zählte der Stoff zum Standardrepertoire.
Lit.: Nauck 134-136 fr. 18-22; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 123-127 fr. 19-25a; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 18-23.
Αἰγίσϑος, Aigisthos
Lit.: Nauck 136 fr. 23-24; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 127 fr. 26-27.
Αἰϑίοπες, Aithiopes
Lit.: Nauck 136 f. fr. 25-30; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 127 f. fr. 28-33; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 22 f.
Ἀκρίσιος, Akrisios
Lit.: Nauck 143-146 fr. 57-73; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 136-140 fr. 60-76; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 28-33.
Ἀλώαδαι, Die Aloaden
Der Titel bezeichnet die Nachfolger von König Aleos von Tegea. Ein delphisches Orakel hatte König Aleos geweissagt, dass seine Nachfolger und Söhne von einem Kind seiner Tochter Auge einst getötet werden. Daher bestimmte Aleos seine Tochter zur jungfräulichen Priesterin der Athena Alea, die in Tegea ein Heiligtum besaß. Von diesem ist noch ein berühmter Tempel des 4. Jhs. erhalten. Auf dem Weg zu Augeas wurde jedoch Herakles von Aleos gastlich aufgenommen, offenbar so gastlich, dass er sich einen Rausch antrank und in diesem Zustand Auge vergewaltigte. Aus dieser Verbindung ging Telephos hervor. Aleos hatte dies zwar zu verhindern versucht, indem er seine Tochter dem Schiffer Nauplios übergab, um sie ins Meer zu werfen, der Plan misslang jedoch und Telephos wurde in Mysien am Hof des Königs Teuthras erzogen. Nach anderer Version wurde er zuerst durch eine Hindin und dann von Hirten in Arkadien aufgezogen. Zur Erfüllung des Orakels kam es schließlich, als Telephos am Hof des Aleos seine Herrschaftansprüche geltend machte, ihm aber seine Herkunft nicht geglaubt wurde und er daraufhin zur Gewalt griff. Schließlich erschien Herakles, um dem Chor bzw. den Bürgern von Tegea die königliche Herkunft des Telephos zu bestätigen.
Dramen verwandten Inhalts gab es mit der Tragödie 'Auge' des Euripides, den Tragödien 'Telephos' von Agathon und Moschion, einem Satyrspiel namens
'Telephos' von Sophokles und Komödien des Titels 'Auge' von
Philyllios und
Eubulos.
Lit. und Ausgaben: F. Vater, Die Aleaden des Sophokles (Berlin 1835);
F.G. Welcker, Die griechischen Tragödien, II 406 ff.; A. Nauck, Tragicorum Graecorum fragmenta (Leipzig 1889) 146-150 fr. 74-88; A.C. Pearson, The fragments of Sophocles, I (Cambridge 1917; ND Amsterdam 1963) 46-57; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 140-146 fr. 77-91; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 32-41.
Ἀλέξανδρος, Alexandros
Inhalt war wie im euripideischen 'Alexandros' der Mythos von Paris.
Lit.: Nauck 150 f. fr. 89-96; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 40-43.
Ἀλείτης, Aletes
Lit.: Nauck 151-153 fr. 97-103.
Ἀλκμαίων, Alkmeon
Lit.: Nauck 153 f. fr. 104-106; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 42-45.
Ἄμυκος, Amycus.
Epicharm schrieb eine Komödie gleichen Titels.
Lit.: St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 150 f.; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 44 f.; R. Krumeich - N- Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 243-249.
Darstellungen
Im allgemeinen sind die Vorbereitungen zum Boxkampf zwischen Polydeukes und Amykos oder die Fesselung des unterlegenen Bebrykerkönigs dargestellt. Mehrfach ist auch eine Quelle angedeutet, welche die Sagenvariante spiegelt, nach der Amykos den Argonauten den Zugang zu einer Quelle namens Ἑλένη verweigerte und sich daran der Kampf mit Polydeukes anschloss. In drei Fällen kommen auch Satyrn vor, die einen Reflex des Satyrspiels geben könnten.
Lit.: L. Marchese, Il mito di Amico nell'arte figurata. Fortuna di un mito greco nell'arte Etrusca, Studi Etruschi 18, 1945, 45-81; Ph.L. Williams, Amykos and the Dioskuroi, AJA 49, 1945, 330-352; D. del Corno, Il satiro e la fonte. L'Amycos di Sofokle, Dioniso 45, 1971/74, 207-223; I. Weiler, Der Agon im Mythos (1974) 174-181; LIMC I (Zürich - München 1981) 738 ff. s.v. Amykos (G. Beckel).
Rot-figurige lukanische Hydria des Amykos-Malers, 425-400 v.Chr.; AO: Paris, Bibl. Nationale 442:
Lit.: Trendall, The red-figured vases of Lucania, Campania and Sicily, Oxford monographs on classical archaeology, 10 (Oxford 1967) 36, 136 Taf. 12; LIMC I 739 Nr. 11.
Rot-figuriger faliskischer Stamnos, 400-375 v.Chr.; Rom, Villa Giulia 6152:
Lit.: J. Beazley, Etruscan vase painting (Oxford 1947) 78 ff. Taf. 19,1; LIMC I 739 Nr. 1.
Cista Ficoroni (arachne):
Lit.:
Ἀμϕιαράος, Amphiaraos
Satyrspiel.
Lit.: Nauck 154-156 fr. 109-117; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 46 f.
Ἀμϕιτρύων, Amphitryon
Lit.: Nauck 156 fr. 18-20; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 48 f..
Ἀνδρομάχη, Andromache
Lit.: Nauck 157 fr. 121; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 48.
Ἀνδρομέδα, Andromeda
Lit.: Nauck 157-159 fr. 122-132; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 50-53.
Ἀντηνορίδαι, Antenoridai
Lit.: Nauck 160 fr. 133-135; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 54 f.
Ἀντιγόνη, Antigone
Die Antigone ist eines der Stücke von Sophokles, welche den Thebanischen Sagenkreis zum Inhalt hatten: Hierzu gehörten außerdem 'König Ödipus' und
'Ödipus auf Kolonos'. Eine weitere Tragödie des Titels
'Antigone' ist von
Euripides in Fragmenten erhalten, von der gleichnamigen Tragödie des Astydamas hat sich allein der Titel erhalten. Auch in der römischen
Pantomime zählte der Mythos um
Antigone zum Repertoire.
Hypothesis des Aristophanes von Byzanz:
„Gegen das Verbot der Stadt hatte Antigone den Polyneikes bestattet, wurde aber ertappt und in eine unterirdische Gruft eingesperrt, von
Kreon getötet. Bei ihr nahm sich auch
Haimon aus tiefem Trauer wegen seiner Liebe zu ihr mit dem Schwert das Leben. Auf seinen Tod hin tötete sich auch seine Mutter
Eurydike.
Die Geschichte findet sich auch bei Euripides in seiner
'Antigone'; nur wird dort die Ertappte mit Haimon zu ehelicher Gemeinschaft zusammengegeben und gebiert ein Kind: den Haimon.
Der Schauplatz der Handlung liegt im böotischen Theben. Der Chor besteht aus einheimischen Alten. Im Prolog spricht Antigone. Die Geschehnisse spielen sich während der Herrschaft des Kreon ab. Die Hauptereignisse sind die Bestattung des Polyneikes, die Tötung der Antigone, der Tod des Haimon und das Ende seiner Mutter Eurydike.
Sophokles soll mit dem Feldherrenamt auf Samos geehrt worden sein, nachdem er mit der Aufführung der 'Antigone' zu hohem Ansehen gekommen war. Dieses Drama soll sein 32. gewesen sein.”
Hypothesis des Sallustios:
„Das Drama gehört zu den schönsten des Sophokles. Aber die Geschichten über die Heldin und ihre Schwester weichen voneinander ab. Denn Ion sagt in den Dithyramben, beide seien im Hera-Tempel von Laodamas, dem Sohn des Eteokles, verbrannt worden. Mimnermos aber sagt, Ismene sei, als sie mit Theoklymenos zusammen war, von Tydeus auf Athenes Befehl getötet worden. Dies sind also die abweichenden Berichte über die Heldinnen. Die allgemeine Auffassung freilich hat sie für rechtschaffen und erstaunlich geschwisterliebend gehalten, und dem folgen auch die Tragödiendichter und stellen ihre Schicksale folgendermaßen dar:
Das Drama wurde nach Antigone benannt, von der die eigentliche Handlung ausgeht. Es handelt sich um den unbegrabenen Leichnam des Polyneikes, und Antigone, die es unternimmt, ihn zu bestatten, wird von Kreon daran gehindert. Als man sie bei der Bestattung ertappt, muss sie sterben. Und Haimon, Kreons Sohn, der sie liebt und ein solches Schicksal nicht ertragen kann, tötet sich selbst. Heirauf beendet auch seine Mutter Eurydike ihr Leben durch Erhängen.”
Personen
Ἀντιγόνη | Antigone |
Ausschnitt aus dem Dialog zwischen Antigone und Kreon:
441 | KREON | Κρέων | |||
449 | KREON | Κρέων | |||
495 | KREON | Κρέων | |||
522 | KREON | Κρέων | |||
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Lit. und Ausgaben: RE I,2 (Stuttgart 1894) 2401–2404 s.v. Antigone Nr. 2 (Bethe) (wikisource); Sophokles - Antigone, übers. und eingel. von Karl Reinhardt. Mit griechischem Text (Göttingen 19715); R. Coleman, The rôle of the chorus in Sophocles’ Antigone, Proceedings of the Cambridge Philological Society 18, 1972, 4–27; Patricia E. Easterling, The second stasimon of Antigone, in: Roger D. Daw - James Diggle - Patricia E. Easterling (Hrsg.) Dionysiaca: Nine studies in Greek poetry by former pupils, presented to Denys Page on his seventieth birthday (Cambridge 1978) 141–158; Sophokles: Dramen - griechisch und deutsch, hrsg. u. übers. von Wilhelm Willige, überarb. von Karl Bayer, mit Anmerkungen und einem Nachwort von Bernhard Zimmermann (München 19852) 194-275; Th. C. Wouter Oudemans - André P.M.H. Lardinois, Tragic ambiguity: Anthropology, philosophy and Sophocles’ Antigone (Leiden 1987); G. Steiner, Antigonen. Geschichte und Gegenwart eines Mythos (München 1988); Anton Bierl, Was hat die Tragödie mit Dionysos zu tun? Rolle und Funktion des Dionysos am Beispiel der Antigone des Sophokles, Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft N.F. 15, 1989, 43-58; Christiane Sourvinou-Inwood, Assumptions and creating of meaning: Reading Sophocles’ Antigone, Journal of Hellenic Studies 109, 1989, 134-148; Arthur S. McDevitt, Mythological exempla in the fourth stasimon of Sophocles’ Antigone, Wiener Studien 103, 1990, 31–48; Elizabeth van Nes Ditmars, Sophocles’ Antigone: Lyric shape and meaning (Pisa 1992); J. Bollack, Le garde de l'Antigone, in: A. Bierl - P. von Möllendorff (Hrsg.), Orchestra. Drama, Mythos, Bühne (Stuttgart - Leipzig 1994) 119-128; Chr. Zimmermann, Der Antigone-Mythos in der antiken Literatur und Kunst, Classica Monacensia, 5 (Tübingen 1993); H.M. Zellner, Antigone and the Wife of Intaphrenes, CW 90, 1997, 315–18; Scott Scullion, Dionysos and katharsis in Antigone, Classical Antiquity 17.1, 1998, 96–122; Mark Griffith (Hrsg.), Sophocles: Antigone (Cambridge 1999);
Klaus Heinrich, Der Staub und das Denken: Zur Faszination der sophokleischen “Antigone” nach dem Krieg, in: Gisela Greve (Hrsg.), Sophokles. Antigone (Tübingen 2002) 25-58; L. Walther - M. Hayo, Mythos Antigone. Texte von Sophokles bis Hochhuth. Anthologie (Leipzig 2004); J. Söffner, Antigone, in: M. Moog-Grünewald (Hrsg.), Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart, Der Neue Pauly. Supplemente, 5 (Stuttgart/Weimar 2008) 81–96; Rachel M. Kitzinger, The choruses of Sophokles’ Antigone and Philoktetes: A dance of words (Leiden 2008); W. Theurich, Antigone. Ein Mythos und seine Bearbeitungen (Hollfeld 2009); Roberto Nicolai, La crisi del paradigma: Funzioni degli exempla mitici nei cori di Sofocle, in: Andrea Rodighiero - Paolo Scattolin (Hrsg.), “. . . Un enorme individuo, dotato di polmoni soprannaturali”: Funzioni, interpretazioni e rinascite del coro drammatico greco (Verona 2011); B. Honig, Antigone’s Two Laws: Greek Tragedy and the Politics of Humanism, NLH 41, 2010, 1–33; B. Honig, Antigone, Interrupted (Cambridge 2013).
weblinks:
griechischer Text (Perseus)
Moderne Inszenierungen:
Ἀϑάμας, Athamas A
Lit.: Nauck 131 f. fr. 1-9; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 99-102 fr. 1-10; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 10-13.
Ἀϑάμας, Athamas B
Lit.: Nauck 131 f. fr. 1-9.
Ἄτρευς ἤ Μυκηναῖαι, Atreus oder Die Mykener
Lit.: A. Nauck, TGF (Leipzig 1889) 160-161 fr. 136-137; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 162 f. fr. 140-141; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 54 f.
Βάκχαι, Bacchen
Der Titel des Stückes ist vor allem aus der Tragödie 'Bacchen' des
Euripides bekannt, das inhaltlich bereits im
'Pentheus' des
Aischylos vorbereitet war; auch von
Thespis stammt ein
'Pentheus'. Weitere Tragödien des Titels 'Bacchai' sind wiederum von
Aischylos, dann von
Iophon, Kleophon und Xenokles überliefert. Komödien des Titels dichteten
Antiphanes, Epicharm, Diokles und Lysippos.
Dass aus der Hand des Sophokles eine Tragödie des Titels 'Bacchai' stammt ist unsicher und es wurde erwogen, dass dieser Titel mit dem Stück 'Tympanistai' identisch ist.
Ausgaben und Lit.: A.F. Garvie, Aeschylus' supplices. Play and Trilogy (Cambridge 1969) 9; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta (TrGF), IV. Sophocles (Göttingen 1977) 170.
Δαίδαλος, Daidalos
Der Inhalt der Tragödie ist nicht wirklich bekannt, erwähnt wird aber der aus Bronze gefertigte Gigant Talos, der die Insel Kreta bewachte, indem er sie täglich 3 mal umrundete. Eindringlinge scheinen durch Feuer vernichtet worden zu sein.
'Daidalos' ist der Titel dreier Komödien.
Lit.: Nauck 167 f. fr. 162-167; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 171-173 fr. 159-164; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 64 f.
Δανάη, Danae
Lit.: Nauck 168-170 fr. 168-173; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 64-67.
Διονυσιακὸς Σατυρὸς, Dionysiakos Satyros
Thema des Satyrspiels war die Übergabe des Dionysoskindes an die Nymphen von Nysa, die ihn zusammen mit den Satyrn und dem Silen erzogen. In einem Fragment wird das Spielen des Dionysos mit der Nase und der Glatze des Silen erwähnt. Aus einem anderen geht hervor, dass die Erfindung des Weines und die Übergabe um das Wissen darum von Dionysos an die Satyrn eine Rolle spielte. Schließlich scheinen die Satyrn in betrunkenem Zustand den Nymphen nachgestellt zu haben.
Lit.: O. Crusius, Der sophokleische Dionysiscus, Rheinisches Museum 48,1893, 152; Nauck 170 fr. 174-175; V. Steffen, De Sophoclis 'Dionysisco' munera philologica L. Cwiklinski ... oblata (Posen 1936) 84-91; ders., Scripta minora selecta, 2 (Brslau 1973) 249-253; ders., Sophocles' Dionysiscus, Eos 62, 1974, 205-211; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 175-176 fr. 171-173; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 66 f.; R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 250-260.
Darstellungen
Die Übergabe des Dionysos an die Nymphen ist ein Thema, das in der Vasenmalerei seit dem frühen 5. Jh. v.Chr. begegnet, doch sind diese Darstellungen lediglich als eine Wiedergabe des Mythos und nicht eines Theaterspiels erkennbar. In römischer Zeit ist das Thema ausführlich auf dem Sockelfries der scaenae frons am Theater in Nysa dargestellt, ferner an gleichen Positionen der Theater in
Perge und in
Side.
Lit.: H. Heydemann, Dionysos' Geburt und Kindheit, 10. HallWPr 1885, 21 ff. 38 ff.; F. Brommer, Satyrspiele (Berlin 1959) 82 Nr. 175-177; P. Zanker, Wandel der Hermesgestalt in der attischen Vasenmalerei (Bonn 1965) 77 ff.; A. Kossatz-Deißmann, Die Übergabe des Dionysoskindes, in: J.-P. Descoeudres (Hrsg.), Ceramic and iconographic studies in honour of A. Cambitoglu, Mediterranean archaeology, suppl. 1 (1990) 203 ff.
Δόλοπες, Dolopes
Lit.: Nauck 170 fr. 176-177; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 68 f..
Ἐπίγονοι, Die Epigonen
Lit. und Ausgaben: Welcker, Tragödien I 269-278; Nauck 173 f. fr. 186-188; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 183-186 fr. 185-190; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 72-77.
Ἔρις, Eris
Lit. und Ausgaben: Nauck 174 fr. 189-190; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 188 f. fr. 199-201; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 76 f.
Ἐριϕύλη, Eriphyle
Die Tragödie ist allein in Fragmenten erhalten. Eine Tragödie Eriphyle stammt ebenfalls von Nikomachos.
Lit. und Ausgaben: Welcker, Tragödien I 269-278; Nauck 174-176 fr. 192-199; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 189-191 fr. 201a-201h; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 76-81.
Ἑρμιόνη, Hermione
Lit.: Nauck 176 f. fr. 200-201; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 80-81; Lucia Mariani, L’Ermione di Sofocle*, in: Luca Austa (Hrsg.), Frammenti sulla scena, I. Studi sul dramma antico frammentario, Serie scientifica delCentro Studi sul Teatro Classicodell’Università degli Studi di Torino (Alessandria 2017) 77-118 (academia.edu)
Εὔμηλος, Eumelos
Lit.: Nauck 177 fr. 202-203; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 193-194 fr. 204-205; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 82 f.
Εὐρύαλος, Euryalos
Lit.: Nauck 177 f.; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 194 f.; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 82 f.
Εὐρύπυλος, Eurypylos
Lit.: St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 195-229 fr. 206-222b; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 82-95.
Εὐρσάκης, Eurysakes
Lit.: Nauck 178 fr. 204; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 230 fr. 223; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 96 f.
Ἑλήνης Ἀπαιτήσις
Lit: Nauck 171 f. fr. 178-181; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 177-180 fr. 176-180a; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 68-71.
Ἑλήνης, Helenas Gefangenschaft
Eine Komödie gleichen Titels ist von Alexis bekannt.
Lit.: St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 180 f.; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 70 f.
Ἑλήνης γάμος, Helenas Hochzeit
Satyrspiel. Das Stück ist möglicherweise mit Helenes Harpage identisch. Über den Inhalt ist kaum etwas bekannt, möglicherweise ging es um die Hochzeit mit Paris und ihren ersten Liebesakt entweder auf der Insel Kranai oder auf Kythera, bei dem sie von Satyrn beobachtet worden zu sein scheinen.
Lit.: Nauck 172 f. fr. 182-185; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 181-183 fr. 181-184; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 72 f.; R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 224.
Ηλέκτρα, Elektra
Eine Tragödie gleichen Titels ist von Euripides überliefert, Aischylos schilderte die Tragödie in den
Koephoren, dem letzten Teil der Orestie. Später soll auch Cicero eine Tragödie unter diesem Titel verfaßt haben.
Elektra war die Tochter Agamemnons, des Königs von Mykene, und der Klytaimnestra, ferner die Schwester der Iphigenie, des Orestes und der Chrysothemis. Sie half ihrem Bruder Orest, die Blutrache an ihrer Mutter und an ihrem Stiefvater Aigisthos auszuführen, die beide gemeinsam ihren Vater Agamemnon umgebracht hatten. Hierzu war es gekommen, weil Aigisthos Rache an Atreus, dem Vater des Agamemnon dafür genommen hatte, dass dieser seinem Vater Thyestes seine eigenen Kinder zum Mahl servierte und Aigisthos als Spross eines Inzests als einziger dieses Verbrechen rächen konnte.
In der Tragödie begegnen sich Orest und Elektra am Grab ihres Vaters Agamemnon.
Lit.: U. von Wilamowitz-Moellendorff, Die beiden Elektren, Hermes 18, 1883, 214-263;
U. von Wilamowitz-Moelllendorff, Die dramatische Technik des Sophokles (Berlin 1917) 228-264; J.D. Denniston, Euripides: Electra (Oxford 1939); K. von Fritz, Die Orestessage bei den drei großen griechischen Tragikern, in: K. von Fritz (Hrsg.), Antike und moderne Tragödie (Berlin 1962) 113-159; T.M. Woodard, Electra by Sophocles: The Dialectical Design, HSPh 68, 1964, 163–205; A. Vögler, Vergleichende studien zur sophokleischen und euripideischen Elektra (Heidelberg 1967).
J. Dalfen, Die Bearbeitung des Orest-Elektrastoffes in der griechischen Tragödie, in: Festschrift R. Muth, Innsbrucker Beiträge 22, 1983, 55-71; C.A.E. Luschning, Electra’s pot and the displacement of the setting, Dioniso 62, 1992, 7-27; G.W. Most, Sophocles, Elektra 1086-1087, in: A. Bierl - P. von Möllendorff (Hrsg.), Orchestra. Drama, Mythos, Bühne (Stuttgart - Leipzig 1994) 129-138; A.G. Batchelder, The Seal of Orestes: Self-Reference and Authority in Sophocles’ Electra (Lanham, MD 1995); F.M. Dunn, Orestes and the Urn: Sophocles, Electra 54–55, Mnemosyne 51, 1998, 438–43; M. Ringer, Electra and the Empty Urn: Metatheater and Role Playing in Sophocles (Chapel Hill, NC 1998);
L. MacLeod, Dolos and Dikê in Sophocles’ Elektra (Leiden 2001); A. Duncan, Gendered Interpretations: Two Fourth-Century Performances of Sophocles’ Electra, Helios 32, 2005, 55–79; C.W. Marshall, How to Write a Messenger Speech (Sophocles, Electra 680–763) in: J. Davidson – F. Muecke – P. Wilson (Hrsg.), Greek Drama III: Essays in Honour of Kevin Lee (London 2006) 203-221; P.J. Finglass, Sophocles: Electra (Cambridge 2007); F. Zeitlin, A Study in Form: Recognition Scenes in the Three Electra Plays, Lexis 30, 2012, 361–377; T. Van Nortwick, Late Sophocles: The Hero’s Evolution in Electra, Philoctetes, and Oedipus at Colonus (Ann Arbor 2015); E. Dugdale, Of This and That: The Recognition Formula in Sophocles’ Electra, TAPA 147, 2017, 27–52; Nancy Worman, Electra, Orestes, and the Sibling Hand, in: Mario Telò - Melissa Mueller (Hrsg.), The Materialities of Greek Tragedy: Objects and Affect in Aeschylus, Sophocles, and Euripides (London 2018) 185 ff.
Ἡρακλῆς ἐπὶ Ταινάρω, Herakles in Tainaron
Satyrspiel.
Lit.: Nauck 178-180 fr. 205-213; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 186-188 fr. 198a-198e; R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 261-265.
Ἠριγόνη, Erigone
Lit.: Nauck 180 f. fr. 214-215; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 232 f. fr. 235-236.
Ἡρακλεῖσκος, Herakleiskos
Satyrspiel. Die beiden überlieferten Fragmente lassen den Inhalt des Satyrspiels nicht erkennen. Nur der Titel besagt, dass es um den kleinen Herakles ging. Als Kleinkind war er in zwei verschiedene Episoden verwickelt: Die weniger verbreitete ist die, wonach er von seiner Mutter Alkmene ausgesetzt worden war und von Hera aufgefunden wurde. Die Göttin gab ihm ihre Brust, doch hatte der kleine Herakles so heftig gesogen, dass es Hera schmerzte und sie ihn daraufhin zornig fortwarf. Die Göttin Athene brachte ihn darauf zu seiner Mutter zurück.
Bekannter ist die Geschichte, die am prägnantesten bei Apollodor II 4,8 überliefert ist:
„Alkmene gebar zwei Kinder: dem Zeus den um eine Nacht älteren Herakles und dem Amphitryon den Iphikles. Als das Kind 8 Monate alt war, schickte Hera zwei gewaltige Schlangen an sein Bett. Sie wollte, dass der Säugling umkomme. Alkmene rief Amphitryon herbei, doch Herakles erhob sich und erdrosselte die Schlangen mit beiden Händen. Pherekydes aber überliefert, Amphitryon habe wissen wollen, welches der beiden Kinder von ihm stamme. Deshalb habe er die Schlangen in ihr Bett geworfen. Als Iphikles floh, Herakles aber der Gefahr ins Auge sah, habe er erkannt, dass Iphikles sein Sohn war.” (Übers. nach S. Scheurer/R. Bielfeldt)
Man vermutet, dass es diese Geschichte vom schlangenwürgenden kleinen Herakles ist, die im Mittelpunkt des Geschehens stand. Da die Episode allein zu wenig ist, um ein ganzes Satyrspiel zu bilden, böte sich auch die Erziehung des Herakles durch Linos an, den Stoff auszuweiten: Dieser sein Lehrer scheiterte an der gern verspotteten Schwerfälligkeit des Herakles, ihm das Kithara-Spiel beizubringen, woraufhin Herakles in seinem Frust seinen Lehrer mit der Kithara erschlug. Dieser Stoff wurde im 'Linos' des Achaios behandelt. In einer gleichnamigen Komödie des
Alexis fordert Linos seinen Schüler auf, sich ein Buch seiner Neigung auszusuchen, woraufhin dieser sich ein Kochbuch aus dem Regal zog, eine Szene, die sicherlich zu großem Lacherfolg im Theater führte.
Lit.: St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 230 fr. 223a-b; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 96; R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 266-269.
Darstellungen
Der Schlangenwürger Herakles wurde bereits in der attischen Vasenmalerei dargestellt, doch sind die Bilder nur als Wiedergabe des Mythos und nicht als Wiedergabe des Satyrspiels kenntlich. Aus römischer Zeit stammt ein bedeutender Bildentwurf, der in Wandmalerei und Mosaik erhalten ist.
Pompeji, Casa dei Vettii VI 15,1 Triclinium (n), Pentheuszimmer, Nordwand.
Mosaik; FO: Homs; AO: Museum Maʿarrat al-Numān.
Lit.: S. Woodfort, The iconography of the infant Heracles strangling the snakes, in: F. Lissarague - F. Thelamon (Hrsg.), Image et céramique grecque, Actes du colloque de Rouen 1982 (Rouen 1983) 121-129. Pompeji: G. Cerulli Irelli - M. Aoyagi - S. de Caro - U. Pappalardo (Hrsg.),Pompejanische Wandmalerei (Stuttgart/Zürich 1990) Taf. 56; J. und M. Guillaud, La pittura a fresco al tempo di Pompei (Paris/New York 1990) 186 Abb. 276; Pompei. Pitture e Mosaici, V, regio VI, parte seconda (Rom 1994) 527-528 Abb. 105-106; K. Abdallah, Mosaïque d'Héraclès découverte à Homs, in: M. Şahin (Hrsg.), XI. Uluslararası Antik Mozaik Sempozyumu 16-20 Ekim 2009 Bursa, Türkiye: Türkiye Mozaikleri ve Antik Dönemden Ortaçağ Dünyasına Diğer Mozaiklerle Paralel Gelişimi: Mozaiklerin Başlangıcından Geç Bizans Çağına Kadar Ikonografi, Stil ve Teknik Üzerine Sorular = 11th International Colloquium on Ancient Mosaics, October 16th-20th, 2009, Bursa Turkey: Mosaics of Turkey and parallel developments in the rest of the ancient and medieval world: Questions of iconography, style and technique from the beginnings of mosiac until the Late byzantine era (Istanbul 2011) 1-14.
Ἡρακλης, Herakles
Satyrspiel. Möglicherweise in IG II2 2363 Z. 23 gemeint.
Lit.: St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 231-232 fr. 224-234; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 98 f.
Θάμυρας, Thamyras
Eine Komödie dieses Titels ist von Antiphanes überliefert.
Lit.: Nauck 181-184 fr. 216-224; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 234-238 fr. 236a-245.
Θησεύς, Theseus
Eine Tragödie gleichen Titels ist von Euripides überliefert, im Jahre 419 wurde an den Lenäen eine Tragödie 'Theseus' gegeben, doch ist der Name des Dichters nicht überliefert. Komödien des Titels von
Anaxandrides, Anaxilas,
Aristonymos und
Diphilos. In der römischen Pantomime wurden Mythen um Theseus ebenfalls dargestellt.
Ausgaben und Lit.: Nauck, TGF 184 fr. 225.
Θυέστης ἐν Σικύωνι, Θυέστης δεύτερος, Thyestes
Lit.: Nauck 184-188 fr. 225-247; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 239-246 fr. 247-269.
Ἱππόνους, Hipponous
Lit.: Nauck 196 fr. 279-283; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 136-139.
Ἰχνευταὶ σάτυροι, Ichneutai, Die Spürhunde
Satyrspiel.
Lit.: Nauck 199 fr. 293-295; C. Robert, Aphoristische Bemerkungen zu Sophokles' ΙΧΝΕΥΤΑΙ, Hermes 47, 1912, 536-561 (JSTOR); F.R. Walton, A Problem in the Ichneutae of Sophocles, HSPh 46, 1935, 167–89;
W. Lange, Zu den Ichneutai des Sophokles, Rheinisches Museum 108, 341-345;
E. Siegmann, Stichometrie und Parodos in den sophokleischen Ichneutai, Rheinisches Museum 116, 1973, 113-126; R.G. Ussher, Sophocles’ Ichneutai as a Satyr-Play, Hermathena 118, 1974, 130–38; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 274-308 fr. 314-318; E. Maltese, Sofocle: Ichneutae (Florenz 1982); R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 280-312; N. Zagagi, Comic Patterns in Sophocles’ Ichneutai, in: J. Griffin (Hrsg.), Sophocles Revisted (Oxford 1999) 177-218; A. Antonopoulos, An Extraordinary Insult in Sophocles’ Ichneutai, Hermes 141, 2013, 83–87; A. Antonopoulos, Named Satyrs in Sophocles’ Ichneutai, Philologus 58, 2014, 53–64; A. Antonopoulos, Sophocles’ Ichneutai 176–202: A Lyric Dialogue (?) Featuring an Impressive Mimetic Scene, Hermes 142, 2015, 246–54; Anna Uhlig, Noses in the Orchestra: Bodies, Objects, and Affect in Sophocles’ Ichneutai’, in: M. Telò - M. Mueller (Hrsg.), The Materialities of Greek Tragedy - Objects and Affect in Aeschylus, Sophocles, and Euripides (2018) 153 ff. (
academia.edu); T. Power, New Music in Sophocles’ Ichneutai, in: R. Andujar - T. Coward - T. Hadjimichael (Hrsg.), Paths of Song: Interactions between Greek Lyric and Tragedy (Berlin 2018) 343-366.
weblinks: Trismegistos
Ἴναχος, Inachos
Satyrspiel.
Lit.: Nauck 188-194 fr. 248-274; R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 313-343.
Ἰοβάτης, Iobates
Lit.: Nauck 194 fr. 275-276; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 268 fr. 298-299.
Ἴων, Ion
Die Tragödie "Ion" gehörte auch zum Repertoire der römischen
Pantomime.
Lit.: Nauck 199 f. fr. 296-299; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 308 fr. 319-320, L. Athanassaki, Art and Politics in Euripides’ Ion: The Gigantomachy as Spectacle and Model of Action, in: A.M. González de Tobia (Hrsg.), Mito y Performance: De Grecia a la Modernidad (La Plata 2010) 199-242.
Ἰϕιγενεῖα, Iphigeneia
Lit.: Nauck 197 f. fr. 284-292; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 270-274 fr. 305-312.
Ἰϕίκλης, Iphikles
Lit.: Nauck 195 fr. 277-278; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 274 fr. 313.
Ἴξιον,
Ixion
Lit.: Welcker, Griech. Trag. 402;
Nauck 194 fr. 274; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 267 fr. 296.
Καμικοὶ, Kamikoi
Lit.: Nauck 200 f. fr. 300-304.
Κηδαλίων, Kedalion
Satyrspiel.
Lit.: Nauck 202 f. fr. 305-310; R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 344-348 (Sigrid Scheurer - Sascha Kannsteiner). Mythos: W.H. Roscher, Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, II (Leipzig 1890-1897) 1012 s.v. Kedalion (Stoll).
Κέρβερος, Kerberos
Lit.:
Κλυταιμήστρα, Klytaimestra
Lit.: Nauck 204 fr. 311.
Κωϕοῖ, Kophoi, Die Tumben/Tauben
Satyrspiel. Eine Tragödie des Titels ist von Aristias bekannt, Komödien dieses Titels von
Deinolochos und
Apollophanes. Es ist nicht bekannt, zu welcher Tetralogie des Sophokles die 'Kophoi' gehörten, doch trat er mit diesem Stück gegen
Aischylos und wahrscheinlich
Mesatos an. Erwogen wird der Zeitraum zwischen 467 und 456 v.Chr., favorisiert das Jahr
463 v.Chr. Es wurde bei den
Städtischen Dionysien im
Dionysostheater zu
Athen aufgeführt.
Scholion Nikander Theriaka 343-354:
„Prometheus hatte das Feuer gestohlen und den Menschen geschenkt. Die nahmen es und verrieten ihn - schlecht dankten sie ihm die Wohltat. Dafür soll Zeus sie gelobt und ihnen ein Mittel gegen das Altern gegeben haben. Sie hätten die Gabe genommen und auf einem Esel fortgebracht. Der aber sei von Durst gequält zu einer Quelle gelaufen, die eine Schlange bewachte. Begierig nach dem Trunk habe er das Mittel gegen das Altern dafür eingetauscht. Daher werden alle Schlangen alle Jahre wieder jung, indem sie ihre Haut abstreifen. Die Schlange aber, die Wächterin der Quelle war, sei vom Durst ergriffen worden; daher flößt sie denjenigen, die sie beißt, Durst ein. Der Mythos wird in den 'Kophoi' des Sophokles behandelt.” (Übers. nach S. Scheurer - R. Krummeich)
Zenobios III 13:
„Kelmis in Eisen: Diese Redewendung trifft auf diejenigen zu, welche allzu sehr auf sich selbst vertrauen, weil sie von Natur aus stark und unbezwingbar sind. Denn Kelmis, einer der Idäischen Daktylen hatte gegen die Mutter Rhea gefrevelt und war nicht freundlich empfangen worden *** von seinen Brüdern im Ida-Gebirge. Deshalb verwandelte er sich in das härteste Eisen. Diese Geschichte erwähnt Sophokles in dem Satyrspiel 'Kophoi'.” (Übers. nach S. Scheurer - R. Krummeich)
Papyrus Oxyrrhinchos 2256 fr.3 = TrGF 1, 44-45 DID C6.
Ausgaben und Lit.: Nauck 209 f. fr. 335-337; A. Lesky, Die Datierung der Hiketiden und der Tragiker Mesatos, Hermes 82, 1954, 1-13 (dass. in: ders., Gesammelte Schriften, Bern 1967, 220-233); F. Brommer, Satyrspiele. Bilder griechischer Vasen (1959) 79 Anm. 121; R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 349-355 (Sigrid Scheurer - Ralf Krummeich).
Κρέουσα, Kreousa
Ausgaben und Lit.: Nauck 207-209 fr. 324-332.
Κρίσις, Krisis
Satyrspiel.
Athenaios XV (687C)
Ausgaben und Lit.: Nauck 209 fr. 333-334; R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 356-362 (Sigrid Scheurer - Ruth Bielfeldt).
Λήμνιαι, Lemniai
Eine Komödie gleichen Titels ist von Aristophanes bekannt.
Lit.: Nauck 215 f. fr. 353-357.
Μάντεις - Πολύιδος, Manteis - Polyidos
Der Mythos des Sehers Polyïdos wurde von Aischylos in den
'Kreterinnen' dargestellt und gehörte auch zum Repertoire der
römischen Pantomime.
Ausgaben und Lit.: Nauck 216-219 fr. 358-368.
Ναύπλιος καταπλέων - Ναύπλιος πυρκαῖος, Nauplios Katapleon / Nauplios Pyrkaios
Lit.: Welcker, Tragödien, I 184-191;
Nauck 223-227 fr. 392-405.
Ναυσικάα - Πλυντρίαι, Nausikaa / Plyntriai
Lit.: Nauck 228 fr. 406-408.
Νιόβη, Niobe
Eine weitere Tragödie dieses Titels ist von Aischylos bekannt. Die Tötung der Niobiden wurde auf dem Fries vom Wandsockel der scaenae frons vom römischen Theater in
Hierapolis dargestellt, dort ist die Darstellung aber eher im Kontext des gesamten Mythos von Apollon und Artemis zu verstehen.
Lit.: Nauck; Francesco Carpanelli, Sofocle ed Eschilo. I due atti della Niobe, in: Luca Austa (Hrsg.), Frammenti sulla scena, I. Studi sul dramma antico frammentario, Serie scientifica delCentro Studi sul Teatro Classicodell’Università degli Studi di Torino (Alessandria 2017) 3-38 (academia.edu) .
Νίπτρα, Niptra oder Ὀδυσσεῦς Ἀκανϑόπληξ Odysseus Akanthoplex
Lit.: Nauck 230-232 fr. 414-423; .
Ὀδυσσεῦς Μαινόμενος, Odysseus Mainomenos
Lit.: Nauck 232 f. fr. 424-429.
Οἰδίπους Τύραννος, König Ödipus
Aristoteles, Poetik 11 (1452a-b).
Lit.: Richard C. Jebb, (Hrsg.), Sophocles: The Plays and Fragments, Bd. 1, The Oedipus Tyrannus (Cambridge 1893); Bernard Knox, The Date of the Oedipus Tyrannus of Sophocles, American Journal of Philology 77, 1956, 133–147 (JSTOR); Eric R. Dodds, On misunderstanding the Oedipus Rex, Greece and Rome 13, 1966, 37–49; R. Rehm, Greek tragic theatre (London - New York 1992) 109 ff.; W. Kullmann, Die Reaktionen auf die Orakel und ihre Erfüllung im König Ödipus des Sophokles, in: A. Bierl - P. von Möllendorff (Hrsg.), Orchestra. Drama, Mythos, Bühne (Stuttgart - Leipzig 1994) 105-118; W. Schadewaldt, Sophokles König Ödipus, übertragen und herausgegeben, mit Nachwort; und drei Aufsätzen: Der König Ödipus des Sophokles in neuerer Deutung mit Wirkungsgeschichte und Literaturhinweisen. Shakespeares König Lear und Sophokles König Ödipus. Der zerbrochne Krug von Heinrich von Kleist und Sophokles König Ödipus, Insel-Taschenbuch, 15; T. Halter, König Oedipus - Von Sophokles zu Cocteau (Stuttgart 1998); B. Matzkowski, Sophokles: König Ödipus, Königs Erläuterungen und Materialien, 46 (Hollfeld 2003); Roger David Dawe (Hrsg.), Sophocles: Oedipus Rex (Cambridge/New York 2006);N.A. Boy, König Ödipus von Sophokles - Die Tragik der Tragödie in der Lektüre von Christoph Menke, Magisterarbeit Theaterwissenschaften (Frankfurt/Main 2007); F. Ahl, Two Faces of Oedipus: Sophocles' Oedipus Tyrannus and Seneca's Oedipus (Cornell University Press 2008); B. Manuwald, Wann verlässt Ödipus die Bühne? Zum Schluss der Teiresias-Szene in Sophokles’ König Ödipus, Rheinisches Museum 155, 2012, 128 ff.; Georgios A. Xenis, Scholia vetera in Sophoclis Oedipum Tyrannum, Sammlung griechischer und lateinischer Grammatiker, 22 (Berlin 2024).
weblinks:
Οἰδίπους ἐπὶ Κολωνῷ, Ödipus in Kolonos
Lit.: W. Bernard, Das Ende des Ödipus bei Sophokles. Untersuchungen zur Interpretation des 'Ödipus auf Kolonos, Zetemata, 107 (München 2001); Giovanni Cerri, Nuovi generi corali nell’Edipo a Colono di Sofocle, in: Maria Colantonio - Franca Perusino (Hrsg.), Dalla lirica corale alla poesia drammatica (Pisa 2007) 159–181; A. Markantonatos, Oedipus at Colonus: Sophocles, Athens, and the world, Untersuchungen zur antiken Literatur und geschichte, 87 (Berlin 2007); Guido Avezzù - Giovanni Cerri - Giulio Guidorizzi (Hrsgg.), Sofocle: Edipo a Colono (Mailad 2008); Christopher Carey, The third stasimon of Oedipus at Colonus, in: Simon Goldhill - Edith M. Hall (Hrsg.), Sophocles and the Greek Tragic Tradition (Cambridge 2009); T. Van Nortwick, Late Sophocles: The Hero’s Evolution in Electra, Philoctetes, and Oedipus at Colonus (Ann Arbor 2015); Mario Telò, Reperformance, Exile, and Archive Feelings: Rereading Aristophanes’ Acharnians and Sophocles’ Oedipus at Colonus, in: R.L. Hunter – Uhlig (Hrsg.), Imagining Reperformance in Ancient Culture: Studies in the Traditions of Drama and Lyric (Cambridge 2017) 87-110.
weblinks:
Οἰκλῆς, Oikles
Lit.: Nauck
Οἰνεύς, Oineus
Das Satyrspiel ist allein in einem Fragment des Oxyrhynchus-Papyrus 1083 überliefert, sein Aufführungsdatum ist unbekannt. Eine Tragödie des gleichen Titels stammt von Euripides, gleichlautende Komödien von
Philokles und
Chairemon. Eine Komödie 'Acheloos' des
Demonikos könnte inhaltlich dem Satyrspiel 'Oineus' geglichen haben. In der älteren Forschung wurde das fragliche Papyrusfragment auch anderen Dichtern bzw. Dramen zugeordnet, so von Wilamowitz dem Ion von Chios, von Maas der 'Atalante' des Aristias, ferner von Croiset und Koerte den 'Athla' bzw. 'Athloi' des Achaios.
Oineus bedeutet soviel wie 'Wein-Mann', ein Name, der ihm dadurch zukam, dass ihm Dionysos für seine Gastfreundschaft einen Rebstock schenkte und Oineus somit als einer der ersten Weinbauern gelten kann. Zusammen mit seiner Frau Althaia war er Vater von Meleager und Deianeira. Im Satyrspiel ging es jedoch um den Wettbewerb der Freier um Deianeira. Seinen Höhepunkt fand dieser im Kampf zwischen Herakles und dem Flußgott Acheloos fand. Der Zweikampf war für Herakles deshalb besonders schwierig, weil Acheloos dauernd seine Gestalt ändern konnte, schließlich aber in seiner Form als Stier besiegt wurde, indem Herakles ihm eines seiner Hörner abbrach. Der erhaltene Papyrus zeigt, dass sich an diesem Wettbewerb auch die Satyrn beteiligen wollten.
Ausgaben und Lit.: R. Krumeich - N. Pechstein - B. Seidensticker (Hrsg.), Das griechische Satyrspiel, Texte zur Forschung, 72 (Darmstadt 1999) 368-374.
Οἰνόμαος ἤ Ἱπποδάμεια, Oinomaos oder Hippodameia
Lit.: Nauck 233-236 fr. 430-436.
Παλαμήδης, Palamedes
Tragödien gleichen Titels gab es von Aischylos und
Euripides,
Philemon schrieb eine Komödie '
Palamedes'. In der römischen
Pantomime gehörte der Stoff zum Standardrepertoire
Ausgaben und Lit.: F.G. Welcker, Die griechischen Tragödien mit Rücksicht auf den epischen Cyclus geordnet, Abt. I (Bonn 1839) 129 ff.; Nauck 236 f. fr. 437-440.
Πανδώρα - Σϕυροκόποι, Pandora - Sphyrokopoi
Ausgaben und Lit.: Nauck 237f. fr. 441-445.
Πήλευς, Peleus
Ausgaben und Lit.: Nauck 238-241 fr. 447-456.
Πελίας, Pelias
Ausgaben und Lit.: Nauck 238 fr. 446.
Ποιμένης, Poimenes
Lit.: Nauck 241-245 fr. 457-478; R. Engelmann, Zu den Phoenissen des Euripides, Jahrb. DAI 20, 1905, 179-188; L. Coo, Fire and Chill in Sophocles, Poimenes fr. 507: possible contexts, ZPE 182, 2012, 89-94..
Πολυξένης Polyxene
Lit.: Nauck 245-247 fr. 479-485.
Πρίαμος, Priamos
Lit.: Nauck 248 fr. 486-489.
Πρόκρις, Prokris
Lit.: Nauck 248 fr. 490.
Ριζότομοι, Rhizotomoi, Die Wurzelschneiderinnen
Das Stück handelte möglicherweise ähnlich wie die 'Peliaden' des Euripides von den Töchtern des Pelias und der Rache der
Medea an deren Vater Pelias.
Lit.: Nauck 248-250 fr. 491-493.
Σαλμωνεύς, Salmoneus
Satyrspiel.
Lit.: Nauck 250 f. fr. 494-498.
Σίνων, Sinon
Lit.: Nauck 251 fr. 499-501.
Σίσυϕος, Sisyphos
Lit.: Nauck 251 fr. 502.
Τάνταλος, Tantalos
Andere griechische Tragödien des Titels 'Tantalos' sind von Aristarchos,
Aristias und
Phrynichos und bekannt. In der römischen
Pantomime zähte der Stoff zum Standardrepertoire.
Lit.: Nauck 255 fr. 518.
Τήλεϕος, Telephos
Satyrspiel
Lit.: A. Nauck, Tragicorum Graecorum fragmenta (Leipzig 1889) 256 f. fr. 522; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 434 fr. 580.
Τηρεύς, Tereus
Das nur in Fragmenten erhaltene Stück wurde zwischen 431 und 425 v.Chr. uraufgeführt. In den 'Vögeln' und der 'Lysistrate' des Aristophanes wurde mehrfach auf den Inhalt angespielt.
Es ging darum, dass die attische Königstochter Prokne von ihrem Vater mit dem thrakischen König Tereus verheiratet wurde, um Athen einen militärischen Verbündeten zu verschaffen. In der Fremde überfiel Prokne jedoch Heimweh, weshalb ihr Mann Tereus ihren Vater Pandion bat, Philomela, die Schwester der Prokne, mit nach Thrakien nehmen zu dürfen. Pandion gab seine Zustimmung, doch vergewaltigte Tereus die Philomela auf der Heimreise und schnitt ihr die Zunge heraus, damit sie niemandem verraten könne, was passiert war. Es gelang Philomela aber, ein Tuch zu weben, auf dem das Geschehen festgehalten war und dieses ihrer Schwester Prokne zukommen zu lassen. Beide beschlossen, Rache für dieses Verbrechen zu nehmen, indem sie Itys, den gemeinsamen Sohn von Prokne und Tereus töteten und die fleischlichen Reste seinem Vater Tereus zum Mahl vorzusetzten. Erst nach der Verspeisung seines Sohne wurde Tereus klar, wen er gegessen hatte und verfolgte die beiden Schwestern in rasendem Zorn. Allein Zeus vereitelte die Rache, indem er alle beteiligten in Vögel verwandelte: Tereus in einen Wiedehopf, Philomela in eine Schwalbe und Prokne in die ewig trauernde Nachtigall.
Eine weitere Tragödie des Titels 'Tereus' stammt von Philokles, als Komödie verarbeiteten Anaxandrides, Kantharos und
Philetairos den Stoff.
Lit.: Nauck 257-261 fr. 523-538; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 435-445 fr. 581-595b; A. Klöckner, Mordende Mütter. Medea, Prokne und das Motiv der furchtbaren Rache im klassischen Athen, in: G. Fischer - S. Moraw (Hrsg.), Die andere Seite der Klassik. Gewalt im 5. und 4. Jh. v.Chr. Kulturwissenschaftliches Kolloquium Bonn, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland 11.-13. Juli 2002 (Stuttgart 2005) 247-263; Niall W. Slater, What Language Did the Shuttle Speak? Voice and Vision in Sophocles’ Tereus, in: Luca Austa (Hrsg.), Frammenti sulla scena, I. Studi sul dramma antico frammentario, Serie scientifica delCentro Studi sul Teatro Classicodell’Università degli Studi di Torino (Alessandria 2017) 59-75 (
academia.edu) .
Τεῦκρος, Teukros
Lit.: Nauck 255 fr. 519-521; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 431-433 fr. 576-579b.
Die Tragödie ist nach den Frauen von Trachis benannt, einem Ort im Gebiet der Malier, wo Herakles zusammen mit seiner Frau Deianeira und seinem Sohn Hyllos wohnte. Deianeira litt unter der Vernachlässigung ihrer Familie durch Herakles, den sie nun aber nach Vollendung seiner 12 Arbeiten erwartete. Lichas und ein Bote melden ihr seine bevorstehende Ankunft, aber auch, dass Iole seine Geliebte geworden war. Nichts Böses ahnend schickt daraufhin Deianeira ihrem Mann ein mit einem vermeintlichen Liebestrank getränktes Gewand, das sie von dem Kentauren Nessos bekommen hatte. Tatsächlich führte es aber nur zum qualvollen Tod des Herakles.
v 1049-1063:
HERAKLES: Viel heiß Kämpfe hab' ich, schon zu denken schlimm,
mit meinen Fäusten, meinem Nacken durchgekämpft.
Niemals jedoch hat Zeus' Gemahlin solche Qual
mir auferlegt, auch des Eurystheus Tücke nicht,
wie sie die falsch gesinnte Tochter Oineus' jetzt
um meine Schultern warf mit dem Gewand, das mir
die Rachegeister webten, das den Tod mir gibt.
Denn festgeklebt am Leib, hat sich's von außen her
ins Fleisch gefressen, haust in mir und saugt mir an
den Lungenröhren, hat mein letztes Lebensblut
schon weggetrunken, und so siecht mein ganzer Leib
dahin von dieser rätselhaften Fessel Griff.
Kein Kampf im Felde, nicht das erdgeborene
Heer der Giganten, auch nicht wilden Tiers Gewalt
nicht Hellas noch ein fremdes Volk, soweit ich kam,
als ich die Erde säuberte, tat dies mir an:
ein Weib, ein weibisch Wesen, nicht von Mannes Art,
hat jetzt allein mich, ohne Schwertstreich hingerafft!
....
1130-1143
HYLLOS: Ich spreche: Sie ist tot, gemordet eben jetzt!
HER: Durch wen? Weissagst du Wunder, wo es übel steht?
HYL: Sie durch sich selber! Niemand andres hat's getan
Herakles schreit
HER: Ah! Eh sie durch meine Hand verschied?!
HYL: Auch dein Zorn wird sich wenden, wenn du alles weißt!
HER: Du fängst großartig an! Doch rede, wie du denkst!
HYL: Mit einem Wort: In guter Absicht fehlte sie.
HER: Ermordung deines Vaters nennst du Schlechter gut?
HYL: Sie meinte einen Liebesbann dir anzutun,
da sie das Mädchen drinnen sah, - und täuschte sich.
HER: Wer weiß in Trachis so Bescheid mit Zauberei?
HYL: Nessos vorzeiten, der Kentaur, beschwatzte sie,
durch solches Mittel dein Verlangen zu erneun.
...
1159-1163
HER:
...
Mir ward von meinem Vater einst vorausgesagt:
durch keinen, der noch atmet, litt' ich je den Tod,
sondern durch einen Toten, der im Hades wohnt.
Drum mordet der Kentaur, das tote Untier, mich,
den Lebenden, wie der Gottesspruch verkündet hat.
...
1191-1202
HER: Du kennst des Oitas Höhn, des höchsten Gottes Sitz?
HYL: Ich kenn' ihn, da ich oft als Opfrer oben stand.
HER: Dorthin sollst du des Vaters Leib mit eigner Hand
jetzt tragen mit den Freunden, die du dir erwählst.
Viel Holz vom wurzeltiefen Eichbaum fällt sodann
und viel vom kräftig-wilden Ölbaum auch sollt ihr
ausschneiden und hinauf dann heben meinen Leib.
Dann nimm der fichtenen Fackel Flamme, um ihn zu
verbrennen! Aber nichts von Klagetränen dort,
nein, ohne Jammern, ohne Weinen handle, bist
du dieses Mannes Sohn! Wenn nicht, erwart' ich dich
auch drunten jederzeit mit meinem schweren Fluch!" (Übers. W. Willige/K. Bayer)
Lit. und Ausgaben: R.C. Jebb (Hrsg.), The Trachiniae (Cambridge 1959); E.R. Schwinge, Zur Stellung der Trachinierinnen im Werk des Sophokles, Hypomnemata 1 (1962); T.F. Hoey, The Date of the Trachiniae, Phoenix 33, 1979, 220, 232; M. Vickers, Heracles Lacedaemonius, Dialogues d'Histoire Ancienne 21,2, 1995, 41–69.
weblinks:
Τριπτόλεμος, Triptolemos (468 v. Chr.?)
Lit.: Nauck 261-266 fr. 539-560; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 445-453 fr. 596-617a.
Τρωίλος, Troilos
Lit.: Nauck 266-269 fr. 561-578; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta (TrGF), IV. Sophocles (Göttingen 1977) 453-458 fr. 618-635.
Τυμπανισταὶ, Tympanistai, Die Tympanonspielerinnen
Lit.: Nauck, TGF 269-271 fr. 579-587; A.F. Garvie, Aeschylus' supplices. Play and Trilogy (Cambridge 1969) 9; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta (TrGF), IV. Sophocles (Göttingen 1977) 458-461 fr. 636-645; H. Lloyd-Jones (Hrsg.), Sophocles, III. Fragments, Loeb Classical Library 483 (Cambridge - London 1996) 308-309 fr. 636-638.
Τυνδάρεως, Tyndareos
Lit.: Nauck, TGF 271 f. fr. 588; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta (TrGF), IV. Sophocles (Göttingen 1977) 461-462 fr. 646-647; H. Lloyd-Jones (Hrsg.), Sophocles, III. Fragments, Loeb Classical Library 483 (Cambridge - London 1996) 310-311 fr. 646-647.
Τυρῶ, Tyro A und B
Weitere Tragödien des Titels 'Tyro' sind von Astydamas und
Karkinos bekannt. Die Tragödie 'Tyro', die nach IG II2 2319 Z. 78 im Jahre 418 bei den Lenäen aufgeführt wurde und einen Sieg davontrug, ist unterschiedlich Sophokles und Timokles zugeschrieben worden: Sicher ist nur, dass sie vom Schauspieler Lysikrates dargestellt wurde.
Lit.: Nauck, TGF 272-277 fr. 589-608; St. Radt (Hrsg.), Tragicorum Graecorum Fragmenta, 4. Sophocles (Göttingen 1977) 463-472 fr. 648-669a; H. Lloyd-Jones (Hrsg.), Sophocles, III. Fragments, Loeb Classical Library 483 (Cambridge - London 1996) 312-321 fr. 648-669. Zum Mythos: Wilhelm Heinrich Roscher, Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, V (Leipzig 1924)
1458–1466 s.v. Tyro, bes. 459-460 (Karl Preisendanz).
Φαιάκες, Phaiakes
Lit.: Nauck 278 fr. 614-615.
Φαίδρα, Phaidra
Gegenstand der Handlung ist wie im 'Bekränzten Hippolytos' des Euripides die tragische Affäre zwischen
Phädra und ihrem Stiefsohn
Hippolytos.
Lit.: Nauck 279-283 fr. 616-634; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 322-331.
Φιλοκτήτης, Philoktetes
Eine weitere Tragödie des Titels Philoktet ist von
Euripides bekannt.
Lit.: A. Cook, The Patterning of Effect in Sophocles’ Philoctetes, Arethusa 1, 1968, 82–93; C. Greengard, Theatre in Crisis: Sophocles’ Reconstruction of Genre and Politics in Philoctetes (Amsterdam 1987); P. Vidal-Naquet, Sophocles’ Philoctetes and the Ephebeia, in: J.-P. Vernant - P. Vidal (Hrsg.), Myth and Tragedy in Ancient Greece (New York 1988) 452-464; M. Fusillo, Lo spazio di Filottete (per una poetica della scena sofoclea), SIFC 8, 1990, 19-59; J.A. Johnson, Sophocles’ Philoctetes: Deictic language and the claims of Odysseus, Eranos 86, 1988, 117-121; G. Ley, A scenic plot of Sophocles’ Aias and Philoctetes, Eranos 86, 1988, 85-115; O. Taplin, La cartografia scenica nel ‘Filottete’ di Sofocle, in: L. de Finis (Hrsg.), Scena e spettacolo nell’antichità, Atti del convegno internazionale di studio, Trento, 28-30 marzo 1988 (Florenz 1989) 165-178; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 332-335; H. Roisman, The Appropriation of a Son: Sophocles’ Philoctetes, GRBS 38, 1997, 127–71; T.M. Falkner, Containing Tragedy: Rhetoric and Self-Representation in Sophocles’ Philoctetes, ClAnt 17, 1998, 25–58; A.H. Hawkins, Ethical Tragedy and Sophocles’ Philoctetes, CW 92, 1999, 337–57; J.C. Kosak, Therapeutic Touch and Sophocles’ Philoctetes, HSPh 99, 1999, 93–134.
N. Worman, Infection in the Sentence: The Discourse of Disease in Sophocles’ Philoctetes, Arethusa 33, 2000, 1–36; A. Feldman, Philoctetes Revisited, Social Text 68, 2001, 57–89; P. Pucci, Sofocle: Filottete (Mailand 2003); S.L. Schein, Divine and Human in Sophocles’ Philoctetes, in: V. Pedrick - S.M. Oberhelman (Hrsg.), The Soul of Tragedy: Essays on Athenian Drama (Chicago 2005) 27-47; S.L. Schein, The Iliad and Odyssey in Sophocles’ Philoctetes: Generic Complexity and Ethical Ambiguity, in: J. Davidson - F. Muecke - P. Wilson (Hrsg.), Greek Drama III: Essays in Honour of Kevin Lee (London 2006) 129-140; R. Rehm, Sophocles on Fire: ΤΟ ΠΥΡ in Philoctetes, in: I.J.F. de Jong - A. Rijksbaron (Hrsg.), Sophocles and the Greek Language (Leiden 2006) 95-107; F. Frontisi-Ducroux, The Invention of the Erinyes, in: C. Kraus - S. Goldhill - H. P. Foley - J. Elsner (Hrsg.), Visualizing the Tragic: Drama, Myth, and Ritual in Greek Art and Literature (Oxford 2007) 165-176; M. Nussbaum, The ‘Morality of Pity’: Sophocles’ Philoctetes, in: R. Felski (Hrsg.), Rethinking Tragedy (Baltimore 2008) 148-169; L. Prauscello, The Language of Pity: Eleos and Oiktos in Sophocles’ Philoctetes, CCJ 56, 2010, 199–212; S.L. Schein, Sophocles: Philoctetes (Cambridge 2013); S.L. Schein, The Scene with the False Merchant in Sophokles’ Philoktetes, Dioniso, n.s. 4, 2014, 65-81 (academia.edu); T. Van Nortwick, Late Sophocles: The Hero’s Evolution in Electra, Philoctetes, and Oedipus at Colonus (Ann Arbor 2015); A. Taousiani, ΟΥ ΜΗ ΠΙΘΗΤΑΙ: Persuasion versus Deception in the Prologue of Sophocles’ Philoctetes, CQ 61, 2011, 426–44; J. Fletcher, Weapons of Friendship: Props in Sophocles’ Philoctetes and Ajax, in: G.W.M. Harrison – V. Liapis (Hrsg.), Performance in Greek and Roman Theatre (Leiden 2013) 199-215; Mario Telò, The Boon and the Woe: Friendship and the Ethics of Affect in Sophocles’ Philoctetes, in: Mario Telò - Melissa Mueller (Hrsg.), The Materialities of Greek Tragedy: Objects and Affect in Aeschylus, Sophocles, and Euripides (London 2018).
Φίνευς, Phineus A
Lit.: Nauck 284-286 fr. 641-650; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 334-337.
Φοίνιξ, Phoinix
Lit.: Nauck 286 fr. 651-653; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 336 f.
Φρίξος, Phrixos
Lit.: Nauck 286 f. fr. 654-656; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 338 f..
Φρύγες, Phryges, Die Phrygier
Lit.: F.G. Welcker, Die griechischen Tragödien mit Rücksicht auf den epischen Cyclus geordnet, Abt. I (Bonn 1839) 135 ff.; Nauck 287 fr. 657; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 338-341.
Φϑιοτίδες, Phthiotides
Lit.: Nauck 282 fr. 632-634; H. Lloyd-Jones, Sophocles III. Fragments, edited and translated, Loeb Classical Library, 483 (Cambridge - London 1996) 330-333.
Ὕβρις, Hybris
Satyrspiel.
Lit.: Nauck 277 fr. 609-610.
Ὑδροϕόροι, Hydrophoroi
Lit.: Nauck 277-278 fr. 611-613.
Χρύσης, Chryses
Lit.: Nauck 287 f. fr. 658-662.