Pleuron, Blick vom Zuschauerraum des griechischen Theaters über die orchestra und die Stadtmauer (Bild: wikimedia)

PLEURON, ἡ νεωτέρα Πλευρών, Nea-Pleuron (Ätolien, Achaea)

Pleuron, Grundriss des hellenistischen Theaters

Lage

Öffnet externen Link in neuem FensterGoogle-Maps; Öffnet externen Link in neuem FensterGeoHack.

Maße

Dm cavea 27 m
Dm orchestra 10,7 m
Tiefe Proskenion 2,38 m

Beschreibung

Der Bau stammt aus dem 3. Jh. v. Chr. und gehört in die Gründungszeit von Neu-Pleuron, welches das in der Nähe gelegene und von Demetrios dem Ätolier zerstörte Alt-Pleuron ersetzte.

Die cavea wurde in einen natürlichen Hang eingebaut während ein Turm der Stadtmauer als Bühnengebäude diente und das Proskenion an die Mauer angebaut wurde. Ähnlich wie das Theater in Priene hatte auch dieses im Obergeschoß des Bühnengebäudes nur eine Tür, die sich auf die erhöhte Bühne öffnete.

Ein mythogischer König von Pleuron war Oineus, zu deutsch Weinmann, der den Weinbau nach hier gebracht haben soll. Öffnet internen Link im aktuellen FensterSophokles schrieb ein Satyrspiel namens Öffnet internen Link im aktuellen FensterOineus und Öffnet internen Link im aktuellen FensterEuripides eine Tragödie, ebenfalls Öffnet internen Link im aktuellen FensterOineus betitelt. Öffnet internen Link im aktuellen FensterPhilokles und Öffnet internen Link im aktuellen FensterChairemon verfassten Komödien dieses Titels, von deren Inhalt aber nur wenige Fragmente zeugen. Weil dieser Oineus einmal vergaß, der Artemis ein Opfer darzubringen, schickte diese einen gewaltigen Eber, um das Land zu verwüsten. Erst Meleager konnte im Rahmen der Kalydonischen Eberjagd das Ungeheuer erlegen: Der Held wurde ebenfalls Objekt zahlreicher Bearbeitungen für die Theaterbühne, so etwa durch Öffnet internen Link im aktuellen FensterEuripides. Eine Tragödie Öffnet internen Link im aktuellen Fenster'Die Pleuronier' stammt schließlich vom älteren Öffnet internen Link im aktuellen FensterPhrynichos. Der Tragödiendichter Öffnet internen Link im aktuellen FensterAlexandros stammt schließlich selbst aus Pleuron.

Literatur

Öffnet externen Link in neuem FensterR. Herzog – E. Ziehbart, Das Theater von Neu-Pleuron, Mitteilungen des deutschen archäologischen Instituts, athenische Abteilung 23, 1898, 314-325.

A. von Gerkan, Das Theater von Priene (München 1921) 89-90.

H. Bulle, Untersuchungen an griechischen Theatern, Abhandlungen der bayerischen Akademie der Wissenschaften, philosoph.-philolog. und hist. Klasse 33 (München 1928) 242-245.

E. R. Fiechter, Die Theater von Oiniadai und Nea-Pleuron (Stuttgart 1931) 19-24.

P. E. Arias, Il teatro greco fuori di Atene (Florenz 1934) 46-52.

P. Ciancio Rossetto – G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani alle origini del linguaggio rappresentato, II (Rom 1994) 234 Abb.

M. Weißl, Die Befestigung der jüngeren Stadtanlage von Pleuron in Aitolien, Jahreshefte des österreichischen archäologischen Instituts in Wien 68, 1999, 105-146 mit Abb. 3.

R. G. Chase, Ancient Hellenistic and Roman Amphitheatres, Stadiums, and Theatres – the way they look now (Portsmouth, New Hamphshire 2002) 563 Abb.

F. Sear, Roman Theatres. An Architectural Study. Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 402.

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem Fensterwikipedia

Bildergalerie

Pleuron, griechisches Theater.
Pleuron, griechisches Theater (Bild: wikimedia).
Pleuron, griechisches Theater.