Schriftquellen
Beschreibung
Lage
Schriftquellen
Pausanias IV 32,6 (griech. Text):
„Und nicht weit vom Theater befindet sich das Heiligtum des Sarapis und der Isis.“
Plutarch, Aratos 50,1-3 (zu einem Vorfall im Jahre 214 v.Chr.):
„Nachdem Philipp (d.i. Philipp V.) eine so schändliche Tat vollbracht hatte und die Messenier auch noch weiter gegeneinander aufzuhetzen versuchte, kam Aratos hinzu und ließ nicht nur seine Erbitterung durchblicken, sondern hielt auch seinen Sohn nicht zurück, als dieser Philipp die bittersten Vorwürfe machte. Der junge Mann galt als ein Liebhaber Philipps, und jetzt sagte zu ihm, dass er ihm gar nicht mehr schön vorkomme, sondern als der Hässlichste von allen, nachdem er solches getan habe. Philipp erwiderte ihm nichts, obwohl es schien, als wolle er zornig auffahren, und oft, während der andere redete, aufbegehrte. Vielmehr fasste er, als ob er das Gesagte ruhig aufgenommen hätte und maßvoll und mild von Charakter sei, den älteren Aratos bei der Hand, nötigte ihn, das Theater zu verlassen, und führte ihn auf den Ithomatas, um dem Zeus zu opfern und den Platz zu besichtigen." (Übers. nach Konrat Ziegler)
Livius XXXIX 49,9-11 (zur Vorführung des Philopoimen im Jahre 182 v.Chr.):
„ ... Nur mit Mühe konnten die, die Philopoimen (nach Messene) heranführten, die Entgegenströmenden wegdrängen und in das Tor treten. Eine ebenso dichte Menge hatte den übrigen Weg verstopft. Und weil der größte Teil der Menge von dem Schauspiel ausgeschlossen war, füllten sie plötzlich das Theater an, das nahe bei der Stadt lag, und alle forderten einstimmig, dass er dorthin geführt werde, damit das Volk ihn sehen könne. Die Beamten und führenden Männer befürchteten, dass das Mitleid mit diesem großen Mann, wenn er leibhaftig vor ihnen stehe, Unruhe auslösen werde, weil die einen Scheu vor seiner ehemaligen hohen Stellung, verglichen mit seinem gegenwärtigen Schicksal, die anderen die Erinnerung an seine ungeheuren Verdienste bewegen werde, und sie stellten ihn daher in weiter Entfernung vor ihre Blicke. ...” (Übers. nach Hans Jürgen Hillen)
Inschriften
Sitzplatzinschrift:
ἐπὶ ἀγωνοθέτα Νικοδάμ[ο]υ ἀπελεύθερος εἰμὶ [Εὐ]θυ[μίδα]
--- Εὐθυμίδας ἀνέθηκε
"Unter dem Agonotheten Nikodamos: Ich bin Freigelassener des Euthymidas --- Euthymidas weihte mich."
Lit.: Petros Themelis, Praktika 2006, 37-40 Taf. 27b; ders., Ta theatra tes Messenes, Αρχαία θέατρα 4 (Athen 2010) 24-25 Abb. 22b; ders., Ancient Messene (Athen 2015) 56-57.
SEG LI 2001, 458 B, Z. 24.
Lit.: J.-Ch. Moretti - Chr. Mauduit, The Greek Vocabulary of Theatrical Architecture, in: Rune Frederiksen - Elizabeth R. Gebhard - Alexander Sokolicek (Hrsg.), The Architecture of the Ancient Greek theatre - Acts of an International Conference at the Danish Institute at Athens 27-30 January 2012, Monographs of the Danish Institute at Athens, 17 (Aarhus 2015) 126.
Beschreibung
Mit der Freilegung des hufeisenförmigen Theaters wurde 1987 begonnen.
Bildergalerie
Ausstattung
Statuenbasis des Sophon
Σόϕων Λυσικράτε[ος]
ἀγωνοθετήσας Διονυσί[οις]
Καλλικράτης, Λύσων ἐποίησαν
"Sophon, Sohn des Lysikrates, Agonothet bei den Dionysien. Kallikrates (und) Lyson fertigten (die Statue)."
Die Basis stand an der westlichen Seite des mittleren Thrones am Rand der Orchestra. Die Bildhauer Kallikrates und Lyson wirkten im 3. Jh.v.Chr.
Lit.: Petros G. Themelis - K. Sidiropoulos, The Theatre at Messene: Building Phases and Masons' Marks, in: R. Frederiksen - E.R. Gebhard - A. Sokolicek (Hrsg.), Acts of an International Conference at the Danish Institute at Athens 27-30 January 2012, Monographs of the Danish Institute at Athens 17 (Aarhus 2015) 210-211.
Weibliche Gewandstatue; AO: Museum Messene, inv. 9928:
Die Statue wurde am Rand der Orchestra gefunden und wird in das 3. Jh. v.Chr. datiert.
Lit.: Petros G. Themelis - K. Sidiropoulos, The Theatre at Messene: Building Phases and Masons' Marks, in: R. Frederiksen - E.R. Gebhard - A. Sokolicek (Hrsg.), Acts of an International Conference at the Danish Institute at Athens 27-30 January 2012, Monographs of the Danish Institute at Athens 17 (Aarhus 2015) 211 Abb. 10.
Statuenbasis für Kaiser Hadrian; inv. 14565:
Ảγαθῆι Τύχη
Αὐτοκράτορα Καίσαρα
Θεοῦ Νέρουα ὑωνόν
Θεοῦ Τραїανοῦ Παρθικοῦ
ὑόν Τραїανόν Ἁδριανόν
Σεβαστόν, ἀρχιερέα μέ-
γιστον Τίβ Κλαύδιος
Φροντεῖνος Μάκερ Καμ-
πανός Τίβ Κλαύδίου Σαι-
θίδα Καιλιανοῦ ἀρχιερέ-
ως καί Ἑλλαδάρχου τῶν
Ἀχαιῶν διά βίου υἱος, ἀνέ-
θηκεν
„Zum guten Glück. Dem Imperator Cäsar Trajan Hadrian Augustus, Enkel des vergöttlichten Nerva, Sohn des vergöttlichten Parthersiegers Trajan, Oberpriester, hat Tiberius Claudius Frontinus Macer Campanus, Sohn des Tiberius Claudius Saithida Caelianus, Oberpriester und Helladarch (des Bundes) der Achäer auf Lebenszeit (die Statue) aufgestellt.“
Der Dedikant Tib. Cl. Frontinus Macer Campanus gehört zur einflussreichen Saithidas-Familie aus Messene, die über 6 Generationen von Kaiser Nero bis Marc Aurel belegt ist. Ihr Maussoleum steht am Ende des Stadions von Messene. Im Theater von Messene wurden die Mitglieder der Familie in weiteren Inschriften geehrt.
Lit.: Petros G. Themelis - K. Sidiropoulos, The Theatre at Messene: Building Phases and Masons' Marks, in: R. Frederiksen - E.R. Gebhard - A. Sokolicek (Hrsg.), Acts of an International Conference at the Danish Institute at Athens 27-30 January 2012, Monographs of the Danish Institute at Athens 17 (Aarhus 2015) 212.
Römische scaenae frons:
Kolossale Statue von Kaiser Hadrian; AO: Museum Messene, inv. 11875:
Die Statue stellt Kaiser Hadrian im Himation dar und wurde vor der zentralen Nische der scaenae frons neben einer weiteren Kaiserstatue, nämlich einer Panzerstatue von Kaiser Trajan gefunden.
Lit.: Petros G. Themelis, Ancient Messene (Athen 2015) 59 Abb. 34.
Panzerstatue von Kaiser Trajan; AO: Museum Messene, inv. 11876:
Die Statue stellt Kaiser Trajan in der Panzerstaue als militärischen Führer des römischen Reiches dar und wurde vor der zentralen Nische der scaenae frons neben einer weiteren Kaiserstatue, nämlich einer Himationfigur von Kaiser Hadrian gefunden.
Lit.: Petros G. Themelis, Ancient Messene (Athen 2015) 59 Abb. 35.
Literatur
Petros G. Themelis, To Ergon 1986 (1987) 103 Abb. 76. 78-80.
ders., To Ergon 1988 (1989) 30 Abb. 29.
P. Ciancio Rossetto – G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani alle origini del linguaggio rappresentato, II (Rom 1994) 258 f. Abb.
Petros G. Themelis, Αρχαία Μεσσήνη, Ο Χώρος και τα Μνημεία (Athen 1998)
R.G. Chase, Ancient Hellenistic and Roman Amphitheatres, Stadiums, and Theatres – the way they look now (Portsmouth, New Hamphshire 2002) 571 Abb.
F. Sear, Roman Theatres. An Architectural Study. Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 401.
Silke Müth, Eigene Wege - Topographie und Stadtplan von Messene in spätklassisch-hellenistischer Zeit, Internationale Archäologie, 99 (Rahden 2007) 77-88.
Ντ. Καραλή - Μ. Τζωρτζάκη, Μελέτη πλαίσιο για το Θέατρο της αρχαίας Μεσσήνης (Athen 2008)
Petros G. Themelis, Τα θέατρα της Μεσσήνης (Athen 2010)
Valentina di Napoli, Entertainment buildings of the Roman Peloponnese: theatres, odea, and amphitheatres and their topographical distribution, in: A. Rizakis - Cl.E. Lepenioti (Hrsg.), Roman Peloponnese, III, Society, Economyand Culture under the Roman Empire: Continuity and Innovation, Meletemata (Athen 2010) 256 (academia.edu)
Petros G. Themelis - K. Sidiropoulos, The Theatre at Messene: Building Phases and Masons' Marks, in: R. Frederiksen - E.R. Gebhard - A. Sokolicek (Hrsg.), Acts of an International Conference at theDanish Institute at Athens 27-30 January 2012, Monographs of the Danish Institute at Athens 17 (Aarhus 2015) 203-227 (academia.edu)
Petros G. Themelis, Ancient Messene (Athen 2015) 49-63.
P. Themelis, Messene. From the hellenistic to the roman city, στον Τιμητικό Τόμο για τη Στέλλα Δρούγου (Athen 2016) (academia.edu)
weblinks:
Veranstaltungen
Ithomaia:
Fest zu Ehren des Zeus Ithomatas mit musischem Agon.
Pausanias IV 33,2 (griech. Text):
„Sie feiern auch ein jährliches Fest Ithomaia, und früher veranstalteten sie dabei auch einen Musikwettkampf. Das kann man unter anderem aus den Versen des Eumolpos schließen, der in seinem Prozessionslied auf Delos auch dieses dichtete:
'Dem Ithomas sang die Muse nach Wunsch,
die die Kithara rein und frei die Sandalen trug.'
Das scheint er mir so gedichtet zu haben, da er wußte, daß sie auch einen Musikwettkampf veranstalteten.“
Das Prozessionslied auf Delos steht im Zusammenhang mit einer Festgesandtschaft von Messene zu den Delien genannten Spielen auf der Insel Delos.
Lit.: D.H.J. Larmour, Stage and Stadium. Drama and Athletics in Ancient Greece, Nikephoros Beihefte 4 (Hildesheim 1999) 186.
Volksversammlungen
IG V 1, 1432 Z 5-6 (PHI)
Personen des Theaterlebens
Ariston, Sohn des Eukleides, Schauspieler
Lit.:
Eubios, Sohn des Eubios, Kitharöde
Eubios wurde zusammen mit seinem unten genannten Bruder Zobios im Ort Olus auf Kreta unter dem Archonten Lokrion mit der Proxenie und dem Bürgerrecht geehrt.
IC I 22, 4-A III (PHI)
Lit.: Nikolaos Stam Aspiōtēs, Prosopographia musica Graeca (Berlin 2006) 150 Nr. 729.
Oroikos Philiskos, Kitharöde:
Oroikos nahm unter dem Archontat des Kleondas in den Jahren 257/256 oder 253/252 v.Chr. an den Soterien in Delphi teil.
Lit.: Nikolaos Stam Aspiōtēs, Prosopographia musica Graeca (Berlin 2006) 269 Nr. 1499.
Philonichos, Sohn des Philonidas, Schauspieler
Lit.: