ZEUGMA (Kommagene)

 

Literatur

R. G. Chase, Ancient Hellenistic and Roman Amphitheatres, Stadiums, and Theatres – the way they look now (Portsmouth, New Hamphshire 2002) 135 Abb.

Öffnet externen Link in neuem FensterC. Abadie-Reynal, Zeugma tiyatrosu kazısı, 27. Kazı sonuçları toplantısı 1. cilt, 30 Mayis-3 Harizan 2005 Antalya (Ankara 2006) 331-338.

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://de.wikipedia.org/wiki/Zeugma_(Stadt)

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.zeugmaweb.com/zeugma/english/engindex.htm

Beschreibung

Die cavea eines Theaters zeichnete sich an einem Hang auch nach der Flutung des Euphrat-Staudamm noch deutlich ab und ist von Abadie-Reynard untersucht worden.

Darstellungen und Reflexe des Theaterlebens

Zosimus-Villa: Öffnet internen Link im aktuellen FensterSynaristosai-Mosaik

Quintus-Villa: Öffnet internen Link im aktuellen FensterTheonoe-Mosaik - Öffnet internen Link im aktuellen FensterAchill-Mosaik

Haus des Poseidon: Öffnet internen Link im aktuellen FensterDädalus-und-Pasiphae-Mosaik - Öffnet internen Link im aktuellen FensterAchill-Mosaik

Mosaikboden aus Zeugma mit Darstellung der Komödie "Synaristosai" des Menander; Museum Gaziantep (Photo: M. Blahak).
FO: Zosimos-Villa, Synaristosai-Mosaik; AO: Öffnet externen Link in neuem FensterMuseum Gaziantep:

Das Mosaik gibt eine Szene aus der Komödie Öffnet internen Link im aktuellen Fenster'Synaristosai' des Menander wieder. Wie auf den anderen bekannten Mosaiken aus Öffnet internen Link im aktuellen FensterMytilene, Öffnet internen Link im aktuellen FensterPompeji und Öffnet internen Link im aktuellen FensterDaphne bei Antiocheia am Orontes sind drei Frauen bei Tisch dargestellt. Zwei Sklavinnen bedienen sie. Die Darstellerinnen befinden sich auf einer Bühne, hinter der man eine Architektur aus drei Feldern unter einem Gesims erkennt: Wahrscheinlich deutet dies eine einfache Bühnenarchitektur an, obwohl die drei Felder eben keine Türen - die im Westen die klassischen 3 valvae -, sondern verschlossene Wandpanneaus darstellen.

Lit.: E. Handley, Acting, Actions and Words in New Comedy, in: P. Easterling - E. Hall (Hrsg.), Greek and Roman Actors: aspects of an ancient profession (Cambridge 2002) 171;  M. Önal, Mosaics from Zeugma (Istanbul 2002) 60 f.; J. Hutchinson, Theatre and Performance - Mosaics from Antioch, Bull. of the Inst. of Class. Studies 46, 2002-2003, 138; C. Abadie-Reynard - J.P. Darmon, La maison et la mosaique des Synaristosai, in: Zeugma, Interim Reports, JRA Suppl. 51 (Portsmouth 2003) 95-99; R. Ergec (Hrsg.), Belkis/Zeugma and the mosaics (Istanbul 2007) 184-191; M. Önal, Zeugma mosaics. A corpus (Istanbul 2009) 47-49;J.M. Blázquez, Mythology in Mosaics of Zeugman and Hispania. Similarities and Differences,  in: M. Şahin (Hrsg.), XI. Uluslararası Antik Mozaik Sempozyumu 16-20 Ekim 2009 Bursa, Türkiye: Türkiye Mozaikleri ve Antik Dönemden Ortaçağ Dünyasına Diğer Mozaiklerle Paralel Gelişimi: Mozaiklerin Başlangıcından Geç Bizans Çağına Kadar Ikonografi, Stil ve Teknik Üzerine Sorular = 11th International Colloquium on Ancient Mosaics, October 16th-20th, 2009, Bursa Turkey: Mosaics of Turkey and parallel developments in the rest of the ancient and medieval world: Questions of iconography, style and technique from the beginnings of mosiac until the Late byzantine era (Istanbul 2011) 137-162; Katherine M.D. Dunbabin, Theater and Spectacle in the Art of the Roman Empire (Ithaca - London 2016) 57 Abb. 3.2.

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem FensterGrabungsphoto

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://de.wikipedia.org/wiki/Zeugma-Mosaik-Museum

Zeugma, Mosaik in der sog. Quintus-Villa mit Darstellungen des Theonoe-Mythos (unten) und der Sage des Achill auf Skyros (oben) (Bild: CCA – Centro di Conservazione Archeologica).
FO: Quintus-Villa, Theonoe-Mosaik; AO: Museum Gaziantep Inv. 2.36.04:

Das Triklinium der sog.Quintus-Villa war mit einem großen Mosaikboden ausgelegt, zu dem zwei verschiedene Bildfelder gehören: Das eine zeigt die bekannte Sage des Öffnet internen Link im aktuellen FensterAchill auf Skyros unter den Töchtern des Lykomedes, das andere die weniger bekannte Sage der Theonoe. Die Figuren des letzteren Bildfeldes sind dank ihrer Beischriften identifizierbar, zusätzlich gibt der Schriftzug am Fuß des Altars einen gewissen Quintus Calpurnius Eutyches als den Ausführenden des Mosaiks bekannt: Nach ihm ist die Villa benannt worden. Zentraler Gegenstand der Darstellung ist das Opfer am Altar, neben dem Theonoe mit der Maske einer Pantomimin steht. Rechts neben dem Altar steht ihre als männlicher Priester gekleidete Schwester Leukippe, deren Kopf- und Schulterpartie nicht erhalten ist.

Der Mythos von Theonoe und Leukippe ist allein aus Öffnet internen Link im aktuellen FensterHygin, fab. 190 bekannt. Die Erzählung wird bereits seit den Ausführungen Höfers als Reflex einer sonst nicht erhaltenen Tragödie bewertet. Das Mosaik aus Zeugma sahen Slater/Cropp in der Folge als bildlichen Reflex dieser sonst nicht erhaltenen Tragödie, welche in römischer Zeit als Öffnet internen Link im aktuellen FensterPantomime Öffnet internen Link im aktuellen FensterTheonoe aufgeführt wurde.

Lit.: R. Ergec (Hrsg.), Belkis/Zeugma and the mosaics (Istanbul 2007) 207-213; K. Görkay - P. Linant de Bellefonds - E. Prioux, Some observations on the Theonoe mosaic from Zeugma, Anatolia 31, 2006 (2008) 1-14 (Öffnet externen Link in neuem Fensteracademia.edu); M. Önal, Die Mosaiken im Triclinum des 'Kointos-Hauses' in Zeugma, in: E. Winter (Hrsg.), ΠΑΤΡΙΣ ΠΑΝΤΡΟΦΟΣ ΚΟΜΜΑΓΗΝΗ: Neue Funde und Forschungen zwischen Taurus und Euphrat, Asia Minor Studien, 60 (Bonn 2008) 261-273; M. Önal, Zeugma mosaics. A corpus (Istanbul 2009) 86-89; W.J. Slater - M. Cropp, Leukippe as tragedy, Philologus 153, 2009, 63-85; K.M.D. Dunbabin, Mythology and theatre in the mosaics of the Graeco-Roman East, in: St. Birk - T.M. Kristensen - B. Poulsen (Hrsg.), Using Images in Late Antiquity (Oxford - Philadelphia 2014) 232-233 Abb. 12.3 (Öffnet externen Link in neuem Fensteracademia.edu); K.M.D. Dunbabin, The pantomime Theonoe on a mosaic from Zeugma, Journal of Roman Archaeology 23/1, 2010, 413-426; K.M.D. Dunbabin, Theater and Spectacle in the Art of the Roman Empire (Ithaca - London 2016) 95 Abb. 4.7; 106-107 Abb. 4.14.

Zum Mythos der Theonoe: W.H. Roscher, Ausführliches Lexikon der griechischen römischen Mythologie, V (Leipzig 1916-24) Öffnet externen Link in neuem Fenster631-632 s.v. Theonoe Nr. 2 (Höfer); Öffnet externen Link in neuem FensterRE V A (Stuttgart 1934) 2088-2089 Öffnet externen Link in neuem Fensters.v. Theonoe Nr. 1 (Willi GöberÖffnet externen Link in neuem Fenster).

Zeugma, Bildfeld des Theonoe-Mosaiks: links neben dem Altar Theonoe mit der Maske einer Pantomimin, rechts neben dem Altar die teilweise zerstörte Darstellung ihrer Schwester Leukippe als Priester (Bild: © Dick Osseman)
Hygin, fabulae 190:

1 Thestor mantis habuit Calchantem filium et Leucippen filiam et Theonoen, quam ludentem a mari piratae rapuerunt et detulerunt in Cariam; quam rex Icarus sibi in concubinatum emit.

Der Seher Thestor hatte einen Sohn Kalchas und eine Tochter Leukippe und Theonoe, die beim Spielen Piraten des Meeres geraubt und nach Karien entführt hatten. König Ikarus kaufte sie für sich als Konkubine.

2 Thestor autem filia amissa inquisitum profectus est, qui naufragio in terram Cariam venit, et in vincula est coniectus ibi ubi et Theonoe morabatur. Thestor aber machte sich auf, um seine verlorene Tochter zu suchen, kam durch ein Schiffsunglück nach Karien und wurde dort in Ketten gelegt, wo sich auch Theonoe aufhielt.

3 Leucippe autem patre et sorore amissis, Delphos petit an eorum foret investigatio. tum Apollo respondit, Pro meo sacerdote per terras vade, et eos reperies.

Leukippe aber, nachdem sie ihren Vater und ihre Schwester verloren hatte, fragte die Delpher, ob sie nach ihnen suchen solle. Darauf antwortete Apollo: „Durchwandere als mein Priester die Erde und du wirst sie finden.“

4 Leucippe sorte audita capillos totondit, atque pro iuvene sacerdote circum terras exit investigatum. quae cum in Cariam devenisset et Theonoe eam vidisset, aestimans sacerdotem esse, in amorem eius incidit, iubetque ad se perduci ut cum eo concumberet.

Nachdem Leukippe die Weissagung gehört hatte, schnitt sie ihre Haare und zog als junger Priester um die Erde, um sie sie zu finden. Als sie in Karien angekommen war und Theonoe sie erblickte, denkend, dass sie ein Priester sei, verfiel in Liebe zu ihr und hieß sie, mitzukommen, um mit ihm zusammen zu liegen.

5 illa autem quia femina erat, negat id posse fieri; Theonoe irata iubet sacerdotem includi in cubiculum atque aliquem ex ergastulo venire qui sacerdotem interficeret.

Sie aber, da sie ja eine Frau war, wies zurück, dass sie dies tun könne. Erzürnt befahl Theonoe, den Priester in einen Raum einzusperren und jemandem vom Gefolge zu kommen, der den Priester töten solle.

6 quem ad interficiendum mittitur senex Thestor imprudens ad filiam suam; quem Theonoe non agnovit, datque ei gladium et iubet eum sacerdotem interficere. qui cum intrasset et gladium teneret, Thestorem se vocitari dixit; duabus filiis Leucippe et Theonoe amissis ad hoc exitium venisse ut sibi scelus imperaretur.

Der Greis Thestor wurde, ohne seine zu erkennen, geschickt, um diesen zu töten. Theonoe erkannte ihn nicht und gab ihm ein Schwert und befahl ihm, den Priester zu töten. Als dieser eintrat und das Schwert hielt, sagte er, daß er Thestor heiße und nachdem er seine Töchter Leukippe und Theonoe verloren habe zu diesem Schluss gekommen sei, dass ihm ein Verbrechen befohlen worden sei.

7 quod ille in se cum convertisset et vellet ipsum se interficere, Leucippe audito patris nomine gladium ei extorsit; quae ad reginam interficiendam ut veniret, patrem Thestorem in adiutorio vocavit; Theonoe patris nomine audito indicat se filiam esse eius. Icarus autem rex agnitione facta cum muneribus eum in patriam remisit.

Als jener sein Schwert gegen sich wenden wollte und sich umbringen wollte, hörte Leukippe den Namen ihres Vaters und entwand ihm das Schwert. Sie rief ihren Vater Thestor zu Hilfe, um zu kommen und die Königin zu töten. Als Theonoe den Namen ihres Vaters hörte, gab sie ihm zu erkennen, dass sie seine Tochter sei. König Ikarus aber schickte ihn nach diesem Wiedererkennen mit Geschenken in sein Heimatland zurück.

Zeugma, Mosaik mit Darstellung des Achill auf Skyros (Bild: © Dick Osseman)
FO: Quintus-Villa, Achill-auf-Skyros-Mosaik; AO: Museum Gaziantep.

Lit.:

weblinks:

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Zeugma: Mosaik mit Darstellung vom Mythos des Achill auf Skyros (Bild: © Dick Osseman)
Haus des Poseidon, Mosaikboden Achill auf Skyros: AO: Museum Gaziantep.

Lit.: R. Ergeç (Hrsg.), Belkis/Zeugma and its mosaics (Istanbul 2007) 120-123 Abb.; M. Önal, Zeugma mosaics - a corpus (Istanbul 2009) 34-39 Abb.

weblinks:

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Haus des Poseidon, Mosaikboden mit dem Triumph des Dionysos und Öffnet externen Link in neuem Fenster'Dädalus und Pasiphae'. AO: Museum Gaziantep.

Lit.:

weblinks:

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