Malalas XIV 20 (363 Dindorf):

Ἐπὶ δὲ τῆς αὐτοῦ βασιλείας ἔπαθεν ὑπὸ θεομηνίας Νικομήδεια, μητρόπολις τῆς Βιθυνίας, τὸ πέμπτον αὐτῆς πάθος ἑσπέρας βαθείας καὶ ἀπώλετο εἰς γῆν καὶ εἰς θάλασσαν καταποντισθε ῖσα. καὶ πολλὰ ἔκτισεν ἐκεῖ καὶ τὰ δημόσια καὶ τοὺς ἐμβόλους καὶ τὸν λιμένα καὶ τὰ θεώρια καὶ τὸ μαρτύριον τοῦ ἁγίου Ἀνθίμου καὶ πάσας τὰς ἐκκλησίας αὐτῆς.

„Unter seiner Regierung erlitt infolge des Zornes Gottes Nikomedeia, die Metropole von Bithynien, ihr fünftes Erdbeben, spät am Abend, und es wurde dem Erdboden gleichgemacht und versank im Meer. Und vieles richtete er (d.h. Kaiser Theodosios) wieder auf: die Bäder, die Säulenhallen, den Hafen, die Theater und Stadien, die Gedenkstätte des heiligen Märtyrers Anthimos und alle dortigen Kirchen." (Übers. J. Thurn)

Passio SS Indes et Domna 22 (p. 77) (BHG 822Z):

(Text folgt)

Beschreibung

Von der cavea des Theaters ist nur seine Stelle anhand einer Mulde in einem Hang kenntlich, ferner sind stark überwachsene Reste der Substruktionen erhalten. Der Bau wurde 358 n.Chr. durch ein Erdbeben in starke Mitleidenschaft gezogen, soll aber von Kaiser Theodosius wieder aufgebaut worden sein.

Nikomedia-Izmit, Substruktionen des römischen Theaters (© Mimarlık Müzesi).
Nikomedia-Izmit, Substruktionen des römischen Theaters (© Mimarlık Müzesi).

Literatur

C. Bosch, Die kleinasiatischen Münzen der römischen Kaiserzeit 2. Einzeluntersuchungen I. Bithynien I (Stuttgart 1935) 218 Nr. 50.

Enciclopedia dell’Arte Antica 5 (Rom 1963) 455-457 s. v. Nicomedia (N. Bonacasa).

L. Robert, La titulature de Nicée et de Nicomédie: La gloire et la haine, Harvard Studies in Classical Philology 81, 1977, 1-39 (Öffnet externen Link in neuem FensterJSTOR)

F. Sear, Roman Theatres. An Architectural Study. Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 358 f.

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.mimarlikmuzesi.org/Gallery/DisplayPhoto.D=31

Veranstaltungen

Lit. allgemein: P. Herz, Die musische Agonistik und der Kunstbetrieb der Kaiserzeit, in: J. Blänsdorf (Hrsg.), Theater und Gesellschaft im Imperium Romanum. Mainzer Forschungen zu Drama und Theater 4 (Tübingen 1990) 178 Anm. 21.
IG XIV 1111; F. Mie, Über DIA PANTWN und O EPINIKIOS in agonistischen Inschriften, Athener Mitteilungen 34, 1909, 1-22.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterHeilige Spiele zu Ehren Cäsars  

Öffnet internen Link im aktuellen FensterSpiele anläßlich der Versammlung des Bundes von Bithynien

Öffnet internen Link im aktuellen FensterSpiele zu Ehren von Kaiser Commodus

Öffnet internen Link im aktuellen FensterSpiele zu Ehren des severischen Kaiserhauses

Öffnet internen Link im aktuellen FensterSpiele zu Ehren des Geburtstags von Kaiser Caracalla

Öffnet internen Link im aktuellen FensterSpiele zu Ehren der Demeter und des Elagabal 

Öffnet internen Link im aktuellen FensterVicennalia des Kaiser Konstantin d.Gr.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterGladiatorenkämpfe

Rhomaia Sebasta

Mit der Erlaubnis zum Bau eines Tempels für die Dea Roma und seinen Vater Cäsar durch Augustus im Jahre 29 v.Chr. ging analog dem Vorgang in Öffnet internen Link im aktuellen FensterPergamon sicherlich auch die Einrichtung eines heiligen Agons einher. Anders als in Öffnet internen Link im aktuellen FensterNikaia war der Tempel des Augustus in Nikomedia für die Nicht-Römer bzw. Griechen gedacht, da ihnen die Verehrung des lebenden Herrrschers wichtiger war. Entsprechend gilt Nikomedia als bedeutendstes Zentrum des Kaiserkults in Bithynien. Daneben sind die Zeugnisse aus Öffnet internen Link im aktuellen FensterPrusias ad Hypium zu vergleichen.

Cassius Dio LI 20

(6) Κασαρ δὲ ἐν τούτ τά τελλαχρημάτιζε, κα τεμένη τ τεώμ κα τ πατρ τ Καίσαρι, ρωα ατνούλιοννομάσας, ν τεφέσ καὶ ἐν Νικαί γενέσθαιφκεν: αται γρ τότε α πόλειςν τε τῇ Ἀσί καὶ ἐν τ Βιθυνί
(7) προετετίμηντο. κα τούτους μν τοςωμαίοις τος παρ ατοςποικοσι τιμν προσέταξε: τος δ δ ξένοις, λληνάς σφαςπικαλέσας, αυτ τινα, τος μνσιανοςν Περγάμ τος δ Βιθυνοςν Νικομηδεί, τεμενίσαι πέτρεψε. κα τοτ᾽ ἐκεθενρξάμενον καὶ ἐπ᾽ ἄλλων ατοκρατόρων ο μόνονν τοςλληνικοςθνεσιν, λλ καὶ ἐν τοςλλοιςσα τν ωμαίωνκούει,
(8)
γένετο. ν γάρ τοι τῷ ἄστει ατ τ τελλῃ Ἰταλί οκστινστις τν καὶ ἐφ᾽ ὁποσονον λόγου τινςξίωντόλμησε τοτο ποισαι: μεταλλάξασι μέντοι κνταθα τοςρθς αταρχήσασινλλαι τεσόθεοι τιμα δίδονται κα δ καὶ ἡρα ποιεται.
(9) τα
τα μν ν τ χειμνι γένετο, κα λαβον κα ο Περγαμηνο τν γνα τν ερν νομασμένον.

„(6) Neben der Erledigung der sonstigen Aufgaben her gab Caesar damals die Erlaubnis zur Weihung heiliger Bezirke für die Roma und seinen Vater Caesar, den er selbst Heros lulius nannte, und zwar in Ephesos und Öffnet internen Link im aktuellen FensterNikaia; die genannten Städte hatten nämlich damals in Asia bzw. Bithynien die erste Stelle inne. (7) Er befahl den dort wohnenden Römern, die beiden Gottheiten zu verehren, während er den Nichtrömern, von ihm Hellenen genannt, gestattete, ihm selbst heilige Bezirke zu widmen, den Bewohnern von Asia in Öffnet internen Link im aktuellen FensterPergamon, den Bithyniern in Nikomedeia. Und diese Sitte, die unter seiner Herrschaft ihren Anfang nahm, setzte sich unter anderen Kaisern nicht nur bei den hellenischen, sondern auch bei all den anderen Völkerschaften fort, soweit sie den Römern untertan sind. (8) Denn weder in der Hauptstadt selbst noch im übrigen Italien hat je ein Kaiser, mochte er auch noch so hohe Anerkennung verdienen, einen derartigen Schritt gewagt; nach ihrem Heimgang freilich werden auch dortzulande Kaisern, die gerecht regiert haben, neben anderen göttlichen Ehrungen her tatsächlich auch Tempel erbaut. (9) All das geschah im Laufe des Winters, und auch die Pergamener erhielten das Recht, die "Heiligen Spiele", wie sie die Feierlichkeiten nannten, zu Ehren von Caesars Tempel abzuhalten.“ (Übersetzung nach O. Veh)

Münzprägung anlässlich des Koinons von Bithynien unter Kaiser Hadrian (117-138). Vs: IMP CAES TRA HADRIANO AVG P P. Rs: SP - QR / COMBIT. Achtsäuliger Tempel mit der Inschrift ROM AVG.
Koinon von Bithynien:

Dekret der Stadt Nikomedia für Theodotos, CIG 1720 (Öffnet externen Link in neuem FensterPHI):

„ Die Mutterstadt und erste in Bithynia Pontos, die hadrianische Neokorie Nikomedia, heilig und mit dem Recht auf Asyl ausgestattet, in Freundschaft und Waffenbrüderschaft dem Volk der Römer zugetan, hat Titus Älius Aurelius Theodotos, seinen eigenen Bürger, und den in Theben und Athen und Smyrna und Ephesos und Pergamon und Antiocheia bei Daphne (geehrt), den pythischen und dithyrambischen Flötenspieler, der als einziger und als erster seit Anbeginn der Zeiten bereits mit 16 Jahren gefiel … mit den Männern wetteiferte und als pythischer Flötenspieler bei den Öffnet internen Link im aktuellen Fensterkapitolinischen Spielen in Rom mit dem Kranz bekrönt wurde und bei den Öffnet internen Link im aktuellen FensterEusebeia in Pozzuoli 2 mal und in Neapel und in Smyrna die Kommodeischen Spiele und die Öffnet internen Link im aktuellen FensterOlympischen Spiele und in Athen die Öffnet internen Link im aktuellen FensterHadrianeien, und die Spiele der Hera und die Nemeen und die Isthmien 2 mal und die Aktischen Spiele 2 mal hintereinander als pythischer und dithyrambischer Flötenspieler, und die Pythien als pythischer Flötenspieler, als dithyrambischer, den Koinon von Bithynien und Nikomedia als pythischer Flötenspieler, als dithyrambischer Flötenspieler und in der Einzelausscheidung, den Öffnet internen Link im aktuellen FensterKoinon von Asien in Smyrna als pythischer Flötenspieler, als dithyrambischer Flötenspieler und in der Einzelausscheidung, den Öffnet internen Link im aktuellen FensterKoinon von Asien in Pergamon als pythischer Flötenspieler, als dithyrambischer Flötenspieler und in der Einzelausscheidung, und die meisten anderen heiligen und mit Geldpreisen ausgestatteten Agone, welche er als die Dichtkunst liebender unter dem Lehrer und Lyriker Rufus, seinem eigenen Vater, Sohn des Philadelphos, wegen [seiner Tugend] und aus Gründen seiner Ehrhaftigkeit (erhielt).”

Lit.: F. Mie, Über
DIA PANTWN und O EPINIKIOS in agonistischen Inschriften, Athener Mitteilungen 34, 1909, 2.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterEhreninschrift aus Aphrodisias für den Kitharaspieler Melito, 3. Jh. n. Chr.

Siegerinschrift des 3. Jh. n. Chr. aus Öffnet internen Link im aktuellen FensterPhiladelphia, CIG 3428.

Commodeia:

Cassius Dio LXXII 12,2:

"Den Saoteros aus Nikomedia aber, der zuvor seine (d.h. des Cleander) Stelle innegehabt hatte, ließ er (d.h. Öffnet externen Link in neuem FensterCommodus) neben vielen anderen töten. Doch auch Saoteros hatte sehr großen Einfluß besessen, und dem war es zu danken, dass die Nikomedier durch Senatsbeschluss das Recht erhielten, einen Wettkampf abzuhalten und dem Commodus zu Ehren einen Tempel zu errichten."

Lit.: St. Mitchell, Antatolia: Land, Men and Gods in Asia Minor, I (Oxford 1993) 220-221; S.R.F. Price, Rituals and Power (Cambridge 1984) 67. 266 Nr. 102; A. Spawforth, A severan statue-group and an Olympic festival at Sparta, BSA 81, 1986, 330 Anm. 59; Öffnet externen Link in neuem FensterB. Burrell, Neokoroi: Greek cities and Roman emperors, Cincinatti Classical Studies (Leiden 2004) 153; J. Leberl, Domitian und die Dichter: Poesie als Medium der Herrschaftsdarstellung, Hypomnemata, 154 (Göttingen 2004) 35; Öffnet externen Link in neuem FensterEck, Werner (Cologne). "Saoterus." Brill’s New Pauly. Antiquity volumes edited by: Hubert Cancik and , Helmuth Schneider. Brill Online, 2015. Reference. 03 February 2015.

Megala Severeia:

Die Großen Spiele zu Ehren des severischen Kaiserhauses wurden wahrscheinlich aus Anlaß der Wiederherstellung der zweiten Neokorie der Stadt durch Öffnet externen Link in neuem FensterSeptimius Severus gegründet.

Lit.: S.R.F. Price, Rituals and Power (Cambridge 1984) 266 Nr. 102; St. Mitchell, Antatolia: Land, Men and Gods in Asia Minor, I (Oxford 1993) 221.

Siegerinschrift des 3. Jh. n. Chr. aus Philadelphia, CIG 3428.

Geburtstagsfeier Öffnet externen Link in neuem FensterCaracallas am 4. April 215 mit Gladiatorenspielen:

Cassius Dio LXXVII 19,3:

"Vor seiner Abreise aus Nikomedia veranstaltete Öffnet externen Link in neuem FensterAntoninus dort anläßlich seines Geburtstages einen Wettkampf unter den Gladiatoren. Denn selbst an diesem Tage wollte er nicht vom Blutvergießen ablassen. Da soll der Kaiser, als ein Kämpfer unterlegen war und ihn um Schonung anflehte, zur Antwort gegeben haben: »Geh und bitte deinen Gegner! Denn mir ist es nicht gestattet, dich zu schonen.« Und so mußte der Unglückliche sterben, der vielleicht von seinem Gegner geschont worden wäre, wenn diese Worte nicht gefallen wären. Denn der Sieger wagte natürlich keine Begnadigung, um nicht den Eindruck zu erwecken, er sei humaner als sein Herrscher." (Übers. O. Veh)

Demetria Antoneia:

Unter Kaiser Elagabal erhielt die Stadt ihre dritte Öffnet internen Link im aktuellen FensterNeokorie. Hiermit dürfte die Gründung eines Festes zu Ehren der Demeter und des Elagabal in Zusammenhang stehen, bei dem die Vereinigung der Hauptgöttin der Stadt und des syrischen Sonnengottes eine wichtige Rolle gespielt haben dürfte.

Literatur: C. Bosch, Bithynien I. Die kleinasiatischen Münzen der Kaiserzeit (Stuttgart 1935) 231-233; S.R.F. Price, Rituals and Power (Cambridge 1984) 266 Nr. 102; St. Mitchell, Antatolia: Land, Men and Gods in Asia Minor, I (Oxford 1993) 221.

Vicennalia von Konstantin d. Gr.

Im Jahre 325 feierte Kaiser Konstantin d. Gr. in Nikomedia sein 20-jähriges Thronjubiläum.

Lit.: A. Alföldi, Die Kontorniaten. Ein verkanntes Propagandamittel der stadtrömischen heidnischen Aristokratie in ihrem Kampfe gegen das christliche Kaisertum (Leipzig 1942) 52.

Gladiatorenkämpfe

Gladiatorenrelief; AE 1947, 187:

Lit.: F.K. Dörner, Inschriften und Denkmäler aus Bithynien (1941) 90 f. Nr. 91 Taf. 35; L. Robert, Revue de Philologie 1943, 186 f.; BE 1943, 14; I.Apameia 86 f. Nr. T5; J.M.D. Carter, The presentation of gladiatorial spectacles in the Greek east: Roman culture and Greek identity (Ann Arbor 2007) 329 f. Nr. 163.

Grabinschrift eines Gladiators; SEG 1980, 1436:

Lit.: TAM IV 1 Nr. 322; J.M.D. Carter, The presentation of gladiatorial spectacles in the Greek east: Roman culture and Greek identity (Ann Arbor 2007) 330 Nr. 164.

Grabdenkmal eines Gladiators; SEG 1978, 1041:

Lit.: L. Robert, BCH 102, 1978, 411-413 Abb. 3a; J.M.D. Carter, The presentation of gladiatorial spectacles in the Greek east: Roman culture and Greek identity (Ann Arbor 2007) 330 Nr. 165.

Grabmal des Retiariers Chrysomallos; CIG 3756; AO: Iznik, "in einem Garten" (Öffnet externen Link in neuem FensterPHI):

Lit: Kaibel, Epigrammata 351; IGRR III 44; E. Cougny, Epigrammatum Anthologia Palatina III 2 (1891) 658; L. Robert, Les gladiateurs dans l'Orient grec (Paris 1940) 132 Nr. 81; L. Robert, Monuments de gladiateurs dans l'Orient grec, Hellenica, V (Paris 1948)  89; S. Sahin, Katalog der antiken Inschriften des Museums von Iznik (Nikaia - Iznik müzesi antik yazilitlar katalogu, I, Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 9 (Bonn 1979) 179a Nr. 276; K. Welch, Greek stadia and Roman spectacles. Asia, Athens, and the tomb of Herodes Atticus, JRA 11, 1998, 123.

Personen des Theaterlebens

Pantomime Alexandros

Lit.: A. Chaniotis, Zur Frage der Spezialisierung im griechischen Theater des Hellenismus und der Kaiserzeit, Ktema 15, 1990 (1994), 97 (Öffnet externen Link in neuem Fensteracademia.edu).