Beschreibung
Das römische Theater der frühen Kaiserzeit mit einem halbrunden Zuschauerraum liegt an einem natürlichen Hang, nur ihre obersten und seitlichen Bereiche ruhen auf Substruktionen. Ein Diazoma trennt den unteren Rang (ima cavea) mit 13 Sitzreihen vom oberen Rang (summa cavea); die oberste Sitzreihe der ima cavea besitzt Rückenlehnen und wird analog dem Theater in Bosra (dort mit inschriftlichen Belegen) und vielen anderen kleinasiatischen Theatern für privilegierte Personen reserviert gewesen sein. Von den in die Orchestra führenden aditus maximi sind beide überwölbte Zugänge erhalten. Ein weiterer überwölbter Zugang (vomitorium) führte von außen zum Umgang zwischen den beiden Sitzrängen. Ein gebogenes Gebälkstück von der scaenae frons zeigt eine komische Theatermaske auf dem Fries über dem 2-Faszien-Architrav.
Literatur
J. Th Bent, Recent Discoveries in Eastern Cilicia, Journal of Hellenic Studies 11, 1890, 234 f. (JSTOR)
R. Heberdey/A. Wilhelm, Reisen in Kilikien. Österreichische Akademie der Wissenschaften, philosophisch-historische Klasse, Denkschriften 44,6 (Wien 1896) 26.
P.Verzone, Palladio 7, 1957, 55 Abb. 6-8.
P. Ciancio Rossetto – G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani alle origini del linguaggio rappresentato, III (Rom 1994)
R. G. Chase, Ancient Hellenistic and Roman Amphitheatres, Stadiums, and Theatres – the way they look now (Portsmouth, New Hamphshire 2002) 105 Abb.
F. Sear, Roman Theatres. An Architectural Study, Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 362.
weblinks:
www.kilikien.de/exkursion/bilder/tag01/266_6685_bg.jpg
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Veranstaltungen
Severeia:
Feier zu Ehren des Kaisers Septimius Severus.
Inschriften:
Sieger-Inschrift eines Flötisten, FdD III 1, Nr. 550, Z. 25.
Literatur: L. Robert, La déesse de Hierapolis Castabala en Cilicie (Paris 1964) 91 f.; R. Ziegler, Städtisches Prestige und kaiserliche Politik. Studien zum Festwesen in Ostkilikien im 2. und 3. Jh. n. Chr. (Düsseldorf 1985) 53 f.; P. Herz, Die musische Agonistik und der Kunstbetrieb der Kaiserzeit, in: J. Blänsdorf (Hrsg.), Theater und Gesellschaft im Imperium Romanum. Mainzer Forschungen zu Drama und Theater 4 (Tübingen 1990) 186; St. Mitchell, Antatolia: Land, Men and Gods in Asia Minor, I (Oxford 1993) 221; vgl. R. Ziegler, Kaiser, Heer und städtisches Geld. Untersuchnungen zur Münzprägung von Anazarbos und anderer ostkilikischer Städte, Erg.-Bd. TAM 16, Österreichische Akademie der Wiss., philosoph.-histor. Klasse, Denkschriften 234 (Wien 1993) 151.
Severeia Peraseia
In einer Siegerinschrift des Marcus Aurelius Philoxenos, eines Schauspielers der Komödie und eines Herold aus Side, erwähnte Feier.
Lit.: A. Dupont-Sommer - L. Robert, La déessede Hierapolis Castabala en Cilicie (Paris 1964) 89-92; C. Foss, Bryonianius Lollianus of Side, ZPE 26, 1977, 165; R. Ziegler, Städtisches Prestige und kaiserliche Politik. Studien zum Festwesen in Ostkilikien im 2. und 3. Jh. n. Chr. (Düsseldorf 1985) 53 f.
Theaterleben
Ehreninschrift für Onesikles, ca. 2. Jh. n.Chr.:
E.L. Hicks, Inscriptions from Eastern Cilicia, JHS 11, 1890, 249 Nr. 23 (JSTOR); MUSJ 3, 1908, 473 Nr. 70:
Ὀνησικλέα Διοδώρου
ἐπῶν καὶ κωμωδίας τῆς νέας
ἰαμβῶν ποιητὴν καὶ λόγων
ἐγκωμιαστικῶν συνγραϕέα,
νομικὸν ἐν τοῖς ἀρίστοις·
οἱ ϕίλοι τὸν προστάτην
τειμῆς ἕνεκα.
Kommentar: Onesikles, Sohn des Diodoros, wird als Dichter von Epen und Jamben in der Art der Neuen Komödie sowie als Schreiber von Lobreden und schließlich als Rechtsgelehrter gerühmt. Die Ehreninschrift wurde nicht in situ gefunden, so dass ihr ursprünglicher Aufstellungsort unbekannt bleibt.
Lit.: H. J. Mette, Urkunden dramatischer Aufführungen in Griechenland. Texte und Kommentare 8 (Berlin – New York 1977) VII 6; R. May, Apuleius and Drama. The Ass on Stage (Oxford 2006) 20.