Teos, Panoramaansicht des Theaters (Photo: K. Böhne).
Teos, Grundriss des antiken Theaters.

Lage

Öffnet externen Link in neuem FensterGoogle-Maps (Die als 'Teos Antik Tiyatro' gekennzeichnete Stelle ist in Wirklichkeit das Öffnet internen Link im aktuellen FensterOdeion; Stand: 18.11.2018)

Beschreibung

Das am Hang der Akropolis gelegene große Theater wurde von  Béquignon/Laumonier hellenistisch datiert. Bei den neuen Untersuchungen unter der Leitung von N. Tuna von der Middle East University wurde dies dahingehend differenziert, dass der Kern des Theaters samt Bühnengebäude wohl hellenistisch ist, in der römischen Kaiserzeit jedoch Ausbauten der Cavea vorgenommen wurden wie auch der Skene. Letztere Maßnahmen werden nach der Ornamentik der Bauglieder der hadrianischen Zeit zugewiesen. Installationen für Wasserspiele sollen in spätrömischer Zeit hinzugekommen sein.

Bildergalerie

Teos, antikes Theater (Photo: Kurt Böhne).
Teos, antikes Theater (Photo: Kurt Böhne).
Teos, antikes Theater (Photo: Kurt Böhne).
Teos, antikes Theater (Photo: Kurt Böhne).
Teos, antikes Theater (Photo: Kurt Böhne).
Teos, antikes Theater (Photo: Kurt Böhne).
Teos, antikes Theater (Photo: Kurt Böhne).
Teos, antikes Theater (Photo: Kurt Böhne).
Teos, antikes Theater (Photo: Kurt Böhne).
Teos, antikes Theater (Photo: Kurt Böhne).
Teos, unausgegrabener Zuschauerraum und analemma-Wand des antiken Theaters (Photo A. M. Blahak).
Teos, gewölbte Substruktion römischer Zeit unter den Zuschauerrängen des Theaters (Photo A. M. Blahak).
Teos, Bühne des antiken Theaters (Photo A. M. Blahak).
Teos, griechisches Theater im Jahre 2018 (Photo: Izabela Miszczak).
Teos, griechisches Theater im Jahre 2018 (Photo: Izabela Miszczak).
Teos, griechisches Theater im Jahre 2018 (Photo: Izabela Miszczak).

Ausstattung

In einem Dekret der ionischen Techniten wird dem Flötisten Kraton eine Ehrenstatue im Theater zuerkannt. Öffnet externen Link in neuem FensterCIG 3068; IG XI 4,1136 + 1061 (2. Jh. v. Chr.):

Literatur: O. Lüders, Die dionysischen Künstler (Berlin 1873) 177 Nr. 83; G. Klaffenbach, Symbolae ad historiam collegiorum artificium Bacchiorum (Dissertation Berlin 1914) 20 f.; R. Laqueur, Epigraphische Untersuchungen zu den griechischen Volksbeschlüssen (Leipzig 1927) 92-96; A. Wilhelm, Zu griechischen Ehrenbeschlüssen und Briefen, ÖJh 24, 1929, 174-184. Pauly-Wissowa Realencyclopädie V 2. Reihe (Stuttgart 1934) 2474-2558 s.v. Technitai (Poland); Öffnet externen Link in neuem FensterL. Robert, Études sur les inscriptions et la topographie de la Grèce centrale, BCH 59, 1935, 193-198; Öffnet externen Link in neuem FensterG. Daux, Craton, Eumène et Attale II., BCH 59, 1935, 210-218; A. W. Pickard-Cambridge, The Dramatic Festivals of Athens (Oxford 1968; ND 1999) 292 f.; 314 f. Nr. 10a; H. Schwingenstein, Die Skulpturenausstattung des griechischen Theatergebäudes. Münchener archäologische Studien 8 (München 1977) 71; D. McCabe – M. Plunkett, Teos Inscriptions (Princeton 1985) Nr. 25; S. Aneziri, Die Vereine der dionysischen Techniten im Kontext der hellenistischen Gesellschaft, Historia Einzelschriften 163 (Wiesbaden 2003) 386 Nr. D11a, b-B5.

Literatur

Öffnet externen Link in neuem FensterY. Béquignon/A. Laumonier, Fouilles de Teos (1924), BCH 49, 1925, 286 f.

H. Bulle, Untersuchungen an griechischen Theatern, Abhandlungen der bayerischen Akademie der Wissenschaften, philosoph.-philolog. und hist. Klasse 33 (München 1928) 264 f.

P. E. Arias, Il teatro greco fuori di Atene (Florenz 1934) 119 f.

G. E. Bean, Kleinasien 1. Ägäische Türkei von Pergamon bis Didyma (Stuttgart 19752) 141 f. Abb. 26.

P. Ciancio Rossetto/G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani alle origini del linguaggio rappresentato, III (Rom 1994) 501.

R. G. Chase, Ancient Hellenistic and Roman Amphitheatres, Stadiums, and Theatres – the way they look now (Portsmouth, New Hamphshire 2002) 30 Abb.; 623 Abb.

F. Sear, Roman Theatres. An Architectural Study. Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 354f. Abb. 363.

Veranstaltungen

Dionysien

Festspiele zu Ehren des Dionysos, wie sie in Griechenland allenthalben abgehalten wurden. In der römischen Kaiserzeit als Dionysia Caesarea bezeichnet.

Literatur: S.R.F. Price, Rituals and Power (Cambridge 1984) 104.

Inschrift auf einer Marmorstele aus Teos mit einem Beschluß für die Dionysischen Techniten Öffnet externen Link in neuem FensterSEG 2, 580
 
„… soll im Gebet … der Priester des Dionysos bei den Dionysien und der Prytane im Prytaneion und der Hierokeryx bei den Volksversammlungen den Segen erbitten auch für das Koinon der Dionysischen Techniten. Man soll für sie im Gebiet der Stadt oder auf deren Gemarkung ein Grundstück im Wert von 6.000 Drachmen kaufen und das gekaufte Grundstück „Heiliges Land, welches das Volk für den Verband der Dionysischen Techniten geweiht hat“, nennen, welches von den von der Stadt erhobenen Steuern freigestellt ist. Man soll ferner zwei Männer benennen, die den Grundstückskauf mit der Auflage durchführen sollen, dem Volk darüber Rechenschaft abzulegen. Damit der Geldbetrag für den Grundstückskauf vorhanden ist, sollen die Schatzmeister, die im Amt sind, den zwei noch zu benennenden Männern 3.000 Drachmen aus den vom Konto für Festungsbau umgebuchten Mitteln zur Verfügung stellen, welche für Getreidekauf zur Verfügung gestellt worden sind. Den Restbetrag von 3.000 Drachmen sollen die im Amt nachfolgenden Schatzmeister aus den ersten an sie aus der Königkasse für das Budget der Stadt überwiesenen Zahlungen zur Verfügung stellen. Ihnen (den Dionysischen Techniten) soll ferner ein Moratorium für 5 Jahre gewährt werden, beginnend mit dem Monat Leukatheon im Amtsjahr des Prytanen Metrodoros. Damit alle von den beschlossenen Maßnahmen des Volkes Kenntnis haben, soll man diesen Beschluß auf einer Marmorstele aufzeichen, desgleichen den Kranz und (diese Stele) beim Dionysostempel aufstellen. Diesen Beschluß sowie den Kranz soll man ferner auf den Parodoswänden des Theaters aufzeichnen. Die Auftragsvergabe für die Aufzeichnung der Kränze und der Beschlüsse sowie die Anfertigung der Stele haben die im Amt befindlichen Schatzmeister vorzunehmen. Die Kosten sollen die im Amt befindlichen Schatzmeister zur Verfügung stellen. Wenn die Gesandten designiert sind, sollen sie diesen Beschluß den Dionysischen Techniten überbringen und ihnen die Anerkennung für die freundliche Gesinnung aussprechen, die sie dem Volk von Teos ständig erweisen. Benannt wurden als für den Kauf Beauftragte: …, Sohn des Epitimides und Thersion, Sohn des Phanes.“

Literatur: Öffnet externen Link in neuem FensterR. Demangel – A. Laumonier, Bulletin de la Correspondence Hellénique 46, 1922, 312 ff.; L. Robert, Études Anatoliennes (Paris 1937) 39 ff. ders., Epigraphica I 37; Pickard-Cambridge 314 Nr. 9; D. McCabe – M. Plunkett, Teos Inscriptions (Princeton 1985) 14 f. Nr. 24; K. Bringmann – H. von Steuben (Hrsg.), Schenkungen hellenistischer Herrscher an griechische Städte und Heiligtümer, I. Zeugnisse und Kommentare (Berlin 1995) 302 f. Nr. 262; K. Brodersen – W. Günther – H. H. Schmitt, Historische griechische Inschriften in Übersetzung, III. Der griechische Osten und Rom (250-1 v. Chr.). Texte zur Forschung 71 (Darmstadt 1999) 43 f. Nr. 435; S. Aneziri, Die Vereine der dionysischen Techniten im Kontext der hellenistischen Gesellschaft, Historia Einzelschriften 163 (Wiesbaden 2003) 375 D2.

Inschriftenfragmente nennen siegreiche Schauspieler (und Dichter?) mit Satyrspielen und Tragödien:

Quellen:
Ph. Le Bas – W. H. Waddington, Inscriptions grecques et latines recueillies en Asie Mineure (Paris 1870 [ND: Subsidia epigraphica. Quellen und Abhandlungen zur griechischen Epigraphik I, Hildesheim – New York 1972]) Öffnet externen Link in neuem FensterNr. 91; H. J. Mette, Urkunden dramatischer Aufführungen in Griechenland. Texte und Kommentare 8 (Berlin – New York 1977) 48 a. 91.

Literatur: E. Csapo - W.J. Slater, The Context of Ancient Drama (Ann Arbor 1995) 47 Nr. 113B.

 

Ph. Le Bas – W. H. Waddington, Inscriptions grecques et latines recueillies en Asie Mineure (Paris 1870 [ND: Subsidia epigraphica. Quellen und Abhandlungen zur griechischen Epigraphik I, Hildesheim – New York 1972]) Öffnet externen Link in neuem FensterNr. 92; H. J. Mette, Urkunden dramatischer Aufführungen in Griechenland. Texte und Kommentare 8 (Berlin – New York 1977) 48 f. b. 92.

Literatur: E. Csapo - W.J. Slater, The Context of Ancient Drama (Ann Arbor 1995) 47 Nr. 113A.

 

Ph. Le Bas – W. H. Waddington, Inscriptions grecques et latines recueillies en Asie Mineure (Paris 1870 [ND: Subsidia epigraphica. Quellen und Abhandlungen zur griechischen Epigraphik I, Hildesheim – New York 1972]) Öffnet externen Link in neuem FensterNr. 93; H. J. Mette, Urkunden dramatischer Aufführungen in Griechenland. Texte und Kommentare 8 (Berlin – New York 1977) 49 c. 93.

Siegerliste; CIG 3089 (Öffnet externen Link in neuem FensterPHI):

Literatur: A. Brinck, Inscriptiones graecae ad choregiam pertinentes (Halle 1886) 212-214 Nr. 103.

Fragment einer Siegerliste, Öffnet externen Link in neuem FensterCIG 3088.


Literatur: D. McCabe – M. Plunkett, Teos Inscriptions (Princeton 1985); H. J. Mette, Urkunden dramatischer Aufführungen in Griechenland. Texte und Kommentare 8 (Berlin – New York 1977) 49.

Antiocheia und Laodikeia


Die Spiele zu Ehren von Antiochos III. und der Laodike und deren Kult wurden 204/3 v.Chr. gegründet.

Quellen:

Ehrenbeschluß für Antiochos III. und Laodike, um 200 v. Chr. 

Literatur: P. Herrmann, Antiochos der Große und Teos, Anadolu 9, 1965, 29; S.R.F. Price, Rituals and Power. The Roman imperial cult in Asia Minor (Cambridge 1984) 30 f.; H. Kotsidu, timh kai doca. Ehrungen für hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien unter besonderer Berücksichtigung der archäologischen Denkmäler (Berlin 2000) 346-355 Nr. 239 mit deutscher Übersetzung; S. Aneziri, Die Vereine der dionysischen Techniten im Kontext der hellenistischen Gesellschaft, Historia Einzelschriften 163 (Wiesbaden 2003) 376 D3.

Attaleia

Literatur: H. von Prott, Dionysos Kathegemon, Athener Mitteilungen 27, 1902, 170; H. Schwingenstein, Die Skulpturenausstattung des griechischen Theatergebäudes. Münchener archäologische Studien 8 (München 1977) 112.

Öffnet externen Link in neuem FensterCIG 3088:

Literatur: A. M. Woodward, Sparta. The Inscriptions, Annual of the British School at Athens 26, 1923-1925, 217; Öffnet externen Link in neuem FensterS. Döpp, Das Stegreifgedicht des Q. Sulpicius Maximus, ZPE 114, 1996, 101 Anm. 12; D. Collins, Homer and Rhapsodic Competion in Performance, Oral Tradition 16/1, 2001, 129-167, hier: 146; J. König, Athletics and Literature in the Roman Empire (Cambridge 2005) 65.