Öffnet internen Link im aktuellen FensterPythien

Apollineia

Apollineia Pythika

Letoeia Pythika

Oikoumenika

Aktische Spiele

Öffnet internen Link im aktuellen FensterOlympische Spiele

Öffnet internen Link im aktuellen FensterZeugnisse von Gladiatorenkämpfen

Pythien

Die pythischen Spiele von Hierapolis werden häufig auf Münzen erwähnt und gelegentlich tauchen sie auf Inschriften auf. Sie sind das Hauptfest der Stadt, Apollon war schließlich der Schutzgott der Stadt, der – mit dem einheimischen Beinamen Karneios - ähnlich wie in Delphi ein Orakelheiligtum über einem Gase verströmenden Erdspalt besaß. Weiterer Bezugspunkt auf Apollon ist die Tatsache, daß Hierapolis als eine seleukidische (Neu)-Gründung gilt, deren Vertreter sich auf Apollon zurückführten.

Literatur allgemein:

C. Humann/C. Cichorius/W. Judeich/F. Winter, Altertümer von Hierapolis. Jahrbuch des deutschen archäologischen Instituts Ergänzungsheft 4 (Berlin 1898) 39 f.; M. Wörrle, Stadt und Fest im kaiserzeitlichen Kleinasien. Studien zu einer agonistischen Stiftung aus Oinoanda. Vestigia 39 (München 1988) 200 Anm. 97; T. Ritti/S. Yilmaz, Gladiatori e venationes a Hierapolis di Frigia, Memorie. Atti della accademia nazionale dei Lincei, Classe di scienze morali, storiche e filologiche serie 10, 1998, 445-542; F. d’Andria, The evolution of Hierapolis of Phrygia, in: Urbanism in Western Asia Minor. New studies on Aphrodisias, Ephesos, Pergamon, Perge and Xanthos. JRA supplementary series 45 (Portsmouth 2001) 105 f.; D. de Bernardi Ferrero, Architettura e decorazione di età flavia a Hierapolis di Frigia, in: D. de Bernardi Ferrero (Hrsg.), Saggi in onore Paolo Verzone (Rom 2002) 32.

Quellen:

Öffnet internen Link im aktuellen FensterEhreninschrift aus Aphrodisias für den Kitharaspieler Öffnet internen Link im aktuellen FensterMelito, 3. Jh. n.Chr.

Apolloneia

Literatur:

C. Humann/C. Cichorius/W. Judeich/F. Winter, Altertümer von Hierapolis. Jahrbuch des deutschen archäologischen Instituts Ergänzungsheft 4 (Berlin 1898) 39 f.; T. Ritti/S. Yilmaz, Gladiatori e venationes a Hierapolis di Frigia, Memorie. Atti della accademia nazionale dei Lincei, Classe di scienze morali, storiche e filologiche serie 10, 1998, 445-542; F. d’Andria, The evolution of Hierapolis of Phrygia, in: Urbanism in Western Asia Minor. New studies on Aphrodisias, Ephesos, Hierapolis, Pergamon, Perge and Xanthos. JRA supplementary series 45 (Portsmouth 2001) 105 f.

Apolloneia Pythika

Die Bezeichnung Apolloneia Pythika taucht nur auf der unten zitierten Inschrift aus Philadelphia/Alaşehir auf. Die Bezeichnung erinnert an die pythischen Letoeia, die pythischen Spiele zu Ehren der Leto. Ihr Verhältnis zu den nur als Pythia bezeichneten Spielen bleibt zu klären. Ein Programm der Spiele geht aus den Zeugnissen nicht konkret hervor, doch wird man es sich nicht ohne Anlehnung an die Pythien in Delphi vorstellen wollen, bei denen die musischen Agone eine besonders wichtige Stellung inne hatten.

Literatur allgemein: 

C. Humann/C. Cichorius/W. Judeich/F. Winter, Altertümer von Hierapolis. Jahrbuch des deutschen archäologischen Instituts Ergänzungsheft 4 (Berlin 1898) 39 f.; T. Ritti/S. Yilmaz, Gladiatori e venationes a Hierapolis di Frigia, Memorie. Atti della accademia nazionale dei Lincei, Classe di scienze morali, storiche e filologiche serie 10, 1998, 445-542; F. d’Andria, The evolution of Hierapolis of Phrygia, in: Urbanism in Western Asia Minor. New studies on Aphrodisias, Ephesos, Hierapolis, Pergamon, Perge and Xanthos. JRA supplementary series 45 (Portsmouth 2001) 105 f.

Inschriftliches Zeugnis:

Siegerinschrift des 3. Jh. n.Chr. aus Philadelphia, Öffnet internen Link im aktuellen FensterCIG 3428.

Letoeia Pythika

Pythische Spiele zu Ehren der Leto werden ein Fest bezeichnen, das wie die berühmten Pythien in Delphi gestaltet war, aber zu Ehren der Leto, der Mutter Apollons abgehalten wurde. Konkrete Zeugnisse über die Agone des Festes sind jedoch nicht überliefert.

Literatur allgemein:

C. Humann/C. Cichorius/W. Judeich/F. Winter, Altertümer von Hierapolis. Jahrbuch des deutschen archäologischen Instituts Ergänzungsheft 4 (Berlin 1898) 39.

Inschriftliche Zeugnisse:

CIG 3910:

„ …] der hierapolitanischen Neokorien. (In Kranz) Aktia (im Kranz) Pythische Letoeia, die ersten Koina Asiens in Smyrna.“

Die in einem Siegerkranz festgehaltenen Spiele zeigen, daß es sich auch hier um eine Sieger-Inschrift handelt, die neben den Leto-Spielen auch die Aktischen Spiele und Spiele beim Koinon von Asien in Smyrna erwähnt.

Literatur: C. Humann/C. Cichorius/W. Judeich/F. Winter, Altertümer von Hierapolis. Jahrbuch des deutschen archäologischen Instituts Ergänzungsheft 4 (Berlin 1898) 73 Nr. 15

Oikoumenika

Literatur: 

C. Humann/C. Cichorius/W. Judeich/F. Winter, Altertümer von Hierapolis. Jahrbuch des deutschen archäologischen Instituts Ergänzungsheft 4 (Berlin 1898) 39 f.; T. Ritti/S. Yilmaz, Gladiatori e venationes a Hierapolis di Frigia, Memorie. Atti della accademia nazionale dei Lincei, Classe di scienze morali, storiche e filologiche serie 10, 1998, 445-542; F. d’Andria, The evolution of Hierapolis of Phrygia, in: Urbanism in Western Asia Minor. New studies on Aphrodisias, Ephesos, Hierapolis, Pergamon, Perge and Xanthos. JRA supplementary series 45 (Portsmouth 2001) 105 f.

Aktische Spiele

Literatur: C. Humann/C. Cichorius/W. Judeich/F. Winter, Altertümer von Hierapolis. Jahrbuch des deutschen archäologischen Instituts Ergänzungsheft 4 (Berlin 1898) 39. 

Inschriftliche Zeugnisse:

CIG 3910

Lit.: C. Humann/C. Cichorius/W. Judeich/F. Winter, Altertümer von Hierapolis. Jahrbuch des deutschen archäologischen Instituts Ergänzungsheft 4 (Berlin 1898) 73 Nr. 15.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterEhreninschrift aus Aphrodisias für den Kitharaspieler Öffnet internen Link im aktuellen FensterMelito, 3. Jh. n.Chr.
Olympia, Ὀλύμπια, Spiele zu Ehren des Zeus Olympios:

Lit.: Andrew F. Farrington, Olympic Victors and the Popularity of the Olympic Games in the Imperial Period, Tyche 12, 1997, 38.

Denkmäler von Gladiatorenkämpfen

Wie aus den meisten kleinasiatischen Städten gibt es auch aus Hierapolis eine ganze Reihe von Gladiatorendenkmälern, die auf die Vorführung von Gladiatorenkämpfen schließen lassen. In Ermangelung eines Amphitheaters fanden diese im griechischen Osten zumeist im Theater oder dem Stadion statt. Die Namen der Feste, in deren Rahmen die Gladiatoren auftraten, sind hier nicht überliefert, meist scheinen diese Kämpfe aber im Rahmen von Festen zu Ehren der römischen Kaiser stattgefunden zu haben.

Gladiatorenrelief in 4 Registern (Öffnet externen Link in neuem FensterPHI):

Das Relief wurde als Spolie im Fußboden der Basilika verbaut gefunden. Erhalten ist der rechte Rand eines Reliefs, das in 4 übereianander angeordneten Friesen Gladiatorenkämpfe zeigte. Man erkennt jeweils Paare, deren rechter Kämpfer in mehr oder weniger stark bestoßener Form erhalten ist sowie geringe Reste seines links folgenden Gegenübers.
Der obere schwer bewaffnete Gladiator kämpfte gegen einen retiarius, dessen zu Boden gefallener Dreizack noch zwischen seinen Beinen erhalten ist. Sein Name war vermutlich Victor.
Im Fries darunter sind rechts die Reste eines mit dem Netz (?) kämpfenden Gladiators erahnbar, also wiederum von einem retiarius.
Im dritten Fries von oben kämpft ein als Ingenes oder Ingenuus bezeichneter Kämpfer.
Im untersten Fries erkennt man noch einen gewisen Antiochianos, der im Knieen einem angreifenden Tier den Speer in den Leib stößt.

Lit.: C. Humann - C. Cichorius - W. Judeich - F. Winter, Altertümer von Hierapolis, JdI Erg.-Heft, 4 (Berlin 1898) 28; L. Robert, Les gladiateurs dans l'Orient grec (Paris 1940) 153 f. Nr. 122; T. Ritti, Fonti letterarie ed epigrafiche, Hierapolis - Scavi e richerche, I (Rom 1985) 99 Nr. 4 Taf. 11a; M.J.D. Carter, The presentation of gladiatorial spectacles in the Greek East: Roman culture and Greek identity (Diss. Ann Arbor 2007) 365 Nr. 343; T. Ritti, An epigraphical guide to Hierapolis (Pamukkale) (Istanbul 2006) 85-87 Abb. 32-33.

Gladiatorenrelief mit dem retiarius Pinnas (re.) und dem secutor Principinus; Museum Hierapolis (Photo: A.M. Blahak).
Gladiatorenreliefs, oben und unten mit dem Kampf der scissores Kalydon gegen Odysseus; Mus. Hierapolis (Photo: D. Osseman).
Relief einer Taurokathapsia (Photo: A.M. Blahak).
Denkmal einer familia gladiatoria; AO: Hierapolis, Museum Halle A:

Das Denkmal besteht aus mehreren Bruchstücken von Reliefs und einer Inschrift, die am Ende der Straße in der Nordnekropole gefunden bei Grab Nr. 175 gefunden worden sind.

Ἀγαϑῇ Τύχῃ
Ὑπόμνημα ϕα-
μιλίας μονο-
μάχων καί κυ-
νηγεσίων καὶ
ταυροκαϑαψί-
ων Γναίου Ἀρ-
ρίου Ἀπουληί-
ου Αὐρηλιανοῠ
ὑοῠ χειλιάρ-
χου καί ἀρ-
χιερέως καὶ
Αὐρηλίας Με-
λιτίνης Ἀττι-
κιανῆ ἀρχιε-
ρείας τῆς γυ-
ναικὸς αὐτοῠ.

„Zum guten Glück. Denkmal der familia gladiatoria und der Jagden und Öffnet externen Link in neuem FensterStierfänge des Gnaeus Arrius Apuleius, des Sohnes des Aurelianus, Militärtribun und Oberpriester, und seiner Ehefrau Aurelia Melitine Attikiane, Oberpriesterin.”

Eines der Reliefs zeigt den secutor Principinianus gegen den retiarius Pinnas kämpfend, letzterer erhielt seinen Namen vom Federbausch bestimmter Gladiatorenhelme, wie sie die Thraker trugen.

Ein anderes Relief mit zwei übereinander angeordneten Reliefs zeigt die seltenere Darstellung vom Kampf zweier Öffnet externen Link in neuem Fensterscissores, oben noch unentschieden, unten hat Kalydon jedoch schon seinen Gegner Odysseus zu Boden geworfen und wird ihm gleich seine Kehle durchschneiden. Der Name Kalydon soll sicherlich an die mythologische Jagd auf den Öffnet externen Link in neuem Fensterkalydonischen Eber erinnern, an der ein großer Teil der berühmtesten Jäger und Helden Griechenlands teilnahm. Der Name des Odysseus wurde vermutlich gewählt, um an die Schlauheit des Helden zu erinnern.

Ein anderes Relief zeigt eine Öffnet externen Link in neuem FensterTaurokathapsia, d.h. ein Stierspiel.

Lit.: T. Ritti - S. Yilmaz, Gladiatori e venationes a Hierapolis di Frigia, Atti della accademia nazionale dei Lincei, Classe di scienze morali, storiche e filologiche. Memorie 10, 1998, 447-486; T. Ritti, An epigraphical guide to Hierapolis (Pamukkale) (Istanbul 2006) 184-189 Nr. 45 Abb. 76-77; Öffnet externen Link in neuem FensterK.M. Coleman, Exchanging gladiators for an aqueduct at Aphrodisias (SEG 50.1096), Acta Classica 51, 2008, 39.

Bild in der Mitte: Öffnet externen Link in neuem FensterDick Osseman Photogalerie. 

Darstellungen zum Tode verurteilter Verbrecher

Zwei Reliefs zeigen Verurteilte, deren Bestrafung vielfach in den Mittagspausen von Gladiatorenkämpfen nach den Tierkämpfen am Vormittag vorgeführt wurde. Im ersten Fall handelt es sich um einen offensichtlich ad bestias Verurteilten, der an einen Pfahl gefesselt von einem Bären angefallen wird. Im zweiten Fall ist die Vorführung von drei Gefesselten erkennbar. Da die Exekutierung von noxii zum Programm von Gladiatorenkämpfen zählte, die in Hierapolis nachweislich - auch - im Theater stattfanden, könnten auch diese Darstellungen auf Geschehnisse im Theater zu beziehen sein. Anders war der Fall des Martyriums des Bischofs Polykarp in Öffnet internen Link im aktuellen FensterSmyrna, der im dortigen Stadion verurteilt wurde.

Relief auf einem Postament; FO: Hierapolis; AO: Museum Pamukkale:

Darstellung eines Öffnet externen Link in neuem Fensterad bestias Verurteilten: Der Delinquent ist an einen Pfahl gefesselt und wird von einem Bären angefallen.

Lit.: T. Ritti, Fonti letterarie ed epigrafiche, Hierapolis. Scavi e ricerche, I (Rom 1985) 102 ff. Nr. 10 Taf. 12d; T. Ritti - S. Yilmaz, Gladiatori e venationes a Hierapolis di Frigia, Atti della accademia nazionale dei Lincei, classe di scienze morali, storiche e filologiche. Memorie 10, 1998, 518-521 Abb. 37.

Hierapolis, Relief von noxii (Bild: Conze).
Rechter Teil eines Reliefs mit 3 gefesselten noxii; FO: Hierapolis; AO: Berlin, Pergamonmuseum:

Inschrift (Öffnet externen Link in neuem FensterPHI):

Vergleichbare Reliefdarstellungen sind aus Öffnet internen Link im aktuellen FensterMilet, Öffnet internen Link im aktuellen FensterEphesos und Smyrna bekannt.

 

Lit.: Öffnet externen Link in neuem Fenster A. Conze, Königliche Museen zu Berlin. Beschreibung der antiken Skulpturen (Berlin 1891) 386 f. Nr. 953 Abb.; C. Humann - C. Cichorius - W. Judeich - F. Winter, Altertümer von Hierapolis, Jahrbuch des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts, 4. Ergänzungsheft (Berlin 1898) 29; L. Robert, Monuments des gladiateurs dans l'Orient grec, Hellenica VII (Paris 1949) 141-145 Abb. 2; ders., Monuments des gladiateurs dans l'Orient grec, Hellenica VIII (Paris 1950) 72 Taf. 24,3; ders., CRAI 1982, 248 f.; T. Ritti - S. Yilmaz, Gladiatori e venationes a Hierapolis di Frigia, Atti della accademia nazionale dei Lincei, classe di scienze morali, storiche e filologiche. Memorie 10, 1998, 514-518 Abb. 32; J.M.D. Carter, The presentation of gladiatorial spectacles in the Greek east: Roman culture and Greek identity (Ann Arbor 2007) 365 Nr. 342.