Maße
Dm cavea ca. 100 m
Schriftquellen
Malalas IX 15 (222 ed. Dindorf):
„Nachdem er von dort (d.h. Kaiser Augustus von Antiocheia) losgegangen war, kam er nach Laodikeia, einer Stadt in Syrien. Er baute ein sehr großes Theater in der Stadt und ließ dort eine Marmor-Statue von sich errichten.“
Lit.: M. Horster, Literarische Zeugnisse kaiserlicher Bautätigkeit, Beiträge zur Altertumskunde 91 (Stuttgart - Leipzig 1997) 83.
Beschreibung
Das sehr stark zerstörte Theater ist nicht eigens untersucht worden. Es liegt unterhalb eines markanten Wasserturms und lehnt an einem natürlichen Hang, in dem nur Spuren der in den Fels geschlagenen Sitzreihen kenntlich sind. Es gehört zu den zahlreichen Theatern im gesamten römischen Reich, die unter Kaiser Augustus gebaut oder ausgebaut worden sind. Es liegt ganz in der Nähe des sog. Tetrapylons, einem Torbogen, der vermutlich zum Bezirk eines Heiligtums gehörte und ebenfalls auf die augusteische oder frührömische Kaiserzeit zurückgeht.
Bildergalerie
Literatur
J. Sauvaget, Le plan de Laodicée sur Mer. Note complémentaire, Bulletin d’Etudes orientales 6, 1936, 51-52.
E. Frézouls, Les théâtres romains de Syrie, Annales Archéologiques de Syrie 2, 1952, 51f. Abb. 1.
E. Frézouls, Recherches sur les théâtres de l'orient Syrien, Syria 36, 1959, 214.
E. Frézouls, Recherches sur les théâtres de l'orient Syrien II, Syria 38, 1961, 55.
E. Frézouls, Les édifices des spectacles en Syrie, in: J.-M. Dentzer - M. Orthmann (Hrsg.), Archéologie et Histoire de la Syrie II = Schriften zur vorderasiatischen Archäologie I (Saarbrücken 1989) 388-389
P. Ciancio Rossetto/G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani alle origini del linguaggio rappresentato, III (Rom 1994) 195.
F. Sear, Roman theatres. An architectural study (Oxford 2006) 321.
Veranstaltungen
Nemeen
Die Veranstaltung kaiserlichen Nemeen deutet auf einen Agon nach dem Muster der nemeischen Spiele in Griechenland, zu denen neben den gymnischen auch musische Agone gehörten, die sicherlich im Theater stattfanden.
Siegerinschrift des Septimius Aurelius Eirenaios; CIG 4472; Waddington III 1839; Moretti 85; IGLS IV 1265 (214 n. Chr.; PHI):
Lit.: T.B. Mitford, Roman Cyprus, in: ANRW II 7,2 (1980) 1368; P. Gouw, Griekse atleten in de Romeinse keizertijd (31 v. Chr. - 400 n. Chr.) (Amsterdam 2009) 41; N.J. Andrade, Syrian Identity in the Greco-Roman World (Cambridge 2013) 130.
Pythische (?) Spiele
Zu Beginn des 3. Jhs. n. Chr. ist im kleinasiatischen und unmittelbar benachbarten Bereich die mehrfache Einführung sog. pythischer Spiele zu bemerken. Sie trugen ihren Namen nach den berühmten und altehrwürdigen Spielen zu Delphi. Inwieweit auch ihr Ablauf dem dortigen Spielplan entsprach, ist hingegen ungewiss. Auf den wichtigen musischen Agon im Theater wird man aber kaum verzichtet haben.
Ehreninschrift aus Aphrodisias für den Kitharaspieler Melito, 3. Jh. n. Chr.
Lit.: W. Reusch, Der historische Wert der Caracalla-Vita in den Scriptores Historiae Augustae, Klio Beih. 24 (Leipzig 1931) 44; L. Robert, Deux concours grecs à Rome: Antoninia Pythia sous Elagabal et concours à Athena Promachos depuis Gordien III, CRAI 1970 = Opera Minora Selecta V (Amsterdam 1989) 647-668, bes. 665 ff. S. 668 Anm. 6.