Sabratha, Panorama des römischen Theaters

Inschriften

 Öffnet externen Link in neuem FensterIRT 7.
Statuenweihung durch Flavius Victor (?) Calpurnius, ca. 340-350 n.Chr.; Öffnet externen Link in neuem FensterIRT 100.

Literatur: Öffnet externen Link in neuem FensterH. Niquet, Die Inschriften des Liber Pater-Tempels in Sabratha, ZPE 135, 2001, 252. 258 (zu Fl. Victor Calpurnius).

Öffnet externen Link in neuem FensterIRT 150.
Öffnet externen Link in neuem FensterIRT 157.
Sabratha, Theater, Inschrift IRT 173 auf dem Gebälk der scaenae frons (Bild: J. Blänsdorf).
Inschrift auf dem Gebälk der untersten Ordnung der scaenae frons. Öffnet externen Link in neuem FensterIRT 173:

[---] lacuna [---]

Kommentar: Das Wort "lacuna" bezieht sich auf die mittlere der Türen der Bühnenrückwand oder Wasserbassins in der orchestra.

Öffnet externen Link in neuem FensterIRT 177.

An den Wänden der aditus maximi haftete Verputz mit gemalten lateinischen Inschriften, deren Lesung nur teilweise gelungen ist:

 … ]OLPARA [ …/ ...  DE]CORARUNT G[ … / ...]ES STIDDIN NAV [ … / ... CAE]LESTINUS f(ilius) SICI[ …/  ]AERE S[VO …

Kommentar: Aemilius Caelestinus ist als Duovir in Sabratha der Jahre 340-350 aus Öffnet externen Link in neuem FensterIRT 55 bekannt. Hierzu Öffnet externen Link in neuem FensterH. Niquet, ZPE 135, 2001, 249-263.

Literatur: G. Caputo, Il teatro di Sabratha e l’architettura teatrale Africana (Rom 1959) 32 f. Taf. 50 Abb. 84.

… ]NASA [ …/ ... ]?LNAOR[ … / ...]ON[ … / ... ]AC[ …

Literatur: G. Caputo, Il teatro di Sabratha e l’architettura teatrale Africana (Rom 1959) 33 Taf. 50 Abb. 85.

Sabratha, Grundriss des römischen Theaters (nach Caputo).
Sabratha, Bühnengebäude des römischen Theaters.
Sabratha, Bühnengebäude des römischen Theaters (Photo: J. Blänsdorf).
Sabratha, Wandmalerei aus dem römischen Theater mit Darstellung eines Mannes mit Schriftrolle (nach Caputo).

Maße

Dm cavea 92,6 m
Dm orchestra 22,4 m
Br pulpitum 42,7 m
T pulpitum 8,55 m
H pulpitum 1,38 m
H scaenae frons 22,75 m (rekonstruiert).

Öffnet internen Link im aktuellen FensterAusstattung (Reliefs)

Beschreibung

Das römische Theater wurde auf ebenem Gelände in Quadertechnik erbaut. Die scaenae frons wurde in Marmor errichtet, der übrige Bau in lokalem Kalkstein. Die cavea ruht auf gewölbten Radialkammern und nach außen hin wurde der gesamte Zuschauerraum von einer dreistöckigen Fassade mit Arkadengliederung getragen. In deren Gesimsen fanden sich große Löcher zur Aufnahme der Ständer der Sonnensegel, welche den Zuschauern Schatten spendeten. Durch die äußeren Arkaden konnte man einen ersten inneren, überwölbten Umgang (Öffnet externen Link in neuem Fensterwikimedia-Bild) erreichen, von dem aus man durch 6 Radialkammern einen zweiten, weiter innen gelegenen, ebenfalls überwölbten Umgang betreten konnte. Durch 6 andere Radialkammern gelangte man aus dem ebenerdigen äußeren Umgang über Treppen in einen höher gelegenen weiteren, wiederum überwölbten Umgang, über dem in der dritten Ebene nur noch die porticus in summa cavea folgte. Vom bereits erwähnten inneren ebenerdigen Umgang führten Treppen auf das untere ambulacrum zwischen dem unteren und dem mittleren Zusschauerrang. Von diesem Umgang führten Treppen zur ima cavea hinunter und zur media cavea hinauf. Oberhalb der media cavea lag ein weiterer Umgang, zu dem auch die schon erwähnten Treppen aus dem ebenerdigen äußeren Umgang führten. 7 Treppen erschlossen von diesem zweiten ambulacrum aus die summa cavea. Zusätzlich zu den 3 Rängen des Zuschauerrundes gab es in der orchestra niedrige Podeste zur Aufstellung der Ehrensitze, die durch eine Ballustrade, die seitlich in durch Delphine verzierte Geländer auslief, zum Zuschauerraum abgetrennt wurde. In Öffnet internen Link im aktuellen FensterRusicade wurde die Verzierung von Geländern mit Delphinen in einer Stiftungsinschrift (ILAlg 2,40; CIL VIII 7994) eigens hervorgehoben. Die seitlichen Zugänge in die orchestra wiesen seiner Zeit noch Wandmalereien auf: Erhalten hatte sich eine Darstellung einer Muse mit komischer Maske in Händen, die sicherlich Teil eines vollständigen Musenzyklus gewesen ist.  Vom Gott Merkur blieb ein Oberkörper mit Caduceus bewahrt (Öffnet externen Link in neuem Fensterwikimedia-Bild). Eine von vorn gesehene sitzende Figur hielt eine Schriftrolle in Händen und wurde als Komödienautor gedeutet. Ein weiteres Fragment scheint von der Darstellung der sterbenden Niobiden zu stammen. Ein Stilleben mit Vögeln und Früchten war Teil eines bemalten Frieses. Weiter nach innen folgten die bekannten Reliefdarstellungen von der Front der römischen Bühne. Die orchestra war mit Platten prokonnesischen Marmors ausgelegt. Eine porticus in summa cavea mit korinthischer Ordnung wird vermutet. Die scaenae frons hatte in jeder Etage 3 Türen (die porta regia und die beiden portae hospitales), war 3-stöckig und besaß in jedem Stockwerk eine Öffnet externen Link in neuem Fensterkorinthische Ordnung. Einige Kapitelle beidseits der porta regia besitzen an Stelle der Abakusblüte kleine Theatermasken (Ähnliches Kapitell auch am Theater in Öffnet internen Link im aktuellen FensterPalmyra). Das Bühnengebäude wurde auf beiden Seiten von sog. Basiliken flankiert, an deren Wänden sich reiche Marmorinkrustationen befanden, die bei den Wiederaufbauarbeiten rekonstruiert werden konnten. Das Theater wurde in severischer Zeit gebaut.

Ausstattung

Literatur

G. Guidi, Il teatro romano di Sabratha, Africa Italiana III (Rom 1930) 1-52.

Archäologischer Anzeiger 1936, 556 ff.

G. Caputo, Il teatro romano di Sabratha (Tivoli 1939)

G. Caputo, Il teatro di Sabratha e l’architettura teatrale Africana. Monografie di Archeologia Libica 6 (Rom 1959)

M. Bieber, The History of the Greek and Roman Theatre (Princeton 1961) 206 Abb. 694-695.

G. Forni, Enciclopedia dell’Arte Antica, Supplemento 1970 (Rom 1973) 786 s. v. teatro.

J.-Cl. Lachaux, Théâtres et amphithéâtres d’Afrique Proconsulaire (Aix-en-Provence 1978) 94-99.

H. Jouffroy, La construction publique en Italie et dans l’Afrique romaine (Strassburg 1986) 196. 231. 277.

M. Fuchs, Die Ausstattung römischer Theater in Italien und den Westprovinzen des römischen Reiches (Mainz 1987) 133 f.; 145. 156. 188.

C. Courtois, Le bâtiment de scène dans les théâtres antiques de l'Italie et de la Sicile. Étude chronologique et typologique, (Louvain 1989) 288.

P. Ciancio Rossetto – G. Pisani Sartorio (Hrsg.), Teatri greci e romani alle origini del linguaggio rappresentato, III (Rom 1994) 135 f. Abb.

A. und G. di Vita – L. Bacchielli, Das antike Libyen (Köln 1999) 147 Abb.; 164-181 Abb.

I. Calloud, Per una storia dei restauri italiani in Libia. L’anastilosi del teatro romano di Sabratha, Annali della Scuola normale superiore di Pisa, Classe di lettere e filosofia, 8, 2003, 351-383.

F. Sear, Roman Theatres. An Architectural Study. Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 283 f. Abb. 257.

U. Pappalardo, Antike Theater. Architektur, Kunst und Dichtung der Griechen und Römer (Petersberg 2007) 106-109.

M. Serpetti, Nuove considerazioni sui teatri di Leptis Magna e di Sabratha, Daidalos: studi e ricerche del Dipartimento di scienze del mondo antico, 11, 2011, 149-168.

R. Gogräfe, Theater im römischen Reich. Bühne für Schauspieler, die Feiern des Imperiums und die Sponsoren des Reiches (Mainz 2013) 123-127 Abb. 85-86d.

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem Fensteramphi-theatrum

Öffnet externen Link in neuem FensterUniversität Giessen Exkursion (Bildersammlung).

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