Scabella waren eine Art Cymbeln, die für die musikalischen Auftritte in Theatern und Odeia Verwendung fanden (Sueton, Caligula 54,2 [Öffnet externen Link in neuem Fensterlateinisch]; Lukian, de saltatione 2 [Öffnet externen Link in neuem Fenstergriech.]. 63 [Öffnet externen Link in neuem Fenstergriech.]. 68 [Öffnet externen Link in neuem Fenstergriech.]; Arnobius VII 32 [Öffnet externen Link in neuem Fensterlateinisch; Öffnet externen Link in neuem Fensterengl. Übers.]; Libanios LXIV 97; Augustinus, contra Gaudentium I 51 (Öffnet externen Link in neuem FensterCat. omnia); ders., de musica III 1 (Öffnet externen Link in neuem FensterCatolica omnia)), aber auch als Signal beim Herablassen des Vorhangs in das aulaeum benutzt wurden (Öffnet externen Link in neuem FensterCicero, pro Caelio 65). Kollegien von scabillarii, also den Herstellern dieses Instruments, sind relativ oft belegt. Im großen Amphitheater von Pozzuoli scheinen sie eine Niederlassung in einer der Arkaden besessen zu haben.

Quellen

Öffnet internen Link im aktuellen FensterAmelia, Ehreninschrift  mit Erwähnung eines collegiums der scabillarii, CIL XI 4404.

Rom, CIL VI 6660.

Rom, CIL VI 10145-10148. 33191. 33194. 33971.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterCorfinium, CIL IX 3188.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterPuteoli, CIL X 1642. 1643. 1647.

Kommentar: Die drei Inschriften wurden im 19. Jh. bei Bauarbeiten in der Via Marconi vor einem antiken Gebäude gefunden, das sicherlich als Vereinshaus des Kollegiums der scabillarii angesprochen werden darf. Eine weitere Niederlassung besaßen sie in einem der sog. Sottoscala-Räume im Öffnet externen Link in neuem Fenstergroßen Amphitheater von Pozzuoli.

Literatur: G. Minervini, Bulletino Archeologico Napoletano 4, 1855, 1 ff.; 103 f.; M. Ruggiero, Degli scavi di antichità nelle province di Terraferma dell’antico regno di Napoli, dal 1743 al 1876 (Neapel 1888) 148 f.; F. Zevi (Hrsg.), Puteoli, Carta Archeologica XIII (Rom 1993) 117; B. Bollmann, Römische Vereinshäuser: Untersuchungen zu den Scholae der römischen Berufs-, Kult- und Augustalen-Kollegien in Italien (Mainz 1998) 119. 200 f. 373 Kat.-Nr. A 54 Abb. 66; D. Steuernagel, Vereins-, Stadt- und Staatskulte im kaiserzeitlichen Puteoli, Mitt DAI Rom 106, 1999, 155.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterMevania, CIL XI 5054.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterSpoleto, CIL XI 7872.

Kommentar: Die 'scabillarii' sind ergänzt.

Literatur

Friedländer, Sittengeschichte, II (Leipzig 192210) 128.

RE 2A (Stuttgart 1921) 339 f. s.v. scabellum (Leonhard).

RE Suppl. X (Stuttgart 1965) 877 s.v. scabellum (M. Bonaria).

W. Weismann, Kirche und Schauspiele, Cassiciacum, 27 (Würzburg 1972) 43.

Öffnet externen Link in neuem FensterA. Bélis, BCH 112, 1988, 323-339.

V. Péché - Chr. Vendris, Musique et spectacles à Rome et dans L'Occident Romain sous la république et le haut-empire (Paris 2001) 46.

I. Lada-Richards, Silent Eloquence: Lucian and Pantomime Dancing (London 2007) 41.

E. Hall, Introduction, in: E. Hall - R. Wyles (Hrsg.), New Directions in Ancient Pantomime (Oxford 2008) 26 f.