Diogenes wurde um 405 v.Chr. in Sinope geboren und starb um 320 v.Chr. in Korinth. Bekannt ist er vor allem als kynischer Philosoph, doch sollen auch einige Tragödien von ihm stammen; freilich wurde seine Urheberschaft bereits in der Antike bezweifelt und einige seiner Stücke seinem Schüler
Philiskos oder auch dem Pasiphon zugeschrieben. Noch Kaiser Julian Apostata (360-363 n.Chr.) bezeichnete sie als "in aller Munde".
Testimonia
Diogenes Laertios VI 80:
Φέρεται δ᾽ αὐτοῦ βιβλία τάδε: ... Τραγῳδίαι ἑπτά: Ἑλένη, Θυέστης, Ἡρακλῆς, Ἀχιλλεύς, Μήδεια, Χρύσιππος, Οἰδίπους. Σωσικράτης δ᾽ ἐν τῷ πρώτῳ τῆς Διαδοχῆς καὶ Σάτυρος ἐν τῷ τετάρτῳ τῶν Βίων οὐδὲν εἶναι Διογένους ϕασί: τά τε τραγῳδάριά ϕησιν ὁ Σάτυρος Φιλίσκου εἶναι τοῦ Αἰγινήτου, γνωρίμου τοῦ Διογένους. ...
„Es sind folgende Bücher von ihm im Umlauf: ... Sieben Tragödien: Helena, Thyest, Herakles, Achilleus, Medea, Chrysippos, Ödipus. Sosikrates behauptet aber im ersten Buch über die Diadochen und Satyros im vierten Buch der Biographien, nichts davon gehöre dem Diogenes, und
Satyros versichert, die sogenannten Tragödien gehörten dem Philiskos aus Ägina, dem Schüler des Diogenes. ..."
Philod. de stoic 14,29.
Iulian, contra Cyn. VII 186c (
Loeb).
Iulian, contra Heraclios VII 210c (
Loeb). 211d-212a (
Loeb).
Plutarch, de aud. 41c
Literatur und Ausgaben
B. Snell (Hrsg.), Tragicorum graecorum fragmenta (TrGF), I. Didascaliae tragicae, catalogi tragicorum et tragoediarum, testimonia et fragmenta tragicorum minorum (Göttingen 1986) 253-258 88; B. Gauly u.a. (Hrsg.), Musa tragica. Die griechische Tragödie von Thespis bis Ezechiel. Ausgewählte Zeugnisse und Fragmente griechisch und deutsch, Studienhefte zur Altertumswissenschaft, 16 (Göttingen 1991) 188-193.
weblinks:
Werke
Ἄτρευς, Atreus
Lit. und Ausgaben:
Ἀχιλλεύς, Achilleus
Lit. und Ausgaben:
Ἑλένη, Helena
Lit. und Ausgaben:
Ἡρακλῆς, Herakles
Tertullian, apol. XIV 9.
Lit. und Ausgaben:
Θυέστης, Thyest
Tragödien mit dem Titel 'Thyest' sind bekannt von Euripides (Fragmente), Sophokles verfaßte zwei nicht erhaltene Stücke dieses Titels und verarbeitete den Stoff im 'Atreus', Aristophanes schrieb hierüber eine Komödie, lateinische Versionen sind von Ennius, L. Varius Rufus und Seneca bekannt, Accius verarbeitete den Stoff wiederum im 'Atreus'.
Diogenes Laertios VI 73:
„ ... im Brot seien Fleischteile und im Kohl Brotteile und auch Teile von allen übrigen Körpern, indem allenthalben durch gewisse unsichtbare Poren Stoffmassen eingesogen würden, wie er es in seinem 'Thyestes' klar gemacht hat, wenn die Tragödien von ihm selbst stammen und nicht von dem Ägineten Philiskos, einem Schüler von ihm, oder auch von Pasiphon, des Lukianos Sohn, von dem Favorin in seinen 'Vermischten Geschichten' berichtet, dass er nach seinem Tode geschrieben habe." (Übers. nach O. Apelt)
Theophilus, ad Autolycum 3,5 p. 198.
Lit. und Ausgaben: R.M. Grant, Theophilus of Antioch. Ad Autolycum (Oxford 1970)