Quellen
Anthologia Latina 115:
Aristides Quintilianus, de musica II 6:
Aristophanes, Frösche 153 (Waffenlied von Kinesias).
Aristoteles fr. 519 Rose:
Dionysios Hal., Antiquitates Romanae VII 72,7:
„Den Wettkämpfern folgten Chöre von Tänzern in drei Abteilungen, zuerst von Männern, dann von Jünglingen, zuletzt von Knaben. Hinter ihnen gingen Flötenspieler, auf altertümlichen kurzen Flöten spielend, wie es noch bis auf diese Zeit geschieht, und Kitharaspieler, siebensaitige Lyren aus Elfenbein und das sogenannte Barbiton schlagend. Der Gebrauch dieser Instrumente hat bei den Griechen zu meiner Zeit aufgehört, war aber altherkömmlich, unter den Römern aber ward er bei allen alten Opfern beibehalten. Der Aufzug der Tänzer bestand in purpurnen Unterkleidern, welche von kupfernen Gürteln zusammengehalten wurden, und Schwertern, die an der Seite hingen, und Lanzen, die ziemlich kurz waren, bei den Männern auch noch aus kupfernen Helmen, die mit prächtigen Rossschweifen und Federbüschen geschmückt waren. Vor jedem Chor ging ein Mann, welcher zuerst den anderen die Wendungen des Tanzes angab, die kriegerischen und heftigen Bewegungen meistens in dem proceleusmatischen Rhythmus darstellend. Auch dies war eine alte griechische Sitte, ein Waffentanz, die sog. Pyrrhiche, sei es nun, dass zuerst Athena aus Freude über die Vertilgung der Titanen zur Feier des Sieges in den Waffen zu tanzen und zu springen anfing, oder sei es, dass noch früher die Kureten sie einführten, als sie den Zeus aufzogen, und durch Waffengeklirr und rhythmische Bewegung der Glieder unterhalten wollten, wie die Fabel erzählt." (Übers. nach Schaller)
Heliodor, Aithiopika III 10:
Herodian IV 2,9:
Hesychius s.v. πρύλιν:
Isaios V 36:
Josephus, ant. iud. XIX 103-104 (XIX 1,14)
(im Zusammenhang der Vorbereitung des Attentats auf Kaiser Caligula):
„Dann folgte Gaius selbst mit Paulus Arruntius, und als er im Palast angekommen war, bog er aus dem Hauptgang, wo die zu seiner Bedienung befohlenen Sklaven standen und durch den Claudius und die anderen vorausgegangen waren, in einen engen Seitengang ein, um die Badegemächer zu erreichen und zugleich die Knaben zu sehen, die aus Asien gekommen waren, um teils in den von ihm veranstalteten Mysterien Hymnen zu singen, teils um im Theater als Waffentänzer aufzutreten."
Lukian, dialogi deorum 13:
Lukian, de saltatione 9-10:
Lukian, piscator:
Lysias 21,1. 4:
Platon, Gesetze 815a:
„Was aber die ganze sonstige gymnastische Körperbewegung angeht, deren größten Teil man wohl zutreffend als Tanzkunst bezeichnen darf, so muss man zwei Gattungen derselben unterscheiden. Die eine ist eine Bewegung schöner Körper, die es auf die Nachahmung des Edlen und Erhabenen abgesehen hat, die andere eine Bewegung häßlicher Körper, die auf das Unwürdige und Nichtige gerichtet ist. Beide Gattungen, die unedle wie die ernste, haben wieder zwei Arten.Von den beiden Arten der ernsten Gattung betätigt sich die eine als Eigenschaft schöner Körper und einer tapferen Seele in kriegerischen leistungen sowie in Bewältigung schwerer Mühsale, die andere ruht auf dem Grunde einer besonnenen Seele und hat es mit glücklichen Verhältnissen und maßvollen Genüssen zu tun. Will man ihr den ihrer Natur entsprechenden Namen geben, so wird man sie als friedliche Tanzweise bezeichnen. Für die kriegerische wird man als richtige Bezeichnung im Gegensatz zu dieser friedlichen den Namen Pyrriche (Waffentanz) brauchen. Durch sie werden einerseits nachahmend die wohlberechneten Körperwendungen, durch die man sich vor allen Arten von Schlägen und Hieben schützt durch Beugungen, Ausweichen und hohe Sprünge oder auch durch Niederducken auf die Erde, andererseits die auf den Angriff berechneten Körperstellungen, wie sie für Bogenschießen, Speerwerfen und alle Arten von Hieb und Stoß erforderlich sind. Die aufrechte und straffe Haltung bei diesen der Nachahmung tadelloser Körper und Seelen dienenden Bewegungen ist, da die Glieder des Körpers dabei überwiegend eine gerad gestreckte Richtung haben, in solchem Falle auch gerade das Richtige, während eine Haltung, die den entgegengesetzten Charakter trägt, verwerflich ist."
Platon, Gesetze 816d:
„Und so brachte er denn zwei Gattungen der schönen Tänze zur Geltung und gab jeder von beiden den für sie passenden und angemessenen Namen, der kriegerischen den Namen Pyrriche, der friedlichen den Namen Emmeleia. Diese Gattungen muss der Gesetzgeber ihren Grundzügen nach vorzeichnen, der Gesetzeswächter aber muss der Sache weiter nachgehen, und Musik in richtiger Verbindung miteinander auf alle Feste und Opfer so verteilen, dass jede Opferhandlung das ihr Angemessene erhält und muss für alles die rechte und geheiligte Ordnung festsetzen. Dann aber darf er weiterhin weder am tanz noch am Gesang mit allen ihrem Zubehör sich irgendwelche Änderung erlauben. Vielmehr soll sich der Staat fortan der nämlichen Lustbarkeiten in unveränderter Form erfreuen und alle Bürger sollen in möglichster Gleichheit ein gutes und glückliches Leben führen." (Übers. nach O. Apelt)
Plinius, naturalis historia VIII 2,5:
Plutarch, moralia 554b:
Strabon X 4,16 (480):
„ ... Daher habe er (d.i. der kretische Gesetzgeber) verordnet, dass die Jünglinge in sogenannte Agelai (Rotten) zusammentreten, die Erwachsenen aber in Suffitien (Speisegesellschaften), welche sie Andreia (Männermahle) nennen, zusammenspeisen sollten, damit den auf Staatskosten gespeisten Ärmeren Gleiches mit Wohlhabenden zuteil werde. Damit aber nicht Feigheit, sondern Tapferkeit bei ihnen vorherrsche, ließ er sie von Jugend an unter Waffen und Beschwerden zusammen erziehen, so dass sie Hitze und Kälte, rauhe und steile Wege und Schläge auf den Übungsplätzen und bei den vorgeschriebeben Kämpfen verachteten. Auch übte er sie im Bogenschießen und im Waffentanz, den zuerst die Kureten erfanden, später aber auch Pyrrhichos, der die nach ihm benannten Pyrrhiche anordnete, damit nicht einmal ihr Jugendspiel der zum Kriege nötigen Übungen entbehre. Ebenso sollten sie sich auch bei ihren Gesängen des kräftigen kretischen Versmaßes bedienen, welches Thales erfunden hatte, dem man auch die Päane und die übrigen einheimischen Lieder, auch viele der gesetzlichen Einrichtungen zuschreibt. ..." (Übers. nach A. Forbiger)
Xenophon, anabasis VI 1,12:
IG VII 190 (Megara)
CIG 2759 (Aphrodisias).
Darstellungen
Athen, Choregendenkmal des Atarbos.
Literatur
W. Downes, The offensive weapon in the pyrric, Classical Review 1904, 101-106. (JSTOR)
E. Borthwick, Trojan Leap and P. Dance in Eur. Andr. 1129-41, JHS 87, 1967, 18-23. (JSTOR)
J.-P. Poursat, Un base signée du musée national d'Athènes, BCH 91, 1967, 102-110.
E. Borthwick, Notes on the Plutarch de Musica and the Cheiron of Pherecrates, Hermes 96, 1968, 60-73. (JSTOR)
J.-P. Poursat, Les représebntations de danse armée dans la céramique attique, BCH 92, 1968, 550-615.
E. Borthwick, Two Notes on Athena as Protectress, Hermes 97, 1969, 385-391. (JSTOR)
P. Sabbatini-Tumolesi, Note critiche e filologiche: Pyrricharii, La Parola del Passato 25, 1970, 328-338.
M.-H. Delavaud-Roux, Les danses armées en Grèce antique (Aix-en-Provence 1993).
P. Ceccarelli, Le dithyrambe et la pyrrhique. À propos de la nouvelle liste de vainqueurs aux Dionysies de Cos (Segre, ED 234), ZPE 108, 1995, 287-305.
P. Ceccarelli, La Pirrica nell'antichitá greco romana, Filologica e critica, 83 (Pisa 1998).
St. Douka - Y. Mouratidis, Herkunft und Charakter des Tanzes Pyrrhiche, Musik-, Tanz- und Kunstherapie 11, 2000, 90-94.
M. Lesky, Untersuchungen zur Ikonographie und Bedeutung antiker Waffentänze in Griechenland und Etrurien (München 2000)
Der Neue Pauly, 10 (Stuttgart - Weimar 2001) 642-644 s.v. Pyrrhiche (R. Harmon).
P. Ceccarelli, Dancing the pyrrhiche in Athens, in: P. Murray - P. Wilson (Hrsg.), Music and the Muses: The Culture of Mousike in the Classical Athenian City (Oxford 2004) 91-117.