Philetairos war ein attischer Dichter und gehört der Mittleren Komödie im 4. Jahrhundert v.Chr. an. Er soll ein Sohn des Komödiendichters Aristophanes gewesen sein. Philetairos errang unmittelbar nach Anaxandrios und vor Eubulos bei den Lenäen einen Sieg.
Testimonia
Suda, phi 308 (suda-online):
Φιλέταιρος: ὄνομα κύριον. Ἀϑηναῖος, κωμικός, υἱὸς Ἀριστοϕάνους τοῦ κωμικοῦ. δράματα αὐτοῦ κα΄: ὧν ἐστι καὶ ταῦτα: Ἀχιλλεύς, Κορινϑιαστής, Κυνηγίας, Φίλαυλος, Κέϕαλος, Τηρεύς, Οἰνοπίων, Ἄντυλλος καὶ αὐτὸ Φιλεταίρου, ὡς δέ τινες Νικοστράτου, Ἀταλάντη, Λαμπαδηϕόροι.
„Philetairos: ein Eigenname. Athener, Komödiendichter, Sohn des Komödiendichters Aristophanes. Seine Dramen sind 21 an der Zahl. Es sind die Folgenden: Achilleus, Korinthisch Spielen (d.h. Herumhuren), Die Jägerin, Dr Flötenliebhaber, Kephalos, Tereus, Oinopion, Antyllos, und auch dies sei von Philetairos, obwohl sie nach einigen von Nikostratos sind: Atalante, Die Fackelträger.“
Ausgaben und Literatur
R. Kassel - C. Austin (Hrsg.), Poetae Comici Graeci (PCG), VII. Menecrates-Xenophon (Berlin - New York 1989) 322-332.
H.-G. Nesselrath, Die attische Mittlere Komödie. Ihre Stellung in der antiken Literaturkritik und Literaturgeschichte (Berlin 1990).
Christian Orth, in: B. Zimmermann - A. Rengakos (Hrsg.), Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit, Handbuch der griechischen Literatur der Antike, 2 = Handbuch der Altertumswissenschaft Abt. VII, Band 2 (München 2014) 1004-1006.
weblinks:
Werke
Ἀχιλλεύς, Achilleus.
Lit.: Meineke, CGF III 293.
Ἀταλάντη, Atalante.
Lit.: Meineke, CGF III 293 f.
Κορινϑιαστής, Korinthisch Spielen
Für die Erklärung des Wortsinnes des Titels siehe Steph. Byz. p. 374,5. Man könnte 'Herumhuren' übersetzen in Anspielung an das seinerzeit blühende und berühmte Gewerbe in Korinth. Eine gleichnamige Komödie stammt von Poliochos.
„Philetairos im 'Lüstling':
'Was hat sie doch für einen zarten, sanften Blick, beim Zeus!
Nicht ohne Grund gibt es für die Hetäre überall ein Heiligtum,
für die verheiratete Frau doch nirgendwo in Griechenland'. (Übers. C. Friedrich)
Ausgaben und Lit.: Meineke, CGF III 293-294; PCG VII 324-325 fr. 5.
Κυνηγίας, Die Jägerin.
In der Komödie der Zeit zwischen 370 und 365 v.Chr. ging es um die damals berühmten, aber mittlerweile in die Jahre gekommenenen Hetären Isthmias, Neaira und Phile. Eine Komödie mit dem Titel 'Neaira' ist von Philemon bekannt. Bei Athenaios wird im Zusammenhang mit der Aufzählung berühmter Hetären und deren mitunter beachtlichem Alter auch eine Passage der Komödie 'Die Jägerin' zitiert:
Athenaios XIII 51 (587 e-f):
„Philetairos in der Jägerin (schrieb):
'Ist denn nicht Kerkope schon 3000 Jahre alt geworden und
die verruchte Telesis des Diopeithes weitere 10.000 noch?
Keiner weiß, wann Theolyte erstmals kam zur Welt,
auch nicht, wann Laïs, die's munter trieb, am Ende starb,
und wann Isthmias, wann Neaira und Phile hingeschmachtet sind?
Die Kossypha und Galene und Korone heißen, lasse ich beiseit';
und über Naïs sag ich kein Wort, sie hat ja keine Zähne mehr.'” (Übers. C. Friedrich)
Lit.: Meineke, CGF III 294-296; PCG VII 325-327 fr. 6-9.
Φίλαυλος, Der Flötenliebhaber.
Eine gleichnamige Komödie schrieb Theophilos.
Lit.: PCG VII 331 fr. 17.
Κέϕαλος, Kephalos.
Lit.: PCG VII 324.
Τηρεύς, Tereus
Die bekannteste Tragödie des Titels stammt von Sophokles, eine weitere Tragödie von Philokles. Als Komödie haben den Stoff neben Philetairos noch Anaxandrides und Kantharos bearbeitet.
Lit. und Ausgaben: PCG VII 330 fr. 15-16.
Οἰνοπίων, Oinopion.
Athenaios 169e. 280d.
Lit.: PCG VII 329 fr. 13-14
Ἄντυλλος, Antyllos.
Lit.:
Λαμπαδηϕόροι, Die Fackelträger.
Lit.: PCG VII 327 fr. 10.