Xenarchos war ein attischer Dichter der Mittleren Komödie im 4. Jh. v.Chr.

Testimonia

Ausgaben und Literatur

Öffnet externen Link in neuem FensterA. Meineke, Fragmenta comicorum graecorum III. Fragmenta poetarum comoediae mediae (Berlin 1840) Öffnet externen Link in neuem Fenster614-Öffnet externen Link in neuem Fenster625.

PCG VII (1989) 791-801.

Der Neue Pauly XII/2 (2003) 607 s.v. Xenarchos Nr. 1 (H.-G. Nesselrath)

Christian Orth: Xenarchos, in: Bernhard Zimmermann - Antonios Rengakos (Hrsg.), Handbuch der griechischen Literatur der Antike. 2, Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit. (München 2014) 1048-1049.

Werke

 

Βουταλίων, Butalion

Lit. und Ausgaben:

Δίδυμοι, Zwillinge

Lit. und Ausgaben:

Πένταθλος, Der Fünfkämpfer

Lit. und Ausgaben:

Πορφύρα, Porphyra

Lit. und Ausgaben:

Πρίαπος, Priapos

Lit. und Ausgaben:

Σκύθαι, Skythen

Lit. und Ausgaben:

Στρατιώτης, Der Soldat

Lit. und Ausgaben:

Ὕπνος, Der Schlaf

Komödien gleichen Titels sind von Öffnet internen Link im aktuellen FensterAlexis und Öffnet internen Link im aktuellen FensterAntiphanes bekannt. Die einzigen beiden erhaltenen Verse aus der Komödie des Xenarchos bei Athenaios Öffnet internen Link im aktuellen Fenster559A sind in einer im Gelehrtenmahl festgehaltenen Klage des Leonidas über die Eigenschaften von Ehefrauen erhalten, wobei dieser gleich eine ganze Reihe von weiteren Zitaten aus verschiedenen Stücken anderer Komödiendichter wie Alexis, Öffnet internen Link im aktuellen FensterXenarchos, Öffnet internen Link im aktuellen FensterPhiletairos, Öffnet internen Link im aktuellen FensterAmphis, Öffnet internen Link im aktuellen FensterEubulos, Öffnet internen Link im aktuellen FensterAristophon, Öffnet internen Link im aktuellen FensterAntiphanes und Öffnet internen Link im aktuellen FensterMenander anführt sowie schließlich noch den Tragödiendichter Öffnet internen Link im aktuellen FensterKarkinos.

„Larensis führte vielerlei Zitate gegen die Dirnen an, worauf Leonides Scheltverse gegen die Ehefrauen zitierte, zuerst aus den 'Wahrsagern' des Öffnet internen Link im aktuellen FensterAlexis:

'Wie elend sind die Ehemänner dran!
Verkaufen Lebenslust und offnes Wort
und sind der Gattin Sklaven, nicht mehr frei.
Geschieht's uns recht, da wir die Mitgift nahmen?
Ach bitter ist sie, voller Weibergalle.
Der Männer Galle ist dagegen Honig:
Der Mann, gekränkt, vergibt - die Frau hingegen
beleidigt dich und gibt dir noch die Schuld.
Wo sie's nichts angeht, herrscht sie. Wo sie's soll,
da tut sie nichts, schwört falsch, behauptet ständig,
sie fühle sich nicht wohl - doch fehlt ihr nichts.'

(Öffnet externen Link in neuem Fenster559A) Xenarchos sagt im 'Schlaf':

'Sind die Zikaden nicht beneidenswert?
Bei ihnen ist das Weibchen völlig stumm.'

Öffnet internen Link im aktuellen FensterPhiletairos im Öffnet internen Link im aktuellen Fenster'Liederlichen':

'Wie schmelzend, Zeus, wie zärtlich blickt ihr Auge!
Zu Recht gibt's Tempel der Hetären überall,
doch nirgendwo in Hellas für die Gattin. '

Öffnet internen Link im aktuellen FensterAmphis im Öffnet internen Link im aktuellen Fenster'Athamas':

'Viel freundlicher als eine Ehefrau
ist die Hetäre - und mit gutem Grund.
(Öffnet externen Link in neuem Fenster559B) Die Gattin pocht auf's Recht, sitzt stolz im Haus,
die andre weiß, sie muss den Mann sich kaufen
durch ihre Künste - oder andre suchen.'

Öffnet internen Link im aktuellen FensterEubulos in der 'Chrysilla':

'Zum Henker, wer als zweiter Mann gefreit!
Dem ersten will ich keinen Vorwurf machen,
der ahnte nicht das Unheil, meine ich:
Der zweite wußte von dem Übel Weib.'

Und weiter heißt es:

'Oh Zeus, du hochgeehrter, sollte ich
(Öffnet externen Link in neuem Fenster559C) die Frauen jemals schmähn, vernichte mich.
Sie sind doch unser Bestes! Freilich war
Medea schlecht, doch gut Penelope.
Meint jemand, Klytaimnestra war doch bös,
ewntgegne ich: Alkestis aber brav.
Schmäht wer die Phädra, halt ich ihm entgegen
als tugendhaft - ja wen nur? Oh, ich fürchte,
schnell gehen mir die guten Weiber aus,
doch böse könnte ich noch viele nennen.'

Öffnet internen Link im aktuellen FensterAristophon im Öffnet internen Link im aktuellen Fenster'Kallonides':

(Öffnet externen Link in neuem Fenster559D) 'Zum Henker, wer als zweiter Sterblicher
die Ehe schloss - der erste war nicht schuld.
Als er gefreit, da wußte er noch nicht,
wie schlecht ein Weib ist. Doch der nach ihm kam,
warf sich mit offnen Augen ins Verderben.'

Öffnet internen Link im aktuellen FensterAntiphanes in der 'Liebe zum Vater':

A: Er hat gefreit. B: Was sagst du? Er hat wirklich
gefreit - und war gesund und munter als ich ihn verließ.'

Öffnet internen Link im aktuellen FensterMenander im Stück Öffnet internen Link im aktuellen Fenster'Die Ehrenjungfrau, oder: Das Flötenmädchen':

(Öffnet externen Link in neuem Fenster559E) 'Alter: Wenn du Verstand hast, bleib bei diesem Leben
und nimm dir keine Frau! Ich selber nahm
mir eine, darum rat ich dir: Tu's nicht!
Junger: Beschlossen ist's. Die Würfel sind gefallen!
Alter: Na dann, viel Glück! Jetzt stürzt du wirklich dich
in einen Ozean von Ungelegenheiten,
nicht bloß ins Meer von Kreta oder Afrika,
wo höchstens drei von dreißig Schiffen untergehn:
Von Ehemännern findet keine Rettung je!'

Und in den Öffnet internen Link im aktuellen Fenster'Gebrannten':

'Verdammt sei, wer's auch war, (Öffnet externen Link in neuem Fenster559F) der einst als erster
die Ehe schloss, und auch der zweite, dann
der dritte, dann der vierte, dann der folgende.'

 

Und der Tragödiendichter Öffnet internen Link im aktuellen FensterKarkinos schreibt in der Öffnet internen Link im aktuellen Fenster'Semele', die mit den Worten 'O ihr Nächte' beginnt:

'O Zeus, wozu die Weiber schmähn mit Einzelheiten?
Sag nur 'ein Weib', so hast du schon genug gesagt.'"

Lit. und Ausgaben: Öffnet externen Link in neuem FensterMeineke, FCG III 625; PCG VII 801; Th. Mangidis, Antiphanes' Mythentravestie (Frankfurt 2003) 202-205.