Die Einteilung der antiken griechischen Komödie in die sog. Alte, Mittlere und Neue Komödie geht augenscheinlich auf die alexandrinischen Grammatiker wie namentlich Aristophanes von Byzanz zurück. Diese Einteilung wird jedoch als gelehrte Periodisierung angesehen, da sich die antike Komödie tatsächlich kontinuierlich entwickelte. Der bekannteste Vertreter der Alten Komödie ist Aristophanes, dessen Komödien mit scharfer politischer Satire, deftigen sexuellen Anspielungen und einer reichen Fäkaliensprache voll sind.
Arkesilaos
Diokles von Phlious
Epicharmos von Kos
Epilykos
Eunikos
Hegemon von Thasos
Kallias Schoenion
Lykis
Leukon
Lysimachos
Metagenes
Myrtilos
Nikochares
Nikomachos
Philonides
Pisander
Susarion von Megara
Thugenides
Testimonia
Athenaios (115A-B):
... Ἀριστομένης ὁ Ἀϑηναῖος (115B) ἐν γ᾽ τῶν πρὸς τὰς ἱερουργίας, ἔγνωμεν δὲ καὶ ἡμεῖς τὸν ἄνδρα τοῦτον νεώτεροι πρεσβύτερον. ὑποκριτὴς δὲ ἦν ἀρχαίας κωμῳδίας ἀπελεύϑερος τοῦ μουσικωτάτου βασιλέως Ἀδριανοῦ, καλούμενος ὑπ᾽ αὐτοῦ Ἀττικοπέρδιξ. καὶ ὁ Οὐλπιανὸς ἔϕη: “ὁ δ᾽ ἀπελεύϑερος παρὰ τίνι κεῖται;” εἰπόντος δέ τινος καὶ δρᾶμα ἐπιγράϕεσϑαι Φρυνίχου Ἀπελευϑέρους, Μένανδρον δ᾽ ἐν Ῥαπιζομένῃ καὶ ἀπελευϑέραν εἰρηκέναι καὶ ἐπισυνάπτοντος ....
„Aristomenes von Athen, der Verfasser eines Werkes über Opferzubehör, den wir in unserer Jugend noch als alten Mann kennenlernten, war Schauspieler der Alten Komödie und Freigelassener des hoch gebildeten Kaisers Hadrian, der ihn Attikarebhuhn zu nennen pflegte. Freigelassener, warf Ulpian ein, wo ist dieser Ausdruck belegt? Darauf wies jemand auf den Titel eines Stückes von Phrynichos hin, die ‚Freigelassenen’, und darauf, dass Menander im ‚Verprügelten Mädchen’ die weibliche Form von ‚Freigelassene’ gebrauche.“
Horaz, ars poetica 275-284:
Ignotum tragicae genus invenisse Camenae
dicitur et plaustris uexisse poemata Thespis
quae canerent agerentque peruncti faecibus ora.
Post hunc personae pallaeque repertor honestae
Aeschylus et modicis instravit pulpita tignis
et docuit magnumque loqui nitique coturno.
Successit vetus his comoedia, non sine multa
laude; sed in vitium libertas excidit et vim
dignam lege regi; lex est accepta chorusque
turpiter obticuit sublato iure nocendi.
„Thespis, so sagt man, erfand die Gattung der tragischen Muse,
vordem noch keinem bekannt, und er ließ seine Stücke auf Karren
wandern. Die Darsteller spielten und sangen, geschminkt nur mit Weinsatz.
Nach ihm hat Aischylos, der mit dem ehrbaren Schleppkleid die Maske
einführte, einfache Balken zur Bühne gefügt und gelehrt, mit
Würde zu schreiten auf hohem Kothurn und erhaben zu sprechen.
Ihnen nun folgte die Alte Komödie, von vielen mit Lob so
reichlich bedacht; doch die freiheit zu rügen, verführte zu Mißbrauch
und zu Gewalt, die gesetzlichen Eingriff erforderlich machte.
Schmählich verstummte der Chor, als das Vorrecht, zu schmähn, ihm entzogen.“
Plutarch, Perikles 8:
„Es wäre auch nicht ungereimt, wenn er den ehrenvollen Beinamen (d.i.: der Olympier) aufgrund seiner vielen Eigenschaften bekommen hätte. Indes zeigen die Komödien der zeitgenössischen Dichter, die ihn, im Ernst wie im Scherz, immer wieder aufs Korn nahmen, dass ihm der Beiname besonders um seiner Beredsamkeit willen zuteil wurde, sagen sie doch von ihm, er donnere und blitze, wenn er zum Volke rede, und trage einen furchtbaren Wetterstrahl auf der Zunge." (Übers. nach K. Ziegler)
Zu Perikles als Zielscheibe der Komödiendichter vgl. Plutarch, Perikles 3 (Kratinos d.Ä., Telekleides, Eupolis). 5 (Ion). 8. 13. 24 (Kratinos d.Ä.). 16 (Telekleides). 30 (Aristophanes). 33 (Hermippos).
Quintilian, inst. or. X 65-66:
"Die Alte Komödie bewahrt fast allein den unverfälschten Zauber der attischen Sprache und besitzt zumal die Freiheit, in der sich hier die größte Redefertigkeit ergeht, und, besonders hervorragend bei der Geißelung der Laster, besitzt sie doch auch in ihren übrigen Teilen das Höchste an Kraft. Denn sie ist sowohl erhaben wie auch erlesen und lieblich und ich weiß nicht, ob irgendeine Dichtung - nach Homer indessen, der - versteht sich - wie Achill immer gesondert gezählt wird - der Kunst der Rede näher kommt oder auch besser geeignet ist, jemanden zum Redner zu machen. (66) Komödiendichter gibt es in größerer Zahl, doch Aristophanes und Eupolis und Kratinos sind die hervorragendsten. ... " (Übers. nach . O. Apelt)
Velleius Paterculus I 16,3.
Velleius Paterculus I 16,3:
" ... So gab es auch eine Glanzzeit für die Alte Komödie: Mit Kratinos, Aristophanes und Eupolis, und die Neue Komödie wurde von Menander sowie von Philemon und Diphilos, die mit Menander eher das Alter als das Können gemeinsam hatten, innerhalb nur ganz weniger Jahre geschaffen und in unnachahmlicher Form der Nachwelt hinterlassen."
Literatur
D. Harvey – J. Wilkins (Hrsg.), The Rivals of Aristophanes. Studies in Athenian Old Comedy (London 2000),
darin:
W. Geoffrey Arnott, On editing fragments from literary and lexicographic sources
Wolfgang Luppe, The rivalry between Aristophanes and Kratinos
Ralph M. Rosen, Cratinus' Pytine and the construction of the comic self
James Davidson, Gnesippus paigniagraphos: the comic poets and the erotic mime
S. Douglas Olson, We didn't know whether to laugh or cry: the case of Karkinos
Gilula Dwora, Hermippus and his catalogue of goods (fr. 63)
David Harvey, Phrynichos and his Muses
Jeffrey Henderson, Pherekrates and the women of Old Comedy
David Braund, Strattis' Kallipides: the pompous actor from Scythia?
Giorgos Kavvadias, A portrait of Eupolis: preliminary report
Wolfgang Luppe - Ian C. Storey, POxy. 4301: a new fragment of Eupolis?
Ian C. Storey, Some problems in Eupolis' Demoi
Thomas Braun, The choice of dead politicians in Eupolis's Demoi: Themistocles' exile, hero-cult and delayed rehabilitation Pericles and the origins of the Peloponnesian War
Heinz-Günther Nesselrath, Eupolis and the periodization of Athenian comedy
Keith Sidwell, From Old to Middle to New? Aristotle's Poetics and the history of Athenian comedy
N.J. Lowe, Comic plots and the invention of fiction
Bernhard Zimmermann, Lyric in the fragments of Old Comedy
Stephen Colvin, The language of non-Athenians in Old Comedy
Michael Silk, Aristophanes versus the rest: comic poetry in Old Comedy
Angus Bowie, Myth and ritual in the rivals of Aristophanes, 317-339
John Wilkins, Edible choruses - with an aegological note by Oliver Rackham
Nick Fisher, Symposiasts, fish-eaters and flatterers: social mobility and moral concerns
Andrew Dalby, Topikos Oinos: the named wines of Old Comedy
Edith Hall, Female figures and metapoetry in Old Comedy
Christopher Carey, Old Comedy and the sophists
Alan H. Sommerstein, Platon, Eupolis and the 'demagogue-comedy'
Paola Ceccarelli, Life among the savages and escape from the city in Old Comedy, 453-471
Ian Ruffell, The World Turned Upside Down: utopia and utopianism in the fragments of Old Comedy
M. Pellegrino, Utopie e immagini gastronomiche nei frammenti dell'Archaia (Bologna 2000)
M. Revermann, Comic buisness: aspects of theatricality and dramatic technique in old comedy, with special reference to exits and entrances in three Aristophanic comedies (Nub., Th. & Pl.) (Oxford 2006).
I. Ruffell, Politics and Anti-Realism in Athenian Old Comedy: The Art of the Impossible (Oxford 2011)
J. Rusten, The Birth of Comedy: Texts, Documents, and Art from Athenian Comic Competitions (Baltimore 2011) 486-280.
D.M. Pritchard, Aristophanes and de Ste. Croix: The Value of Old Comedy as Evidence for Athenian Popular Culture, Antichthon 46, 2012, 14-51 (Academia.edu)
M. Wright, The Comedian as Critic: Greek Old Comedy and Poetics (Bristol 2012)
Ioannis Konstantakos, Commedia antica e ideologia politica: la democrazia ateniese e i suoi nemici, Nuova Secondaria Ricerca 39/8 (April 2022) 112-138 (academia.edu)
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