Inschrift
Inschrift des Herennius Obellianus zur porticus post scaenam; AE 1981, 281 (
Bild):
[- H]erennius M(arci) f(ilius) Obellianus / [ca]mpum piscinam porticum s(ua) p(ecunia) f(ecit)
Literatur: M. Gaggiotti, Note urbanistico-topografice tratte di un'iscrizione inedita sepinate, Annali della Facoltà di Lettere e Filosofia Perugia 16, 1978-79, 49-60; ders., in: Sepino Archeologia e Continuità (Campobasso 1979) 68-70; M. Gaggiotti, Il complesso campus piscina porticus, in: M. Matteini Chiari (Hrsg.), Saepinum. Museo ducumentario dell'Altilia (Campobasso 1982) 157-159; H. Defijver - F. van Wonterghem, Der 'campus' der römischen Städte in Italia und im Westen, ZPE 54, 1984, 195-206, bes. 199.
Maße
Dm cavea 61,5 m
Dm orchestra 22,9 m
Beschreibung
Das Theater überschneidet die Stadtmauer der Siedlung und hat daher einen t.p.q. zwischen 2 v. und 4 n.Chr. An die cavea schließt ein mittig gelegenes Fundament an, das vermutlich einem axial gelegenen Tempel diente. Ihm werden zahlreiche runde Architekturfragmente zugeordnet. Die orchestra wird von 3 Stufen für die bisellia, die Ehrensitze, umrandet. Dahinter liegt eine Brüstung (balteus), dem ein Umgang (praecinctio) folgt. Die ima cavea ruhte auf 19 radial angeordneten Wölbkammern, hinter denen ein Umgang lag. 3 Sitzreihen von ursprünglich ca. 10 Reihen des unteren Ranges sind erhalten; sie waren in 4 cunei untergliedert. Unten waren sie durch ein Metallgatter abgeschlossen, von dem sich Spuren in den Blöcken der cavea erhalten haben. Den inneren Wölbkammern folgten 18 äußere, zwischen denen 3 Gänge nach außen zu einem äußeren überwölbten ambulacrum führten. Dieses ist durch eine Mauer nach außen abgeschlossen und war durch 5 Durchgänge von außen betretbar. Ein weiterer Durchgang lag in der Mitte unterhalb des anzunehmenden Tempelchens. Die Untergliederung des Zuschauerraumes oberhalb der ima cavea ist nicht erhalten, doch wird man einen Umgang als obersten Abschluss voraussetzen können. Verschiedene Pfostenlöcher zeigen die ehemalige Existenz von Sonnensegeln (vela). Von den Seiten führten aditus maximi in die orchestra; sie sind mit den inneren Umgängen unterhalb der cavea verbunden, waren überwölbt und über ihnen sind die tribunalia anzunehmen. Die Vorderseites des pulpitums war mit den üblichen Rechteck- und Halbrundnischen gegliedert. Das aulaeum in der römischen Bühne kann durch drei Öffnungen vom Hyposcaenium aus erreicht werden. Bestimmte Steinblöcke werden als Indiz einer Drehbühne interpretiert. Die scaenae frons besaß rechteckige Nischen für die porta regia und die beiden portae hospitales. Ihr Baumaterial war Kalkstein und verputztes Ziegelmauerwerk. Hinter dem Bühnengebäude lag eine porticus post scaenam, auf welche die oben zitierte Bauinschrift bezogen wird.
Literatur
H. Nissen, Italische Landeskunde, 2 (Berlin 1902) 794.
V. Cianfarini, Notizie Scavi 1951, 88-97.
FA 5, 1950, 4336.
B. Andreae, Arch. Anz. 1959, 228 f.
J.A. Hanson, Roman Theater-Temples (Princeton 1959) 75.
M. Gaggiotti, in: Sepino Archeologia e Continuità (Campobasso 1979) 59-67.
M. Gaggiotti, Il teatro, in: M. Matteini Chiari (Hrsg.), Saepinum. Museo ducumentario dell'Altilia (Campobasso 1982) 143-156.
F. Sear, Roman Theatres. An Architectural Study. Oxford Monographs in Classical Archaeology (Oxford 2006) 153 Abb. 54 Taf. 22.
G. Tosi, Gli edifici per spettacoli nell’Italia romana (Rom 2003) 295 f. Taf. VI Abb. 80-89.
weblink:
http://www.signaromanorum.org/archives/2827
http://www.pompey.cch.kcl.ac.uk/Italian%20Theatres_files/saepinum.htm