Myrina, Akropolishügel mit der Einbuchtung des Zuschauerraumes vom antiken Theater (Photo: K. Böhne).
Myrina, Ausschnitt des obigen Bildes, links sind noch Stützmauern der cavea sichtbar.
Myrina, Einbuchtung der cavea des antiken Theaters (Photo: K. Böhne).

Maße

Beschreibung

Das Theater ist vollkommen unausgegraben. Es liegt am nordwestlichen Fuß des Akropolishügels Birki Tepe.

Eine erste Zerstörung der griechischen Hafenstadt durch Erdbeben fand im Jahre 17 n.Chr. in der Regierungszeit von Kaiser Tiberius statt, der den Aufbau der Stadt finanziell förderte (Tacitus, ann. II 47). Ein weiteres Erdbeben zerstörte die Stadt im Jahre 106 unter Kaiser Trajan erneut (Orosius VII 12), angeblich habe die Stadt danach keinen so bedeutsamen Aufschwung mehr wie vorher noch genommen.

Bekannt wurde die Stadt durch die hellenistischen Terrakotten aus den Gräbern der Nekropole, die unter zahlreichen Themen auch Figuren des Theaters darstellen. In hellenistischer Zeit geriet auch das benachbarte Gryneion zeitweise in Abhängigkeit von Myrina, ein deshalb bedeutender Umstand, weil Gryneion ein bekanntes Orakelheiligtum des Apollon Gryneios beherbergte, für das nun vorwiegend Myrina zu sorgen hatte. Nach Vergil hatte dort der Orakelgott Apollon den Aeneas nach seinem Auszug aus Troja zur Überfahrt nach Rom gedrängt und an dieser Stelle gewissermaßen die mythische Gründung der Stadt am Tiber in die Wege geleitet.

Literatur

G. Bean, Kleinasien, I. Die Ägäische Türkei von Pergamon bis Didyma (Stuttgart 19752) 107 Abb. 16.